MBA Kompendium wirtschaft und weiterbildung 2016/2017 - page 17

mba kompendium
2016/17
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Die weltweit größte Akkreditierungsorganisation ist
die 1916 gegründete
AACSB International
rzeit sind 755 Business Schools in 51
Ländern akkreditiert. Die meisten davon stammen
nach wie vor aus den USA. Die AACSB akkreditiert
keine einzelnen Programme, sondern stets die ge-
samte Business School – in Deutschland entspricht
das der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.
Kernstück der Qualitätsprüfung ist die sogenann-
te Mission einer Schule, also ihre Zielsetzung. Hat
sich also eine Schule zum Ziel gesetzt, das beste
Programm für die regionale Wirtschaft anzubieten,
ist eine internationale Ausrichtung nicht unbedingt
notwendig. Zudem geht es vor allem darum, dass
die Hochschule Prozesse installiert hat, die den
AACSB-Standards entsprechen, wie etwa den Ein-
satz einer bestimmten Anzahl von akademisch
qualifizierten Professoren. In Deutschland sind
derzeit neun Schulen akkreditiert: ESMT, Frankfurt
School of Finance & Management, Goethe Univer-
sität Frankfurt, HHL Leipzig Graduate School of
Management, Hochschule Pforzheim, RWTH Aa-
chen, Mannheim Business School, Westfälische
Wilhelms-Universität Münster und die WHU - Otto
Beisheim School of Management.
EQUIS
ht für European Quality
Improvement System und wird von der European
Foundation for Management Development (EFMD)
in Brüssel vergeben. Auch EQUIS bewertet stets die
gesamte Business School. Mit rund 149 akkredi-
tierten Schulen in 40 Ländern ist EQUIS deutlich
kleiner, aber auch internationaler. So haben ledig-
lich drei US-Schulen das EQUIS-Gütesiegel. Denn
ein wesentliches Kriterium ist die Internationalität
einer Schule. EQUIS gilt eher als ein von den Hoch-
schulen selbst gesteuerter Prozess als ein Monito-
ring über die Erfüllung von bestimmten Standards
wie bei der AACSB. Zudem berücksichtigt EQUIS
die Europäischen MBA-Leitlinien, wonach ein
MBA-Programm eine General-Management-Aus-
bildung und kein spezialisierter Master sein sollte.
In Deutschland sind derzeit (im Jahr 2016) genau
sechs Schulen akkreditiert: EBS Business School,
ESMT in Berlin, Frankfurt School of Finance & Ma-
nagement, Universität zu Köln, Mannheim Business
School und WHU.
Die Dritte im Bunde der internationalen Akkredi-
tierungen ist die
AMBA
Die britische Association of MBAs (AMBA) wurde
1967 als Interessenvertretung der britischen MBA-
Absolventen gegründet. Inzwischen akkreditiert sie
zwar weltweit MBA-Programme, Schwerpunkt ihrer
Aktivitäten liegt aber noch immer in Großbritanni-
en. Sie begutachtet jeweils alle MBA-Programme ei-
ner Schule. Erfüllt also ein Programm die Kriterien
nicht, gibt es kein Gütesiegel. Die AMBA ist eine
Alternative für Schulen, die vor allem mit Gastpro-
fessoren arbeiten und über keine ausreichend große
eigene Professorenschaft verfügen wie sie AACSB
und EQUIS fordern. Insgesamt sind die Programme
von 231 Schulen akkreditiert. In Deutschland haben
die ESMT, die Hochschule für Wirtschaft und Recht
Berlin, die Gisma Business School, die Mannheim
Business School und die TUM School of Manage-
ment in München das AMBA-Siegel.
Und schließlich gibt es noch
EPAS
as Kürzel steht für EFMD Programme
Accreditation System. Es wurde 2006 von der EFMD
eingeführt für Schulen, die zwar gute einzelne Pro-
gramme haben, aber die EQUIS-Akkreditierung für
die gesamte Business School nicht anstreben oder
deren Anforderungen nicht genügen. Begutachtet
werden also nur einzelne Programme aus dem
Wirtschaftsbereich, und zwar sowohl Bachelor- als
auch Master- und MBA-Studiengänge. Inzwischen
haben mehr als 100 Studiengänge in 34 Ländern
das EPAS-Siegel erhalten. In Deutschland ist neben
zwei Bachelor-Programmen an der Hochschule für
Wirtschaft und Recht Berlin und der TUM School
of Management nur das MBA-Programm der Hoch-
schule Kempten akkreditiert.
Bärbel Schwertfeger
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