Immobilienwirtschaft 7/2017 - page 64

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PERSONAL & KARRIERE
I
RECRUITING
und Konsequenzen abzuschätzen, sowie
eine ausgeprägte Handlungsorientierung,
um Lösungen erfolgreich umzusetzen.
TALENTE RECHTZEITIG REKRUTIEREN
Die-
se Fähigkeiten lassen sich früh erkennen
– lange bevor eine Ausbildung abge-
schlossen ist. Um sich die Top-Talente
zu sichern, müssen Unternehmen daher
schon vorher den Kontakt zu ihnen su-
chen. Studentische Stellen und Praktika
bieten beiden Seiten die Gelegenheit, sich
kennenzulernen, bevor die Besten von an-
derenUnternehmen abgeworben werden.
Auch durchVorträge und Seminare in ein-
schlägigen Fächern können Vorgesetzte
auf Talente stoßen und sie im Gegenzug
Z
unächst muss ein Unternehmen die eige-
nen Ansprüche herausarbeiten. Selbstver-
ständlich sollen alle Mitarbeiter engagiert
sein, das Unternehmen kennen und sich
damit identifizieren. Daneben sind Neu-
gier sowie eigenständiges, kritisches und
lösungsorientiertes Denken und Handeln
gefordert.
Denn in der modernen Arbeitswelt ist
nicht nur das Fachwissen entscheidend –
das kann und muss ohnehin kontinuier-
lich erweitert werden. Enorm wichtig ist
die Bereitschaft, über den Tellerrand zu
schauen. Sie fördert nicht nur das kolle-
giale Verständnis. Vor allem hilft sie, Zu-
sammenhänge zu erkennen und die eige-
ne Tätigkeit im Gesamtbetriebsablauf zu
verstehen.
DAS EIGENE PROFIL SCHÄRFEN
Stellen­
anzeigen gleichen sich heute wie ein Ei
dem anderen. Sogar branchenübergrei-
fend erscheinen sie austauschbar. Eine Flut
an Floskeln wie „interessante Herausfor-
derungen“, „moderner Arbeitsplatz“ oder
„kollegiale Atmosphäre“ überzeugen die
begehrten Talente gewiss nicht. Wer sich
abheben will, muss ein klares und indivi-
duelles Profil als Arbeitgeber entwickeln.
Weniger ist dabei mehr. Wichtig ist darzu-
stellen, was das Unternehmen einzigartig
und attraktiv macht. Selbstverständlich-
keiten wie „intensive Einarbeitung“ oder
ein „spannendes Aufgabenfeld“ sollten,
wenn überhaupt, nur sehr sparsam ein-
gesetzt werden. Fragen Sie sich immer:
Würde ich das Gegenteil von meinem
Unternehmen behaupten?
Umdie Arbeitgebermarke zu schärfen
und Bewerbern wie auchMitarbeitern die
Anforderungen zu vermitteln, hat Beos
die Fähigkeiten „Wahrnehmen“, „Verste-
hen“ und „Gestalten“ als entscheidende
Fähigkeiten definiert. Gefragt sind ein
besonderes Gespür fürMöglichkeiten und
Potenziale, die Fähigkeit, Situationen rich-
tig zu bewerten, Lösungen aufzuzeigen
Gute Mitarbeiter wachsen –
aber nicht auf Bäumen
Wer sich Talente sichern will,
muss sie möglichst früh er-
reichen und langfristig bin-
den. Denn ein eingespieltes
Team arbeitet besser, und
jedes Unternehmen hat seine
Eigenheiten und Abläufe, die
erst einmal kennengelernt
werden müssen. Eine gute
Arbeitnehmerpositionierung
richtet sich deshalb nicht nur
nach außen, sondern auch
und vor allem nach innen.
Holger Matheis
FRICS
ist Vorstandsmitglied der
Beos AG und verantwortet
die Bereiche Personal und
Organisation, Marketing,
Recht sowie Bau. Matheis ist
seit 2006 für Beos tätig.
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