Wirtschaft und Weiterbildung 3/2018 - page 40

training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
03_2018
R
tion oft einen Masterabschluss verlangen,
unsere Teilnehmer aber bereits erste Füh-
rungserfahrung für das Studium benöti-
gen“, sagt Philipp. In dem berufsbeglei-
tenden Studiengang gehe es darum, Fra-
gestellungen der Führung in der eigenen
Praxis zu überprüfen und das Ergebnis
dann im Studium zu reflektieren. Inhalt-
lich geht es um die vier Bereiche Strategie
und Organisation, Führung, Innovation
und Internationales Management. Inge-
nieure seien zwar oftmals fachlich top,
aber die Themen Leadership und Verant-
wortung hätten sie eben meist nicht im
Ingenieurstudium behandelt, so der ZU-
Mitarbeiter. Der Bedarf sei daher durch-
aus vorhanden.
Interdisziplinäre Horizonte
bieten
Das zweijährige Studium umfasst 60 Prä-
senztage in Friedrichshafen und Berlin
und ein zweiwöchiges Modul in Südaf-
rika. Wichtig seien aber auch extracurri-
culäre Aktivitäten wie Vorträge von Pro-
fessoren vom Lehrstuhl politische Kom-
munikation. Die Studenten sind Ende 20
bis Ende 30 und kommen aus lokalen Un-
ternehmen wie ZF Friedrichshafen oder
MTU, aber auch aus der Region. „Leider
bewerben sich zu 90 Prozent Männer und
in der aktuellen Klasse sind nur Männer“,
bedauert Philipp. Wenn man sozialethi-
sche Fragestellungen nur mit Männern
diskutiere, sei das nicht optimal. „Wir
haben uns sehr bemüht, aber wir können
das Problem nicht lösen.“ Der dritte ZU-
Studiengang „Executive Master for Family
Entrepreneurship“ richtet sich an Nach-
folger in Familienunternehmen und star-
tet nur alle zwei Jahre. „Wir haben ein
dezidiertes universitäres Konzept, wollen
interdisziplinäre Horizonte eröffnen und
gesamtheitliche Haltungen entwickeln“,
betont der ZU-Programm-Manager. Damit
unterscheide sich die ZU von vielen An-
geboten. Dabei habe er keinen Zweifel
daran, dass die Nachfrage nach Execu-
tive-Master-Studiengängen zunehmen
werde, da immer mehr Unternehmen das
Studium für die Gewinnung, Förderung
und Retention ihrer Mitarbeiter nutzten.
Der Bedarf am Executive Master sei seit
Jahren insgesamt tendenziell eher sta­
gnierend, beobachtet dagegen MCI-Ma-
nagerin Susanne Herzog. Allerdings gebe
es auch Wachstumssegmente. So erwarte
man beim neuen zweijährigen Master
Digital Marketing & Analytics (Studienge-
bühren 14.900 Euro), der im Herbst 2018
erstmals startet, eine große Nachfrage.
Beim Master in Management & Leader-
ship (Studiengebühren 20.750 Euro) sei
die Nachfrage dagegen konstant, aller-
dings mit geringem Wachstumspotenzial.
Die Zahl der Teilnehmer liegt bei 15 bis
20 je Jahrgang. In den Studiengängen
gehe es in erster Linie darum, die Lehr­
inhalte und neu gewonnenen Erkennt-
nisse unmittelbar in die berufliche Praxis
zu transferieren.
Die Teilnehmer sind Anfang 30 bis Mitte
40, kommen typischerweise aus dem
mittleren Management oder haben lei-
tende Funktionen in Familienunterneh-
men. Etwa 20 bis 30 Prozent erhielten
eine finanzielle Unterstützung von ihrem
Arbeitgeber. „Je länger eine Weiterbil-
dung dauert, desto niedriger ist der An-
teil“, erklärt Herzog. Bei den meisten
führe das Studium zu einer positiven be-
ruflichen Veränderung, sei es ein Aufstieg
im Unternehmen, die Vergrößerung des
Verantwortungsbereichs, der Wechsel in
andere Unternehmen oder die Entschei-
dung für die Selbstständigkeit oder Grün-
dung.
Dabei sieht die MCI-Managerin einen
deutlichen Unterschied zum MBA-Stu-
dium. Während die MBA-Programme
eine stark internationale und vor allem
sehr entscheidungs-, handlungs- und um-
setzungsorientierte Ausrichtung hätten,
Zeppelin Universität
(ZU).
Neben dem
Hauptgebäude in Fried-
richshafen gibt es noch
den See-Campus.
Foto: MCI, Jan Friese
Foto: ZU / Anja Köhler
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