Immobilienwirtschaft 7/2017 - page 60

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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
AUFZÜGE
bäuden zu stemmen sein. Entsprechend
erlaubt die neue Baugebietskategorie „Ur-
bane Gebiete“ hier eine höhere Bebauung
als bisher. Das bedeutet automatisch eine
stärkere Nachfrage nach Aufzugsanlagen.
Zudem sind zahlreiche Aufzüge mitt-
lerweile stark in die Jahre gekommen. Ihr
Durchschnittsalter liegt in Deutschland
bei fast 30 Jahren. Gleichzeitig sind die
rechtlichen Anforderungen an die Sicher-
heit in den vergangenen Jahren deutlich
gestiegen. Eine zentrale Rolle spielen dabei
die Novelle der Betriebssicherheitsverord-
nung und die DIN EN 81-1/2 sowie die
DINEN 81-20/50. Insofern gibt es bei den
älterenAnlagen einen erheblichenModer-
nisierungsbedarf.
DIE „BIG 4“ AUF DEM AUFZUGSMARKT
Dominiert wird die Branche von vier
großen internationalen Unternehmen,
den „Big 4“: Kone, Otis, Schindler und
ThyssenKrupp. Im Aufzugsbereich sind
aber auch zahlreiche kleine und mittel-
ständische Unternehmen aktiv. Sie verfol-
gen häufig eine Nischenstrategie, etwamit
Sonderaufzügen, oder sie zeichnen sich
vor allem durch regionales Engagement
aus. Als größere Unternehmen sind in
diesem Segment Schmitt+Sohn, OSMA,
LUTZ und Vestner zu nennen. Seit ei-
nigen Jahren nimmt außerdem die Zahl
von Einzelunternehmern und Kleinst­
unternehmen spürbar zu. Hierbei handelt
es sich in erster Linie umServicemitarbei-
ter und Monteure, die als selbstständige
Vertragspartner für größere Unterneh-
men arbeiten.
BEGEHRTE SERVICEVERTRÄGE
Das Invest-
ment für eine neue Aufzugsanlage liegt
imSchnitt bei 60.000 Euro. Dennoch wird
das Geld in der Aufzugsbranche vor allem
mit demService verdient. Die Herstellung
und Installation vonAnlagen ist häufig so-
gar ein Verlustgeschäft. Es dient aber als
Türöffner für langfristige Serviceverträ-
D
ie Studie zeigt: Aufzüge und Fahrtrep-
pen sind vor allem aus dem urbanen
LebeninDeutschlandnichtwegzuden-
ken. Etwa 60 Milliarden Fahrten leisten sie
pro Jahr. Sie verteilen sich auf rund 725.000
fördertechnische Anlagen. Davon entfällt
etwa die Hälfte auf gewerblich genutzte
Gebäude. Ein beachtlicher Markt also, der
jährlich ummehr als sechs Prozent wächst.
Für diesesWachstum sorgen verschie-
dene gesellschaftlicheMegatrends: Erstens
schafft die demografische Entwicklung
langfristig einen zusätzlichen Bedarf an
neuen Aufzugsanlagen. Denn zurzeit hat
nur jeder siebte Seniorenhaushalt Zugang
zu einem altersgerechten Aufzug. Allein
für diesen Bereich besteht deshalb ein In-
vestitionsbedarf von 32 Milliarden Euro.
Zweitens hält der Trend zur Urbanisie-
rung an. Der Zuzug in die Städte und der
damit einhergehende Bedarf an neuem
Wohnraum werden nur mit höheren Ge-
Wirklich wichtig ist das Geschäft
nach dem Geschäft
Die Trendstudie „Aufzüge und
Fahrtreppen 2016“ hat den
deutschen Markt unter die
Lupe genommen: Er wächst
jedes Jahr um mehr als sechs
Prozent. Warum ist das so,
und was bedeutet das für die
Immobilienwirtschaft?
ÜBERSICHT
DIE PLAYER AUF DEM DEUTSCHEN AUFZUGSMARKT
Quelle: Hundt consult GmbH / Markt- und Trendstudie „Aufzüge und Fahrtreppen 2016“
Das Investment für eine neue Aufzugsanlage liegt bei etwa 60.000 Euro.
Doch die Hersteller mischen auch kräftig beim After-Sales-Service mit.
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