mba kompendium
2016/17
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re neu erworbenen Kompetenzen benötigen, desto
besser können Sie auch gegenüber Ihrem Arbeit
geber argumentieren.
• Überlegen Sie sich bereits im Vorfeld genau, wel-
che Art von Unterstützung Sie wirklich brauchen.
Geht es vor allem um die Finanzierung der Studien-
gebühren? Könnten Sie das Studium zur Not auch
aus der eigenen Tasche finanzieren? Oder ist vor
allem die zeitliche Freistellung für das Studium und
die Entlastung vom Arbeitspensum wichtig? Erar-
beiten Sie verschiedene Vorschläge, die Sie Ihrem
Chef vorlegen können.
• Analysieren Sie, ob Ihr Arbeitgeber überhaupt
schon einmal einen Mitarbeiter beim MBA-Studium
unterstützt hat und ob es dafür ein geregeltes Vorge-
hen gibt. In manchen Unternehmen ist dafür vor al-
lem die HR-Abteilung zuständig, in anderen liegt es
in der Verantwortung des jeweiligen Vorgesetzten.
• Sind Sie der erste Mitarbeiter, der in ihrem Un-
ternehmen ein MBA-Studium beginnen möchte,
müssen Sie oft erst einmal Aufklärungsarbeit leis-
ten. Viele Vorgesetzte und Personalmanager haben
keine konkreten Vorstellungen, was man im MBA-
Studium lernt und was es auch für das Unterneh-
men bringen kann.
• Gibt es bestimmte Schulen, mit denen Ihr Arbeit-
geber bereits zusammenarbeitet? Manche Unter-
nehmen schreiben ihren Mitarbeitern sogar vor, an
welche Schulen sie gehen müssen. Andere haben
Listen mit verschiedenen Angeboten. Überprüfen
Sie, inwieweit die Programme zu Ihren Vorstellun-
gen passen oder eruieren Sie Alternativen.
• Erarbeiten Sie stichhaltige Argumente, warum
auch das Unternehmen von dem MBA-Studium
profitiert. Beispiele sind: Sie erweitern ihr Manage-
mentwissen, lernen neueste Trends kennen und
bauen sich ein hochkarätiges Netzwerk auf. Sie
bekommen einen Überblick über globale Entwick-
lungen. Sie verbessern ihre sozialen Kompetenzen
und ihre Leadership-Fähigkeiten. Sie haben Zugang
zu führenden Experten und Professoren.
• Was nur wenige Unternehmen erkennen: Wenn
sie einen Mitarbeiter zum MBA-Studium schicken,
können sie sogar Kosten sparen. Denn häufig bear-
beiten die MBA-Teilnehmer während des Studiums
auch konkrete Projekte aus dem eigenen Unterneh-
men und das Unternehmen spart sich damit das
Honorar für externe Berater. Überlegen Sie, welche
Themen in Ihrem Unternehmen anstehen und wo
derzeit die Ressourcen dafür fehlen. Das gilt natür-
lich auch besonders für mögliche Innovationen.
• Bieten Sie an, Ihr im MBA-Studium erworbenes
Wissen im Unternehmen weiterzugeben. Machen
Sie Vorschläge, wie auch andere Mitarbeiter davon
profitieren können. Das können Workshops, Vorträ-
ge oder ein eigenes Blog sein.
• Sprechen Sie offen über die Befürchtungen Ihres
Personalmanagers oder Vorgesetzten, dass Sie nach
dem MBA-Abschluss das Unternehmen verlassen.
Viele Firmen sichern sich mit Bindeklauseln ab.
• Sprechen Sie über ihre weitere Karriereentwick-
lung. Die meisten MBA-Interessenten haben nicht
unbedingt vor, ihr Unternehmen zu verlassen. Al-
lerdings möchten sie ihre neuen Kompetenzen nach
dem Studienabschluss gern anwenden.
Bärbel Schwertfeger
Foto: Thomas Jansa / Fotolia