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ORGANISATION
_BETRIEBLICHE ALTERSVERSORGUNG
personalmagazin 07/15
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
SUSANNE JUNGBLUT
ist
Director Compensation and
Benefit, HR Consulting, KPMG
AG, München.
MICHAEL NAGEL
ist
Manager bei der KPMG AG
im Bereich Compensation &
Benefits.
gearbeitet wird. Zum Teil liegen diese
Managementsysteme erst für einzelne
Länder vor oder decken nur Teilbereiche
wie Kapitalanlage- oder Liquiditätsri-
siken ab. Die Bestands- und Risikoanaly-
se erfolgt bei den meisten Unternehmen
quartalsmäßig (siehe Grafik).
Sensitivitätsanalysen und
Überwachung zu unregelmäßig
Für die Risikosteuerung sind unter
anderem Sensitivitätsanalysen für be-
wertungsrelevante Parameter von Be-
deutung. Nicht zuletzt aufgrund der Er-
fordernisse, die sich aus der Anwendung
internationaler Bilanzierungsstandards
für Pensionsverpflichtungen ergeben,
lässt sich feststellen, dass nahezu alle
Unternehmen solche Analysen durchfüh-
ren und dass auch der Umfang der analy-
sierten Bewertungsparameter zunimmt.
Gleichwohl führen zumindest sieben Un-
ternehmen (37 Prozent) Sensitivitätsana-
lysen nur jährlich durch, vermutlich in
Zusammenhang mit der jährlichen Gut-
achten- respektive Bilanzerstellung. Nur
drei Unternehmen (16 Prozent) gaben an,
die Sensitivitätsanalysen häufiger durch-
zuführen, neun Unternehmen haben al-
lerdings gar keine Angabe zur Häufigkeit
der Sensitivitätsanalysen gemacht.
Im Rahmen der Risikosteuerung nutzt
darüber hinaus ein Großteil der Unter-
nehmen ein „Asset Liability Matching“
(ALM), um deren Liquiditätsrisiken zu
steuern. Das ALM sollte idealerweise
in regelmäßigen Abständen überwacht
werden. Tatsächlich wird die ALM-Stu-
die in den meisten Fällen (40 Prozent)
quartalsmäßig durchgeführt. Bei den
anderen Unternehmen erfolgt die Durch-
führung monatlich, jährlich, alle zwei
Jahre oder anlassbezogen.
Fazit: Handlungsbedarf beim Mittel-
stand und Familienbetrieben
Zusammenfassend lässt sich feststel-
len, dass bei großen Gesellschaften das
Bewusstsein für die spezifischen Risi-
ken, die mit Pensionsverpflichtungen
verbunden sind, vorhanden ist und an
der Steuerung dieser Risiken gearbeitet
wird. Doch bei der tatsächlichen Umset-
zung sind noch große Unterschiede zu
erkennen. Es ist davon auszugehen, dass
große Konzerne bei dieser Thematik
eine Vorreiterrolle übernehmen, wäh-
rend sie bei kleineren mittelständischen
Betrieben oder Familienunternehmen
noch in den Kinderschuhen steckt. Da
aber auch bei diesen Unternehmen oft
wesentliche Pensionsverpflichtungen
bestehen, ist es auch für sie notwendig,
die entsprechenden Prozesse und Kon-
trollorgane zum Risikomanagement in
Angriff zu nehmen, um die bAV auch in
Zukunft als wesentlichen Baustein ihrer
Attraktivität als Arbeitgeber effizient
und risikobewusst nutzen zu können.
Den Einfluss ihrer Pensionspläne auf den künftigen Cashflow und das Liquiditätsrisiko
analysieren die meisten der befragten Dax- und M-Dax-Konzerne quartalsweise.
QUELLE: KPMG AG
BESTANDS- UND RISIKOANALYSE
Angaben in Prozent
monatlich
25
quartalsweise
50
halbjährlich
8
jährlich
17
Die Verwaltung und Steuerung der Pensionspläne obliegt meist dem HR-Bereich oder HR
und Finance gemeinsam. Bei zehn Prozent besteht keine klare Zuständigkeitsregelung.
QUELLE: KPMG AG
ZUSTÄNDIGKEIT FÜR PENSIONSPLÄNE
Angaben in Prozent
32
21
21
16
10
HR
Finance, Treasury, Accounting
HR und Finance
andere Parteien
nicht geregelt
ADD-ON
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