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ORGANISATION
_HR DUE DILIGENCE
personalmagazin 07/15
N
och vor wenigen Monaten
war Russland ein beliebtes
Ziel von Investoren und inter-
nationalen Anlegern. Insbe-
sondere größere Industrieunternehmen
erwarteten für die nächsten Jahren eine
enorme wirtschaftliche Entwicklung.
Dies ist inzwischen mehr als fraglich und
hängt vornehmlich mit der Bewältigung
der Ukrainekrise und dem Umgang mit
den Wirtschaftssanktionen zusammen.
Nichtsdestotrotz können gerade jetzt,
unter anderem durch den günstigeren
Wechselkurs zum Rubel, risikobereite
Unternehmen ein Interesse an einem
Einstieg in den russischen Markt ha-
ben. Zumal trotz aller politischen
Turbulenzen immer noch über einen
gemeinsamen Wirtschaftsraum im Sinn
einer Freihandelszone zwischen EU und
Russland nachgedacht wird. Eine sol-
che Freihandelszone würde sicherlich
langfristig die wirtschaftlichen Mög-
lichkeiten enorm verbessern und einen
Markteinstieg hoch interessant machen.
Üblicherweise ist für einen Kauf oder
eine Partnerschaft mit russischen Un-
ternehmen eine umfangreiche Prüfung
bei dem einzusteigenden Unternehmen
notwendig. Neben einer Vielzahl von
finanziellen Themen, gesellschafts-
rechtlichen und allgemeinen Rechts-
themen, sind insbesondere HR-Themen
bei einer solchen „Due Diligence“ von
entscheidender Bedeutung. Die wich-
tigsten Punkte dabei kenne ich aus mei-
ner Erfahrung in der Position als Head
of HR EMEA & Compensation/Benefits
Von
Kolja Hosch
Risikobewertung auf Russisch
PRAXIS.
Vor einem Merger ist eine „HR Due Diligence“ Pflicht. Dabei sind auch kultu
relle Unterschiede zu bedenken – gerade, wenn man den Schritt nach Russland wagt.
Für Russland gilt es,
spezielle Punkte in
der HR Due Diligence
zu beachten.
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