training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
07/08_2018
Spruch hören wie „Sind Sie schon im
Vorruhestand?“. Doch Kunden verlieren
Sie nicht. Zumindest unter folgender Vo
raussetzung: Sie erbringen ansonsten
eine Topleistung für Ihre Kunden, und
diese wissen, welchen Mehrwert, vergli-
chen mit Ihren Mitbewerbern, Sie ihnen
bieten. Zum Beispiel im Bereich fachliche
Beratung. Oder im Bereich persönlichen
Umgangs. Oder im Bereich Service. Die-
sen Mehrwert Ihren Kunden aufzuzeigen,
ist ohnehin ein Teil Ihres Jobs – auch,
damit Sie endlosen Preisfeilschereien
entgehen. Gelingt ihnen dies, dann wol-
len selbst die größten Stinkstiefel (die es
auch unter Kunden gibt) auf Ihre Leis-
tung in der Regel nicht verzichten. Denn
sie wissen, dass mit jedem Dienstleister-
wechsel auch Risiken verbunden sind.
Und wirklich gute Dienstleister sind rar.
So steigt bei den Kunden die
Wertschätzung
Machen Sie sich also selbstbewusst klar,
dass Sie Ihren Kunden auch mal die Gren-
zen Ihrer Verfügbarkeit und Servicebereit-
schaft aufzeigen dürfen. Dadurch steigen
Sie meist sogar in deren Wertschätzung
– weil die Kunden spüren: Mir gegenüber
ist ein selbstbewusster Partner, der von
sich und seiner Leistung (zu Recht) über-
zeugt ist. Sagen Sie hingegen nie „Nein“,
dann werden manche Kunden stets maß-
loser – mit der Konsequenz, dass Sie ir-
gendwann nur noch nach deren Pfeife
tanzen und gar keine Auszeiten mehr
haben.
Bernhard Kuntz
R
14 Tipps zum Relaxen
Praxis.
Für viele Selbstständige gilt: Vor dem Urlaub herrscht Hektik, weil noch allerlei Dinge zu
erledigen sind. Und nach dem Urlaub stapeln sich erneut die unerledigten Aufgaben. Deshalb ist die
Erholung schnell verflogen. Einige Tipps, wie Sie von den „schönsten Wochen im Jahr“ lange zehren.
1.
Verreisen Sie offiziell einen Tag früher.
Sagen Sie allen Freunden und Bekannten
sowie Kunden und Kollegen, mit denen
Sie nicht direkt zusammenarbeiten,
dass Ihr Urlaub einen Tag früher beginnt.
Sonst stapeln sich am letzten Arbeits-
tag die dringlichen Aufgaben auf Ihrem
Schreibtisch und Ihr Telefon klingelt ohne
Unterlass.
2.
Vereinbaren Sie für den letzten Arbeits-
tag keine Reisetermine und Meetings
sowie Arzt- und Friseurbesuche. Denn
diese dauern oft länger als geplant. Die
Folge: Sie starten völlig außer Atem in
den Urlaub.
3.
Erledigen Sie vorm Urlaub alle wichtigen
und dringlichen Aufgaben, die Sie nicht
delegieren können. Sonst plagt Sie im
Urlaub permanent das schlechte Gewis-
sen und es fällt Ihnen schwer, abzuschal-
ten.
4.
Urlaub ist Urlaub. Lassen Sie alle Unter-
lagen, die Sie an Ihre Arbeit erinnern, zu
Hause. Packen Sie auch keine Fachlite-
ratur ein, die im Zusammenhang mit ihr
steht. Und: Lesen Sie keine Tageszeitun-
gen oder Wirtschaftsmagazine, schon
gar nicht deren Börsenteil.
5.
Sagen Sie Ihrem Assistenten oder Stell-
vertreter: Nach meinem Urlaub sollten
maximal so viele Vorgänge auf meinem
Schreibtisch liegen, wie ich Urlaubstage
habe. Sonst verleidet Ihnen der Gedanke
an die Arbeit, die Sie erwartet, die letzten
Urlaubstage.
6.
Vergessen Sie Ihr Handy oder Smart-
phone zu Hause. Denn wenn Sie sich
permanent darüber informieren, was zu
Hause passiert, gewinnen Sie nicht den
nötigen Abstand vom Alltag, um wirklich
weg zu sein. Sollte das nicht möglich
sein, schalten Sie Ihr Handy/Smartphone
im Urlaub ab und lassen Sie zum Beispiel
die Telefonate in der Mailbox auflaufen.
Dann entscheiden Sie, ob und wann Sie
zurückrufen.
7.
Beginnen Sie spätestens vier Tage vor
Reiseantritt mit dem Packen. Dann kön-
nen Sie noch rechtzeitig einen neuen
Bikini oder eine neue Badehose kau-
fen, wenn Sie feststellen, dass Sie in
Ihrem alten Outfit keine gute Figur mehr
machen.
8.
Stimmen Sie sich bereits zu Hause auf
den Urlaub ein. Zum Beispiel, indem Sie
abends im Bett Reiseführer schmökern
oder sich einen Film über Ihr Urlaubsziel
anschauen.
9.
Feiern Sie Ihren Urlaubsbeginn. Zum Bei-
spiel, indem Sie sich am Flughafen etwas
Schönes kaufen oder im Flugzeug ein
Gläschen Sekt trinken.
10.
Vergessen Sie im Urlaub alles, was Sie
über das Thema Zeit- und Selbstma-
nagement gehört haben. Im Urlaub gibt
es nur eine „wichtige“ und „dringliche“
Aufgabe: sich erholen.
11.
Übertragen Sie das Leistungsdenken,
dem Sie im Alltag huldigen, nicht auf
Ihren Urlaub. Sie müssen nicht jeden
Berg erklimmen und jedes Museum
besuchen.
12.
Lassen Sie „Fünfe gerade sein“. Bei der
Arbeit können Sie dem „Null-Fehler-
Prinzip“ huldigen. Doch im Urlaub? Da
sollten Sie ein „Easy living“ praktizieren.
Sonst ärgern Sie sich über jeden lah-
men Kellner und zu warmen Cocktail.
13.
„Verlängern“ Sie Ihren Urlaub. Sagen
Sie allen Personen, mit denen Sie nicht
direkt zusammenarbeiten, dass Sie erst
zwei Tage später zurückkehren. Sonst
klingelt Ihr Telefon nach der Rückkehr
ohne Unterlass. Dann ist die Erholung
im Handumdrehen verflogen.
14.
Behalten Sie den Urlaub in Erinnerung.
Stellen Sie ein Urlaubsfoto auf Ihren
Schreibtisch. Oder laden Sie es als
Startbild auf Ihren PC. Dann können Sie
noch ab und zu von der Südsee oder
von den Bergen träumen.
Sabine Prohaska