Immobilienwirtschaft 4/2019 - page 37

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4.2019
City-Logistik in Mannheim: Von einem
Mikro-Paketlager soll die Innenstadt mit
E-Lastenfahrrädern beliefert werden.
Eifrig diskutiert, wenn auch mit
sich ähnelnden Argumenten, wurde das
Thema Wohnungspolitik, wobei sich die
Lösungsansätze gegen den Wohnraum­
mangel unterscheiden. Während etwa das
Unternehmen Semodu auf serielles und
modulares Bauen setzt, schließen sich
laut Reinhold Knodel, Geschäftsführer
der Pandion AG, einem der größten deut­
schenWohnentwickler, der seit 2014 auch
im Gewerbesegment tätig ist, achitekto­
nische Qualität und serielles Bauen aus.
Von modularem Bauen
bis zu Wohntürmen:
Es gibt unterschiedliche
Lösungsvorschläge für
die Wohnungspolitik
Knodel hielt ein Plädoyer für Wohn­
türme. Diese seien allerdings für ihn nur
im Luxussegment interessant, zum einen
wegen der höheren Baukosten, zumande­
ren um die Fehler der 1960er und 1970er
Jahremit gesichtslosen, anonymenWohn­
anlagen zu vermeiden. Barrierefreiheit sei
ein völlig überbewertetes Thema. Gerade
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die Auflagen für Barrierefreiheit bremsten
den Wohnbau.
Die Medici Living Group, einer der
führenden Co-Living-Anbieter, der vor
allem hochmobile, digitalaffine Milleni­
als im Blick hat, geht andere Wege. Für
die Zukunft könnte sichGunther Schmidt,
Gründer und CEO des Unternehmens,
vorstellen, professionelle Groß-WGs für
die Zielgruppen junge Familien oder äl­
tere Menschen einzurichten.
Ein weiterer Trend sind Serviced
Apartments, der bislang vomHotelbereich
bespielt wird. Die Klientel ist anspruchs­
voll. Laut Andreas Ewald, Geschäftsfüh­
render Gesellschafter der Engel & Völkers
Hotel Consulting, seien aber auch Kon­
zepte für eine Klientel mit weniger Budget,
beispielsweise Monteure, in der Pipeline.
Die deutschen Immobilienunterneh­
men, die auf der Mipim vertreten waren,
sind unterschiedlich aufgestellt, es ziehen
sich aber einige Themen wie ein roter Fa­
den durch die Pressegespräche:
Weil in vielenA-Standorten die Immo­
bilienpreise neue Rekordhöhen erreicht
haben, fällt die Rendite dort vergleichs­
weise bescheiden aus. Als Hoffnungsträger
gelten B-Städte, ja sogar von C- oder gar
D-Standorten war häufig die Rede. Hier
gilt es, abhängig von den Assetklassen, die
fruchtbarsten Lagen aufzutun. Die Provinz
birgt noch so manchen Schatz.
Die Zukunft war das Motto,
aber die analoge Gegenwart
noch allgegenwärtig.
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