Immobilienwirtschaft 7/2017 - page 61

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-8.2017
ge. Derzeit beträgt der Anteil von Kone,
Otis, Schindler und ThyssenKrupp am
deutschen Servicemarkt rund 60 Prozent.
Umdas Geschäftmit den begehrtenAfter-
Sales-Services noch zu erweitern, verfol-
gen die „Big 4“ die Strategie, kleine und
mittlere Unternehmen als Beteiligungsge­
sellschaften zu gewinnen oder komplett zu
übernehmen. Denn immerhin geben die
Betreiber im Schnitt 5.000 Euro pro Auf-
zugsanlage für deren Betriebskosten aus.
DER PREIS ALS WICHTIGSTES VERKAUFS­
ARGUMENT
Die Kunden sollten also auch
die Folgekosten sehr genau prüfen, wenn
sie sich beimEinbau für einen bestimmten
Anbieter entscheiden. Dennoch sind für
77 Prozent aller Betreiber die Anschaf-
fungskosten das wichtigste Kriterium
beim Kauf einer neuen Anlage. Selbst
die Funktionalität als zweitwichtigstes
Kriterium ist nur für rund die Hälfte der
Betreiber ausschlaggebend – gefolgt vom
Energieverbrauch, dem Serviceangebot
und der Reputation des Herstellers. Über-
raschend wenige Betreiber (22 Prozent)
wählen einen Anbieter aus der Region.
Denn es kommt immer wieder zu Schwie-
rigkeiten, wenn der nachgelagerte Service
nicht über nahe gelegene Niederlassungen
erfolgt. Eine geringe Marktexpertise sei-
tens der Betreiber zeigt sich auch in der
Frage, ob sie bei Erneuerung der Anlagen
denHersteller wechseln würden. Mehr als
die Hälfte antwortete hierauf mit „Weiß
nicht“. Das lässt darauf schließen, dass
keine Kenntnisse über die Qualität des
bisherigen Anbieters im Marktvergleich
vorliegen. Gleichzeitig zeigt sich Unzu-
friedenheit: Jeder vierte Betreiber plant,
den Hersteller zu wechseln.
KOSTEN DES WACHSTUMS
Aufgrund der
genannten gesellschaftlichen Megatrends
werden in Deutschland künftig mehr
Aufzugsanlagen gebraucht. DerMarkt wird
signifikant weiter wachsen. DieKosten die-
ses Wachstums tragen letztendlich Käufer
oderMieter der Immobilien. Deshalb sollte
Nachhaltigkeit und eine Vollkostenbe-
trachtung über den gesamten Produktle-
benszyklus in die Überlegungen vor einer
Investition eingeschlossen sein.
SUMMARY
»
Der deutsche Aufzugsmarkt
wird aufgrund des demografischen Wandels und der Urbanisierung weiter wachsen.
»
Derzeit
wird der Markt von den
„Big 4“ der Branche
beherrscht.
»
Sie teilen auch 60 Prozent des begehrten
After-Sales-Geschäfts mit Serviceverträgen
unter sich auf.
»
Betreiber treffen ihre
Kaufentscheidung
überwiegend aufgrund der Anschaffungskosten.
»
Dabei können sie über die Jahre gerade
im Unterhalt der Anlagen Geld sparen
.
Fahrten leisten Aufzüge und
Fahrtreppen pro Jahr im urbanen
Leben in Deutschland. Diese
verteilen sich auf rund 725.000
fördertechnische Anlagen.
60
Milliarden
Tim Gunold
ist Geschäftsführer der
Hundt consult GmbH.
Das Unternehmen
optimiert mit dem
„Lift Guardian“ herstel-
lerneutral Kosten und
Qualität für Aufzugs-
anlagen.
AUTOR
«
Tim Gunold, Hamburg
Betriebsstörung? Ein Vier-
tel aller Beschwerden zur
Gebäude-Infrastruktur betrifft
die Aufzugsanlagen.
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