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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
04/17 spezial bAV
entsprechend zuzuordnen, beispielswei-
se nach ihrem Diensteintritt oder ihrem
Karriere-Level. Darüber hinaus kann es
auch erforderlich sein, einzelne Perso-
nalakten durchzugehen und diese ggf.
zu aktualisieren. Diese Arbeit mag auf-
wendig sein – sie lohnt sich aber nicht
nur im Hinblick auf die geplante Ausla-
gerung. Auch spätere Maßnahmen rund
um die betriebliche Altersversorgung
werden deutlich erleichtert, wenn auf
eine klare Datenlage zurückgegriffen
werden kann.
HR kümmert sich auch um
die Kommunikation
Ein weiterer wichtiger Baustein ist die
Kommunikation gegenüber den Arbeit-
nehmervertretern, den Mitarbeitern
und Rentenempfängern. Durch die Aus-
lagerung ändert sich zum einen der
Versorgungsträger, zum anderen zu-
mindest teilweise aber auch die Besteu-
erung im Leistungsfall. Die Besteuerung
der laufenden Leistungen richtet sich
grundlegend nach § 19 Abs. 1 EStG bei
Direktzusagen beziehungsweise nach
§ 22 Abs. 5 EStG bei Leistungen eines
Pensionsfonds. § 22 Abs. 5 EStG enthält
zudem eine Regelung, gemäß welcher
bei Übertragung bereits laufender Leis-
tungen auf einen Pensionsfonds die bis-
herige Besteuerung de facto beibehalten
wird. Daher ist über die bloße Informati-
on hinaus zum Teil auch die individuelle
Zustimmung der Einzelnen beziehungs-
weise der Arbeitnehmervertretung er-
forderlich.
Für ein erfolgreiches und effizientes
Auslagerungsprojekt ist es wichtig,
leicht verständliche, aber dennoch aus-
führliche Kommunikationsmaterialien
zu entwickeln und in eine Kommunika-
tionsstrategie zu integrieren. Soweit ein
Zustimmungserfordernis besteht, ist da-
rüber hinaus auf rechtlich einwandfreie
Formulierungen zu achten.
Beide Aspekte bedürfen eines gu-
ten Projektmanagements sowie aus-
reichender Ressourcen. Für einen
reibungslosen Ablauf der Auslagerung
sind sie unerlässlich. Ohne externe Un-
terstützung und Expertise ist ein derar-
tiges Projekt allerdings in vielen Fällen
kaum darstellbar.
Nach der Auslagerung bietet sich
eine Neujustierung der bAV an
Sind mit der Auslagerung die Hausauf-
gaben erledigt? Noch nicht ganz. Mit
der Auslagerung ist die Bilanz entlastet.
Jedoch können aufgrund der steuerli-
chen Rahmenbedingungen in der Regel
lediglich die bereits erdienten Pensions-
anwartschaften (sogenannter „Past Ser-
vice“) und die laufenden Rentenansprü-
che auf einen Pensionsfonds übertragen
werden.
Sofern das Unternehmen seinen Mit-
arbeitern eine über die bloße Entgeltum-
wandlung hinausgehende betriebliche
Altersversorgung anbietet, bleibt die
Frage: Ist die betriebliche Altersversor-
gung zukunftssicher ausgestaltet? Nur
wenn auch diese Thematik angegangen
und die betriebliche Altersversorgung
für die künftigen Jahre risikoarm und
flexibel ausgestaltet ist, kann diese Fra-
ge mit einem eindeutigen Ja beantwortet
und die Bilanz des Unternehmens nach-
haltig entlastet werden.
Ein solches Projekt bietet ferner die
Chance für HR, die betriebliche Alters-
versorgung für aktive Mitarbeiter neu
auszurichten. Nach jüngsten Umfragen
genießt die betriebliche Altersversor-
gung einen hohen Stellenwert unter den
Nebenleistungen eines Unternehmens
und kann somit zur Steigerung der Ar-
beitgeberattraktivität maßgeblich bei-
tragen. Das neue Versorgungssystem
kann unter den bestehenden Rahmen-
bedingungen gleichzeitig attraktiv und
risikoarm ausgestaltet werden, sodass es
gleichzeitig für das Unternehmen kalku-
lierbar und ohne Bilanzberührung bleibt
und für die Mitarbeiter eine wichtige Er-
gänzung ihrer Altersversorgung ermög-
licht. Auch hier empfiehlt es sich, eine
neutrale Expertenmeinung einzuholen,
um einen umfassenden und transpa-
renten Marktüberblick zu erhalten.
SUSANNE JUNGBLUT,
ist Di-
rector Deal Advisory, Pensions
bei KPMG AG Wirtschaftsprü-
fungsgesellschaft.
TOBIAS SCHMITZ
ist Senior
Manager Deal Advisory,
Pensions bei KPMG AG Wirt-
schaftsprüfungsgesellschaft.
Die Niedrigzinsphase
bedroht die Bilanzen
von Unternehmen mit
hohen Pensionsrück-
stellungen. Auslagern
ist eine Lösung, doch
dabei muss HR helfen.
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