CM Mai / Juni 2015
RiskManagement
News
LITERATUR
Corporate Treasury
Management
Die während der Finanzkrise deut-
lich gewordenen Risiken sind
weiterhin aktuell und beschäftigen
die Unternehmen auch heute. Ein
wesentlicher Themenbereich bildet
hierbei das Corporate Treasury Management.
Wesentliche Aufgabe dessen ist es, die Finanzen
von Unternehmen zu organisieren und zu sichern.
In ihrem Buch „Corporate Treasury Management“
geben die Autoren eine Übersicht über regulato-
rische Anforderungen und Verantwortlichkeiten
eines modernen Corporate Treasury Managements
und stellen mögliche Ansätze eines effizienten Cash-
und Liquiditätsmanagement vor. Des Weiteren
werden die Messung und Steuerung von Zins-,
Währungs- und anderen Finanzrisiken als relevante
Schwerpunkte des Buches thematisiert. Dabei
schaffen die Autoren anhand von zahlreichen
Beispielen und Fallstudien eine Verbindung zur
Praxis.
Sebastian Bodemer / Roger Disch:
Corporate Treasury Management:
Organisation, Governance, Cash- & Liquiditäts-
risikomanagement, Zins- und Währungsrisiko-
management XIV
Schäffer-Poeschel Verlag, November 2014
382 Seiten, 59,95 Euro
ISBN: 978-3-7910-3344-0
101
Wirtschaftskriminalität
in Deutschland 2014
In den vergangenen zwei Jahren unterlag jedes dritte Unternehmen in Deutschland wirt-
schaftskrimineller Handlungen – betrachtet man die großen Unternehmen war sogar
jedes zweite betroffen. Der dadurch entstehende Schaden wird auf 80 Mrd. € pro Jahr
geschätzt. Zu diesem Resultat kommt die Ende des Jahres 2014 veröffentlichte KPMG-
Studie „Wirtschaftskriminalität in Deutschland 2014“, welche unter 400 Unternehmen in
Deutschland durchgeführt wurde.
Global Risks Report 2015 – Internationale Konflikte
dominieren die Rangliste globaler Risiken in 2015
Die höchsten Schäden werden durch Kartell-
rechtsverstöße verursacht. Knapp drei Viertel
(73%) der befragten Unternehmen gaben an,
einen Gesamtschaden von über 1 Mio. € auf-
grund von Kartellrechtsverstößen erlitten zu
haben. „Das kann im Einzelfall dazu führen,
dass Kartellrechtsverstöße ein Unternehmen an
seine existenziellen Grenzen bringen.“, erklärt
Alexander Geschonneck, Partner bei KPMG
und Leiter des Bereichs Forensic.
Umso ernüchternder sind die erstmals erfrag-
ten Ergebnisse bezüglich der Bereitschaft der
Unternehmen in Präventionsmaßnahmen gegen
wirtschaftskriminelle Handlungen zu investie-
ren. Demnach sind lediglich 11% der Unterneh-
men dazu bereit 50.000 € oder mehr für Prä-
ventionsmaßnahmen aufzuwenden. Dies liegt
vor allem an einer falschen Risikoeinschätzung
der Unternehmen. Denn obwohl jedes dritte Un-
ternehmen in den letzten beiden Jahren Opfer
von Wirtschaftskriminalität wurde, schätzen
85% der befragten Unternehmen den eigenen
Schutz als gut bzw. sehr gut ein. Gefürchtet
werden besonders Datendiebstahl und Daten-
missbrauch. 87% der Befragten fürchten,
Opfer von Datendelikten zu werden und knapp
zwei Drittel der Befragten schätzen das künf-
tige Risiko als größer ein. Problematisch ist
vor allen Dingen das Auffinden von datenbezo-
genen Vorfällen, da Daten im Gegensatz zu
materiellen Güter nicht einfach verschwinden,
sondern unzulässiger Weise kopiert und dann
andernorts verwendet werden, erklärt Alexan-
der Geschonneck. Diese Problematik wird
zudem, durch ein Mangel an Kontrollmechanis-
men unterstützt. Um eine Grundlage zum Ein-
stieg in die Spezialdisziplin des IT-Risikoma-
nagements sowie zu den Beurteilungsmethoden
zu erlangen, empfehlen wir, den in Kooperation
von RMA und der ISACA entstandene, Leitfaden
„ISO 31000 in der IT“. //
(Download unter:
– Publikationen – Veröffentlichung)
Fortsetzung auf nächster Seite
Die fünf wichtigsten globalen Risiken
nach Wahrscheinlichkeit
1.
Zwischenstaatlicher Konflikt mit regionalen
Konsequenzen (geopolitisches Risik
2.
Extreme Wetterereignisse (Umweltrisiko)
3.
Regierungskrisen (geopolitisches Risiko)
4
Staatszerfall oder Krisen (geopolitisches
Risiko)
5.
Hohe Strukturelle Arbeitslosigkeit oder
Unterbeschäftigung (wirtschaftliches Risiko)
Die fünf wichtigsten globalen Risiken
nach Auswirkung
1.
Wasserkrisen (gesellschaftliches Risiko)
2.
Schnelle und massive Ausbreitung von
Infektionskrankheiten (gesellschaftliches
Risiko)
3.
Massenvernichtungswaffen
(geopolitisches Risiko)
4.
Zwischenstaatlicher Konflikt mit regionalen
Konsequenzen (geopolitisches Risiko)
5.
Versagen bei der Anpassung an Klima-
veränderungen (Umweltrisiko)
PERSONALIEN
Jonas Rengård
Zu Beginn des Jahres wurde
Jonas Rengård in den Vor-
stand der SEB AG berufen
und bekleidet nun das Amt
des Chief Risk Officers
(CRO) der SEB AG in
Deutschland. Dabei ver-
antwortet der erfahrene und langjährig für die SEB
tätige Kreditanalyst die Bereiche Credits, Risk Control
und Risk Management. Damit folgt Rengård dem
ehemaligen CRO Jan Sinclair, der seit April 2011 im
Vorstand der SEB AG für die Bereiche Risk Control,
Risk Management, Special Asset Management und
Credits zuständig war. Letztere beide Bereiche gehen
nun in die Verantwortung von Edwin Hechl, ebenfalls
Vorstandsmitglied der SEB AG, über.