Immobilienwirtschaft 7-8/2016 - page 56

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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
INTELLIGENTE GEBÄUDETECHNIK
serte Kommunikationsmöglichkeiten mit
ihren Kunden, und die Mieter gewinnen
an Komfort und Lebensqualität“, meint
Axel Gedaschko, Präsident des GdW –
Bundesverbandes der deutschen Woh-
nungs- und Immobilienunternehmen.
Dies treffe insbesondere auf Senioren
und pflegebedürftige Menschen zu, denn
sie erführen mittels AAL mehr Unter-
stützung für ein selbstbestimmtes Le-
ben in gewohnter Umgebung. Auch der
Branchenverband der Digitalwirtschaft,
Bitcom, rechnet mit steigenden Smart
Homes. In den kommenden Jahren bis
2020 soll deren Einsatz um jeweils 180
Prozent steigen. Bereits in zwei Jahren sol-
len dann mehr als eine Million Haushalte
in Deutschland „smart“ ausgestaltet sein.
Der Nutzen könnte enorm sein. „Einspa-
rungen von zehn bis 15 Prozent des ge-
samten Energieverbrauchs sind mittels
der smarten Technologien möglich“, so
Michael Lowak, Vorstandssprecher Getec
Wärme & Effizienz AG.
Den Einsparungen stehen bei Neu-
bauten oderModernisierungen imWohn-
immobilienbereich Mehrkosten von ein
bis zwei Prozent für eine Grundausstat-
tung gegenüber, also für die Infrastruk-
tur, die das smarte Heim überhaupt erst
S
mart Home meint die digitale Vernet-
zung und intelligente Steuerung von
Geräten, die Energie verbrauchen –
egal ob Strom oder Wärme. Gerade in
Letzteren lauert das größte Einsparpoten-
zial (siehe auch Interview auf der rechten
Seite). Trotz der Vorteile ist das Interesse
an den intelligenten Assistenzsystemen
bislang jedoch eher gering. Eine Umfrage
des Immobilienverbandes Deutschland
(IVD) vom Frühjahr spricht Bände. Die
Nachfrage ist demnach sowohl bei Käu-
fern als auch bei Mietern schwach.
Deswegen lassen andere Zahlen auf-
horchen. 40 Prozent der Wohnungs- und
Immobilienunternehmen wollen bis 2017
Smart-Home- oder AAL-Technologien
in ihren Liegenschaften einsetzen, so
eine Studie von der Smart-Home-Initi-
ative Deutschland, mm1 und dem GdW
Bundesverband deutscher Wohnungs-
und Immobilienunternehmen. Wich-
tigster Einsatzbereich: das Energiema-
nagement.
FÜR SENIOREN INTERESSANT
„Smart Home
sorgt für zeitgemäßes und zukunftsfähiges
Wohnen zum Vorteil aller Generationen.
Die Wohnungsunternehmen profitieren
von Prozessoptimierungen durch verbes-
Smart Home – Luftblase oder Sparschwein?
Für die einen ist es ver-
lockende Zukunft, für die
anderen ein komplizierter
Geldfresser ohne wirklichen
Nutzen. Richtig angewendet
kann die Immobilienbranche
durch die Konzepte Geld spa-
ren. Doch auch hier gilt: Man
muss wissen, was man tut
und worein man investiert.
Links: Smart Home ist für Se-
nioren interessant. Sie können
selbstbestimmter leben.
Rechts: Mitten in Frankfurt
entsteht eines der innovativsten
Geschosswohngebäude Europas:
das „Aktiv-Stadthaus“.
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