Immobilienwirtschaft 7/2018 - page 31

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-8.2018
Konkurrenz durch den Online-Handel, eine kriselnde Modebranche und Mieter am längeren
Hebel: Wer Flächen in Shopping-Centern zu vermieten hat, tut sich immer schwerer. Um trotz-
dem attraktiv zu bleiben, sind innovative Ansätze bei der Vermietung der Flächen gefragt.
der Verkaufsflächen etwas zurück. Die
Folge: „Wenn eine große Fläche auf zwei
oder drei Ebenen frei wird, muss diese in
der Regel aufgeteilt werden, was baulich
nicht immer einfach ist.“
Diese Entwicklung sei aber nicht nur
negativ zu sehen, betont Nagelsmeier:
„Dass Mietverträge heute nicht mehr so
lange laufen wie früher, bietet die Chance,
den Mieterbesatz häufiger zu verändern
und so Center interessanter zu machen.“
Dabei hätten die Betreiber von Shopping-
Centern eine große Verantwortung: „Sie
analysieren heute genauer, welche Men-
schen in ihrem Einzugsgebiet leben und
was man ihnen bieten muss, damit sie
sich im Center wohlfühlen.“ Dass
Foto: Sergey Kohl/shutterstock.com
mit Erfolg durchsetzen, wenn die
Ausgangslage und das Konzept
stimmig sind.
Vermietungsmanagement und
Marketing gehen Hand in Hand
Der dritte wichtige Schritt ist,
diesen Zusatznutzen aktiv zu
kommunizieren. Das gilt vor allem
für die Bereiche Marketing, Design
und Services. Die öffentliche
Wahrnehmung ist ein wichtiges
Erfolgskriterium für die Positionie-
rung. Dabei ist es zudem hilfreich,
hin und wieder eine Überraschung
einzubauen: Pop-up-Stores,
Concept Stores oder Omnichannel-
Einheiten werten das Einkaufs­
erlebnis auf, sofern sie zur DNA
des Centers passen.
Auch sollte das Vermietungs
management nicht davor
zurückschrecken, einzelne
Verkaufsflächen gezielt zurückzu-
bauen und stattdessen verstärkt
moderne Gastronomie- und
Freizeitkonzepte zu integrieren.
Gerade Letztere werden für die
Zukunft immer wichtiger und
dienen – neben den Ankermietern
– als wichtige Frequenzbringer.
Auch den Zielmietern muss die
Marketingstrategie für das Objekt
schlüssig erläutert werden. Es
muss klar werden, warum sie ihre
Zielkunden mit einem geschärften
Center-Profil besser erreichen
können als die jeweiligen Konkur-
renzobjekte.
Zusammengefasst müssen drei
Fragen beantwortet werden:
Welche Potenziale hat der jewei-
lige Standort? Was sind meine
Kunden, wie bringe ich ihnen
einen wichtigen Zusatznutzen?
Und wie kommuniziere ich diesen
Zusatznutzen? Eine Positionierung,
die Antworten auf diese Fragen
findet, ist die Basis für langjährige
Standortsicherheit.
»
Shopping-Center-
Betreiber versu-
chen mit neuen
Konzepten, die
Kunden weiterhin
anzulocken.
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