personalmagazin 9/2017 - page 24

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MANAGEMENT
_FÜHRUNG
personalmagazin 09/17
D
ie Arbeitswelt befindet sich in
einem grundlegenden Wan­
del. Gründe dafür sind Mega­
trends wie die Globalisierung
und die Digitalisierung sowie ein grund­
legender Wertewandel in Richtung
Individualisierung. Diesem Umbruch
können Unternehmen nicht entgehen.
Um langfristig erfolgreich zu bleiben,
müssen sie den Übergang von der alten
in die neue Arbeitswelt aktiv gestalten.
Wie Führungskräfte den Schritt in
die neue Arbeitswelt gestalten können,
zeigen die folgenden sieben Thesen. Wir
haben sie am Institut für Führung und
Personalmanagement (IFPM) der Uni­
versität St. Gallen erarbeitet.
These eins:
Die Zukunft der Arbeit ist schon da.
Obwohl sie für viele noch ein abstrak­
ter Begriff ist, befinden wir uns längst
mitten in der Arbeitswelt 4.0. Zum ei­
nen ändert sich, wie und wo gearbeitet
wird. So befinden sich laut Karin Schul­
ze Buschoff von der Hans-Böckler-Stif­
tung bereits heute mehr als ein Drittel
der Europäer in atypischen Arbeitsver­
hältnissen. Zum anderen schreitet die
Digitalisierung stetig voran und die
Nachfrage nach Robotern hat sich seit
2011 auch in Deutschland vervierfacht,
wie Sven Astheimer in der „Frankfurter
Allgemeinen Zeitung“ belegt. Organi­
sationsstrukturen müssen sich diesen
vielseitigen Veränderungen anpassen.
92 Prozent aller CEOs und CHROs hal­
ten eine Veränderung der Organisati­
onsstruktur für unausweichlich, so eine
Deloitte-Studie. Momentan sind immer­
hin schon 25 Prozent der Unternehmen
weit fortgeschritten auf ihrem Weg in
die neue Arbeitswelt, wie die Top-Job-
Trendstudie belegt. Um mittelfristig den
Erfolg sicherzustellen, ist der Wandel
zur neuen Arbeitswelt daher ein Muss.
These zwei:
New-Work-Transformation ist ein
Engpass für die Digitalisierung.
Die wenigsten Unternehmen fühlen sich
jedoch auf die Arbeitswelt 4.0 gut vor­
bereitet: Während 55 Prozent der Un­
ternehmen bereits erste Fortschritte in
Bezug auf die Digitalisierung gemacht
haben und 14 Prozent der Unternehmen
sogar Vorreiter sind, haben 65 Prozent
noch keine Fortschritte in der New-Work-
Transformation gemacht, wie eine IFPM-
Studie belegt. Unter Digitalisierung
ist hier der grundlegende Wandel von
Prozessen, Produkten und Dienstleis­
tungen bis hin zur Transformation von
kompletten Geschäftsmodellen unter
Nutzung moderner Informations- und
Kommunikationstechnologien zu ver­
stehen. Demgegenüber steht New-Work-
Transformation für die umfassende
Entwicklung von hierarchischen hin zu
netzwerkartigen Formen der Zusam­
menarbeit in der Arbeitswelt 4.0. Wie
wichtig die New-Work-Transformation
Die Zukunft in sieben Thesen
STUDIEN.
Was müssen Führungskräfte wissen, um ihre Unternehmen erfolgreich in
die neue Arbeitswelt zu führen? Wissenschaftliche Studien geben eine Antwort.
Von
Heike Bruch
und
Anna Schuler
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