CONTROLLER Magazin 03/2015 - page 104

Risk Management Association e. V.
RiskManagement
News
Anfang des Jahres veröffentlichte das Welt-
wirtschaftsforum bereits zum zehnten Mal den
Global Risks Report, der in Zusammenarbeit
mit fast 900 Experten aus aller Welt erstellt
wurde und globale Risiken der kommenden
Jahre analysiert.
Im Rahmen des diesjährigen Global Risks
Reports wurden 28 globale Risiken analysiert
und hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit
und ihres Auswirkungsgrads beurteilt. Unter-
schieden wurden die Bedrohungen in fünf
Kategorien: Wirtschaft, Umwelt, Geopolitik,
Soziales und Technologie. Daneben wurden
sowohl die Verknüpfungen zwischen den
Risiken, als auch Trends, welche diese Risiken
beeinflussen können, betrachtet.
Mit gleich drei Risiken unter den fünf wahr-
scheinlichsten und zwei unter denen mit poten-
ziell größter Auswirkung, zeichnet sich das
Jahr 2015 als ein Jahr der geopolitischen Risi-
ken ab. Besonders die potentiellen Risiken
durch zwischenstaatliche Konflikte, Massenver-
nichtungswaffen und terroristische Anschläge
ragen in dieser Kategorie heraus.
Die Beurteilung der Experten zeigt auch auf,
dass in 2015 weiterhin dringender Lösungsbe-
darf für soziale Probleme besteht. Mit Wasser-
krisen und der Ausbreitung von Infektions-
krankheiten belegt diese Kategorie die zwei
Spitzenränge der Risiken mit potenziell stärks-
ter Auswirkung.
Beachtlich ist zudem die höhere Präsenz von
ökologischen im Gegensatz zu wirtschaftlichen
Risiken auf den Spitzenrängen des Global Risks
Reports 2015. Zwar wird die Dringlichkeit von
wirtschaftlichen Risiken im Vergleich zum Vor-
jahr von den Experten nahezu gleich beurteilt,
jedoch werden umweltbezogenen Risiken eine
höhere Dringlichkeit als noch im vorherigen
Jahr zugeschrieben.
Insgesamt betrachten die Experten des Welt-
wirtschaftsforums in diesem Jahr zwischen-
staatliche Konflikte als größte Bedrohung für
die Stabilität unserer Welt. „25 Jahre nach
dem Fall der Berliner Mauer steht die Welt
wieder im Angesicht eines zwischenstaatlichen
Konflikts, den es abzuwenden gilt“, warnt
Margareta Drzeniek-Hanouz, leitende Ökono-
min des Weltwirtschaftsforums. Der Unter-
schied ist, erklärt Drzeniek-Hanouz weiter, die
heutige Vielfältigkeit der einsetzbaren Konflikt-
mittel. Es gilt also, nach Meinung der Expertin,
Lösungen Vorrang einzuräumen, die mögliche
Auslöser dieser globalen Risiken verhindern. //
Fortsetzung Global Risk Report
Mit dem Allianz Risk Barometer 2015 wurde
Anfang des Jahres zum vierten Mal veröffent-
licht, welche Geschäftsrisiken besonders in
2015 beachtet werden müssen. Im Gegensatz
zu dem vom Weltwirtschaftsforum veröffent-
lichten Global Risks Report, welcher sich auf
globale Risiken spezialisiert, legt die Studie
hierbei den Fokus auf potentielle Risiken des
operativen Geschäftsgangs innerhalb eines
Unternehmens.
Top Risiken in 2015 sind Betriebs- und Liefer-
kettenunterbrechungen, Naturkatastrophen
sowie Feuer, Explosion. Zu diesem Ergebnis
kommen die mehr als 500 befragten Risikoma-
nager und Experten des Unternehmensversi-
cherungsbereiches aus insgesamt 47 Ländern.
Das dritte Jahr in Folge stehen hierbei
Betriebs- und Lieferantenunterbrechungen an
der Spitze der Risk Barometer-Studie. Mit 46
Prozent der Nennungen, und damit einem
Zuwachs von 3 Prozent im Vergleich zum Vor-
jahr schätzen Unternehmen die Folgen einer
Betriebsunterbrechung als gravierendstes
Geschäftsrisiko ein. Dabei sind für die Befrag-
ten die insgesamt am meisten gefürchteten
Auslöser von Betriebsunterbrechungen die
Kategorien Feuer, Explosion (43%) und Natur-
katastrophen (41%), welche auch im Gesam-
tranking der Top-Geschäftsrisiken 2015 an
dritter bzw. zweiter Stelle geführt werden
Neben den, im Vergleich zum Vorjahr, unverän-
derten Top-3 Risiken des Allianz Risk Barome-
ters gewinnen insbesondere politische/ soziale
Unruhen und Krieg in der diesjährigen Studie
an Bedeutung. Damit finden sich diese erst-
mals unter den 10 Top-Risiken wieder. Als
Grund für diesen klaren Aufwärtstrend können
die momentanen Ereignisse in der Ukraine,
Russland, dem Nahen Osten, aber auch in
Thailand und Hongkong gesehen werden, wel-
che die Befragten in zahlreichen Industriesek-
toren zu spüren bekommen haben.
Makroökonomische Risiken gehören 2015 im
Vergleich zum Vorjahr zu den Absteigern der
Studie. Vor allem die Auswirkungen eventueller
Marktstagnationen (- 5%) und staatlicher Spar-
programme (- 2%) werden weniger kritisch ein-
geschätzt. Auch die Bedenken gegenüber recht-
lichen Veränderungen (- 3%) und technologischer
Innovationen (- 4%) haben sich gemindert. //
Allianz Risk Barometer 2015:
Die Top-10 der größten Geschäftsrisiken 2015
Die 10 größten Geschäftsrisiken 2015
1.
Betriebs- und
Lieferkettenunterbrechung
46% 2014: 43% (1)
2.
Naturkatastrophen
30% 2014: 33% (2)
3.
Feuer, Explosion
27% 2014: 24% (3)
4.
Rechtliche Veränderungen
18% 2014: 21% (4)
5.
Cyberkriminalität, IT-Ausfälle,
Spionage, Datenmissbrauch
17% 2014: 12% (8)
6.
Reputationsrisiken
16% 2014: 15% (6)
7.
Marktstagnation oder -rückgang
15% 2014: 19% (5)
8.
Verschärfter Wettbewerb
13% 2014: 14% (7)
9.
Politische/soziale Unruhen, Krieg
11% 2014: 4% (18)
10.
Diebstahl, Betrug und Korruption
9% 2014: 10% (9)
102
1...,94,95,96,97,98,99,100,101,102,103 105,106,107,108,109,110,111,112,113,114,...116
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