personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
03_2015
„Wir schulen zurzeit unsere gesamte Füh-
rungsmannschaft top-down zum Thema
‚Führen mit Zielen’“: Diese Aussage hört
man seit einigen Jahren oft im Gespräch
mit den Personalverantwortlichen von
Unternehmen. Das überrascht, denn be-
reits 1954 stellte der Managementdenker
Peter F. Drucker das „management by
objectives“ vor. Es zählt mittlerweile zu
den Klassikern unter den Management-
konzepten.
Trotzdem entdecken aktuell viele Unter-
nehmen das „Führen mit Zielen“ neu –
auch solche, in denen es seit Jahrzehnten
zu den offiziellen Führungsinstrumen-
ten zählt. Doch häufig war das Konzept
dort nach einiger Zeit in der Schublade
verschwunden – vor allem, weil bei der
Anwendung oft Postulate nicht beachtet
wurden, die mit dem „management by
objectives“ verbunden sind.
Postulate beim Führen mit
Zielen beachten
Ein Beispiel dafür ist Druckers Annahme,
dass die mit den Mitarbeitern verein-
barten Ziele aus den Zielsetzungen des
Gesamtunternehmens abgeleitet werden
müssen. Stattdessen formuliert in der Pra-
xis oft jeder Bereich seine eigenen Ziele.
Ein Abstimmen mit der Gesamtstrategie
erfolgt nicht.
Außerdem war Drucker überzeugt: Mit
„management by objectives“ können die
Mitarbeiter in die Geschäftsprozesse in-
tegriert werden. Sind sie ins Formulieren
der Ziele involviert, engagieren sie sich
stärker für ihr Erreichen – zumindest,
wenn sie die nötigen Handlungs- und
Entscheidungsspielräume haben.
Die Ziele für jeden
Mitarbeiter richtig stecken
MANAGEMENTKONZEPTE.
Viele Unternehmen entecken gerade das „Führen mit Zielen“
wieder, das Peter Drucker vor 60 Jahren begründet hat. Damit das Konzept nicht
erneut in der Management-Schublade verschwindet, müssen Führungskräfte allerdings
lernen, gute Ziele zu setzen – und Top-Manager das System vorleben.
Zielsetzung.
Wollen Führungskräfte
mit Zielen führen, müssen sie
lernen, die Erwartungen nicht zu
hoch zu halten.