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Kenntnis und praktischen Erfahrung mit den
jeweils vorgegebenen Modellen der Entschei-
dungsunterstützung befragt. Ausgehend vom
Status Quo und dem objektiven Bedarf an wei-
terführenden analytischen Modellen kann ein
Entwicklungsweg aufgezeigt werden.
Menge potenzieller
Entscheidungsmodelle
Für die Unterstützung immobilienökonomischer
Entscheidungssituationen eigenen sich Model-
le,
die Entscheidungsalternativen exakt
bewerten und eindeutig priorisieren kön-
nen.
Mit geeigneten Kennzahlen lassen sich
Rangfolgen bilden oder Klassifizierungen ablei-
ten. Die Entscheidung ist damit rational be-
gründbar und für Dritte nachvollziehbar. Nach
der Anzahl der entscheidungsrelevanten Kri-
terien lassen sich monokriterielle, bikriterielle
sowie multitkriterielle Entscheidungsmodelle
unterscheiden.
Monokriterielle Entscheidungsmodelle auf
Basis der Rendite- bzw. Wertmaximierung
Monokriterielle (eindimensionale) Entschei-
dungsmodelle basieren auf genau einer Ziel-
kennzahl. Die auf eine Zahl komprimierten
Bewertungsergebnisse sind für verschiedene
Handlungsalternativen eindeutig vergleichbar.
Die Fokussierung des Entscheidungsproblems
blendet weitere Entscheidungskriterien kom-
plett aus oder behandelt sie nachgeordnet. Die
Modellgruppe umfasst im Wesentlichen stati-
sche und dynamische Modelle der Investitions-
rechnung.
Statische Methoden der Investitionsrechnung
realisieren den Alternativenvergleich anhand
des Mitteleinsatzes (Kostenvergleich), des ab-
soluten finanziellen Überschusses (Gewinnver-
gleich), des relativen finanziellen Ergebnisses
(Renditevergleich) oder der Dauer der Mittel-
freisetzung (Amortisation). Die Methoden sind
in der Praxis weithin bekannt und akzeptiert.
Üblich sind insbesondere Kalküle auf Basis der
Anfangs- oder Durchschnittsrendite.
Die erweiterte Modellierung über dynamische
Methoden der Investitionsanalyse schärft ins-
besondere den Zahlungsbezug und integriert
den Barwertansatz, d. h. die zeitabhängige Ab-
bzw. Aufzinsung von Zahlungen.
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In der Gruppe
der dynamischen Investitionsanalyse finden
sich zahlreiche spezifische Methoden wie der
Discounted Cash Flow (DCF), der Kapitalwert,
der interne Zinsfuß und der vollständige Finanz-
plan. Dynamische Methoden der Investitions-
rechnung und Wirtschaftlichkeitsanalyse sind
in der Praxis weithin bekannt und akzeptiert.
Insbesondere DCF-Kalkulationen finden für die
Abb. 1: Systematisierung potenzieller Modelle zur Entscheidungsunterstützung
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Abb. 2: Anwendung von monokriteriellen Methoden, insbesondere der Investitionsrechnung in der Entscheidungsunterstützung (Quelle: Branchenumfrage Immobilienwirtschaft)
CM Mai / Juni 2015