personalmagazin 8/2015 - page 40

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MANAGEMENT
_GENERATION Y
personalmagazin 08/15
I
n der Jugend prägen uns Ereignis-
se, Personen, Normen und Konven-
tionen. Nach dem Soziologen Karl
Mannheimer behalten Menschen diese
Prägung ihr Leben lang weitgehend bei.
Und das ist es, was zu unterschiedlichen
Generationen führt. Bezogen auf die Ar-
beitswelt sind dies die Baby Boomer so-
wie die Generationen X, Y und Z.
Abgesehen von wenigen Ausnahmen
sieht die internationale Forschung die-
se vier Generationen als eindeutig un-
terschiedlich an – egal, welche Art von
„Es gibt definitiv Unterschiede“
Studien man zugrunde legt: Aus evi-
denzbasierten Schilderungen der Praxis,
wie sie beispielsweise Manuela Müller-
Gerndt und Patric Traut von IBM präsen-
tieren, wird deutlich, dass die Vertreter
der vier Generationen ganz unterschied-
liche Problemlösungsstrategien fahren.
Danach lassen sich Angehörige der Ge-
neration X als unabhängig, Y-Vertreter
als kooperativ und Z-Zugehörige als glo-
bal vernetzt-unabhängig beschreiben.
Auch empirisch groß angelegte Stu-
dien, wie die von Argo oder Randstad,
W
ir gehören beide der „Genera-
tion X“ an, sind also beschei-
dene Konsumverweigerer.
Gleichzeitig sind wir auch Kinder der
„Generation Golf“, somit markenbe-
wusste Hedonisten. Viel lässt sich phi-
losophieren über die Auswirkungen
verschiedener gesellschaftlicher Ein-
flüsse auf die Kinder der jeweiligen Zeit.
Sicher, die „Generation Youtube“ besitzt
andere technische Fertigkeiten als die
„Flakhelfergeneration“. Die grundlegen-
denWerte und Einstellungen aber haben
duen anhand von Typen erscheint intu-
itiv und ein solches Schubladendenken
erleichtert den Umgang mit den leicht
zu definierenden Gruppen. Wissen-
schaftlich haltbar ist es aber nicht und
eine darauf aufbauende Personalpolitik
verfehlt.
Die Frage nach der Andersartigkeit
verschiedener Generationen ist letztlich
eine empirische, aber auch hier können
Interpretationen divergieren. Ein Bei-
spiel: In unserem Artikel „Viel Lärm um
fast Nichts“ in der Zeitschrift „Personal
Quarterly“ zur Generation Y hatten wir
über eine Studie von Jean M. Twenge
„Anders als oft postuliert“
sich nur wenig verändert. Auch heute
legen junge Mitarbeiter ähnlich großen
Wert auf das Gehalt, interessante Auf-
gaben und einen sicheren Arbeitsplatz.
Warum sind Generationenkonzepte
dann so populär? Einen Erklärungs-
ansatz liefert der sogenannte Barnum-
Effekt. Generationsbeschreibungen sind
wie Horoskope, sie sind so allgemein ge-
schrieben, dass immer ein Teil Wahrheit
enthalten ist. Sie wirken auf den ersten
Blick plausibel, sind aber ziemlicher
Quatsch. Die Klassifizierung von Indivi-
UNIV.-PROF. DR. CHRISTIAN SCHOLZ
,
Universität des Saarlandes, hat über die Ge-
neration Z ein gleichnamiges Buch verfasst.
PERSONALMAGAZIN WILL WISSEN
JA, NEIN ODER JEIN?
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