personalmagazin 07/2015 - page 59

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07/15 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
gerecht zu werden. Deshalb bedarf es
innovativer, effizienter und softwarege-
stützter Produktionstechnologien. Auch
kleine und mittlere Unternehmen wollen
– und sollten – die Chancen und Potenzi-
ale von Industrie 4.0 nutzen.
Die Bedeutung von Mobilität
Ein wichtiger Schritt in Richtung Indus-
trie 4.0 ist die Einführung und Nutzung
von mobilen Endgeräten. Denn dadurch
kann die Reaktionsgeschwindigkeit auf
Veränderungen im Fertigungsprozess
deutlich erhöht werden.
Die dazu benötigten Technologien –
mobile ERP-, MES- und auch Workforce
Management-Lösungen – sind bereits
vorhanden. Von diesen Startpunkten aus
müssen sich die interessierten Unterneh-
men Schritt für Schritt an die eigene Vi-
sion von Industrie 4.0 im Unternehmen
herantasten. Denn eigentlich ist die „Re-
volution Industrie 4.0“ ein evolutionärer
Prozess, der nicht von heute auf morgen
zu bewältigen ist. Aber das ist kein wirk-
liches Novum, schließlich ist die bis dato
erreichte Digitalisierung auch nicht über
Nacht vom Himmel gefallen.
Wettbewerbsfähigkeit erhalten
Jede kleine Automatisierung, jede Ein-
führung eines neuen, vernetzteren IT-
Systems, sogar die Ausrüstung des Au-
ßenpersonals mit mobilen Endgeräten
– und sei es nur ein Smartphone – ist
letztlich ein Schritt in Richtung Indus-
trie 4.0. Die meisten Unternehmen ha-
ben diesen Weg längst eingeschlagen,
auch wenn sie ihn vielleicht nicht unter
dem Schlagwort „Industrie 4.0“ gegan-
gen sind. Sie machen es einfach. Das
gilt genauso für die mittelständischen
Unternehmen in Deutschland.
Daher sollte der Mittelstand weder
voreilig vor der scheinbar allzu großen
Vision kapitulieren, noch sollte er so
tun, als ginge ihn all dies gar nichts an.
Denn letztlich geht es um den Erhalt der
Wettbewerbsfähigkeit des Produktions-
standorts Deutschland, der stark mittel-
ständisch geprägt ist. Deshalb müssen
sich die mittelständischen Firmen ihr
industrielles Know-how, ihre Flexibilität
und Schnelligkeit auch künftig erhalten.
IT-Sicherheit für mehr Akzeptanz
Eine ganz zentrale Rolle in diesem Sze-
nario vernetzter Produktionswelten
spielt – wie bereits in Teil zwei unserer
Serie „Der Weg zur intelligenten Fabrik“
beschrieben – das Internet. Dies bringt
einerseits eine starke Abhängigkeit von
der Verfügbarkeit schneller und sta-
biler Internet-Verbindungen mit sich.
Andererseits muss das Ganze auch si-
cherheitstechnisch beleuchtet werden.
Daher ist eine grundlegende Vorausset-
zung für mehr Akzeptanz von Industrie
4.0 die Schaffung von gut durchdachten
IT-Sicherheitskonzepten. Denn Risiken
müssen im Vorfeld minimiert werden
und Unternehmen müssen sich schüt-
zen, bevor etwas passiert.
Durch die zunehmende Vernetzung
und den Austausch großer Datenmen-
gen in der Industrie 4.0 steigen für
produzierende Unternehmen die Sicher-
heitsanforderungen. Der Einsatz von
Industriestandards und die fortschrei-
tende Vernetzung sowie die Öffnung
zum Internet für Service- und Wartungs-
portale machen nun auch die Produktion
angreifbar. Online-Welten wachsen zu-
sammen und die Gefahren der Office-IT
bedrohen nun auch die Produktion.
Um Systeme gegen Sabotage, Spionage
oder schlicht Hackerattacken zu schüt-
zen, werden Konzepte benötigt, die eine
weitreichende Kontrolle erlauben. Syste-
me und Produkte, aber auch Daten und
Know-how müssen vor unbefugtem Zu-
griff geschützt werden. Dabei genügt es
nicht, nachträglich Security-Funktionen
zu ergänzen, wenn es bereits Sicher-
heitsvorfälle gab. Unternehmen müssen
Risiken schon im Vorfeld minimieren,
indem sie schutzbedürftige Daten erken-
nen, Sicherheitsstandards entwickeln
und konsequent auf die Einhaltung der
definierten Maßnahmen achten.
Daher sollten Unternehmen darauf
achten, geeignete Sicherheitsmechanis-
men einzusetzen, sowohl für das lokale
Intranet als auch für das Internet. Exter-
ne Zugriffe dürfen grundsätzlich nur über
getunnelte Verbindungen und die Maschi-
nenkommunikation darf nur per explizi-
tem VPN-Zugang erfolgen. Des Weiteren
sollten zur Überprüfung der sicherheits-
relevanten Mechanismen zyklische Pene-
trationstests durchgeführt werden.
Pluspunkte für die Mitarbeiter
Mit diesem Beitrag zur Industrie 4.0
im Mittelstand schließt unsere aktuel-
le Themenserie ab, mit der wir einen
Einblick in die Chancen und Anfor-
derungen von Industrie 4.0 sowie die
Wege zur intelligenten Fabrik geben
möchten. Industrie 4.0 eröffnet nicht
nur Unternehmen aller Größen neue,
flexible Spielräume, sondern auch den
beteiligten Mitarbeitern. Funktionale
Softwarelösungen unterstützen dabei
und gewährleisten die Qualität und Si-
cherheit der Prozesse.
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
BURKHARD RÖHRIG
ist
Geschäftsführender Gesell-
schafter der GFOS mbH und
Vorstandsvorsitzender des
VDMA Fachverbands Software.
SERIE
• Ausgabe 05/2015: Die menschliche Seite von Industrie 4.0
• Ausgabe 06/2015: Der Weg zur intelligenten Fabrik
• Ausgabe 07/2015:
Industrie 4.0 für den Mittelstand
In Zusammenarbeit mit
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