personalmagazin 9/2017 - page 21

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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
zu fördern. Dazu gehört beispielsweise
ein breites Spektrum an Wissen und
Fähigkeiten – das reicht von der Befä-
higung der Mitarbeiter bis hin zu einer
offenen Fehlerkultur. „Wir wollen die
Mitarbeiter ermutigen, neue Dinge aus-
zuprobieren. Damit setzen wir auf noch
mehr Eigenverantwortung und Selbst-
bestimmung.“
Natürlich gibt es bei einem großen
Konzern auch Rahmenbedingungen,
die der neuen Kultur angepasst werden
müssen. Daimler setzt auf vereinfachte
Prozesse: Für Dienstreisen reicht bei-
spielsweise die mündliche Genehmi-
gung des Vorgesetzen. Dies beschleunigt
ungemein.
Veränderungsprozess in Gang
Im agilen Umfeld wird auch der klassi-
sche Umgang mit Hierarchien aufgebro-
chen. Der Vorstand nimmt sich viel Zeit
für die Initiative und den Dialog mit den
Mitarbeitern.
Während es am Anfang noch verein-
zelt Bedenken gab, dass mit Agilität ein
großes Chaos verbunden sein könnte, ist
das heute kaum noch zu hören. Aber na-
türlich brauchen Veränderungsprozesse
Zeit. Das Thema wird von Region zu Re-
gion unterschiedlich aufgenommen und
umgesetzt. Den Kollegen zuzuhören und
auf die Impulse einzugehen – auch das
gehört zu einer offenen, agilen Arbeits-
weise. Manche Kollegen begeistern sich
spontan für das Neue, manche sind eher
zögerlich. Sind Letztere etwa die Kolle-
gen aus Deutschland? Mbang, der aus
Kamerun kommt, lacht.
Um die agilen Arbeitsmethoden im Unternehmen zu verankern, arbeitet Daimler mit
der Haufe Group zusammen.
Bei der Einführung von agilen Arbeitsmethoden greift Daimler auf einen Pool an agilen
Coachs zurück, die ein New-Work-Expertenteam rund um Stephan Grabmeier, Chief
Innovation Evangelist bei der Haufe Group, zur Verfügung stellt. Diese Coachs begleiten
weltweit Projekte, mit denen agiles Arbeiten eingeführt wird. „Die Einsatzfelder sind
unterschiedlich, sie reichen vom Methodentraining über das Coaching bis hin zur Schu-
lung von internen Coachs“, erläutert Grabmeier. Neu daran ist auch: Bei der Zusammen-
arbeit zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer handelt es sich um kein klassisches
Dienstleisterverhältnis, beide Partner sprechen von Co-Creation: „In den Projekten
lernen wir voneinander und miteinander“, erläutern Sama Mbang und Grabmeier.
Co-Creation im agilen Coaching
ZUSAMMENARBEIT
Das Projekt „Schwarm­
organisation“ soll
agiles Arbeiten stärken.
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