Immobilienwirtschaft 7-8/2016 - page 54

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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
DIGITALISIERUNG
teme, die Datenverarbeitung, die „Ver-
edelung“ vonDaten zu Informationen, die
Minimierung von Informationsverlusten
an Schnittstellen und die Datensicherheit.
Die Anpassung an die Digitalisierung geht
hier häufig Hand in Hand mit Change-
Management-Prozessen.
Als Hemmnisse für KMU erweisen
sich neben den Kosten der mangelnde
Überblick über das daten- und informa-
tionstechnische Unterstützungspotenzial
im Unternehmen, die hohe Ressourcen-
bindung durch die Einführung neuer Sys-
teme, die mangelnde Qualifizierung der
Mitarbeiter sowie Schnittstellen, Daten-
sicherheits- und Datenschutzprobleme.
STRINGENZ DURCH INHOUSE-MANAGEMENT
„Informationsverluste sind an Schnitt-
stellen nie ganz zu vermeiden“, erläutert
Karsten Jungk, Geschäftsführer vonWüest
& Partner Deutschland. Um diese jedoch
auf ein Minimum zu reduzieren, werde
bei Wüest & Partner detailliert doku-
mentiert, woher die Daten stammen und
wie bei der Implementierung mit ihnen
verfahren werde. So könne das Unterneh-
men gewährleisten, dass alle Fragen rund
um das Research inhouse einheitlich be-
arbeitet würden, sagt Jungk. Zusätzliche
Beschreibungen machten die einzelnen
Analyseschritte für die Beteiligten nach-
vollziehbar.
D
ie stark mittelständisch geprägte Im-
mobilienwirtschaft ist eine informa-
tionsintensive Branchemit einemho-
hen Grad an Komplexität. Die Internatio-
nalisierung, der Trend zur Spezialisierung
und zu höhererWertschöpfungstiefe führt
zu einer gigantischen Transportmenge an
digitalen Daten. Deren effiziente Nutzung
erfordert nicht nur ein professionelles Da-
ten- und Informationsmanagement, son-
dern in vielen Fällen auch eine Neuaus-
richtung der Geschäftsmodelle und eine
Steigerung der Innovationsfähigkeit. Das
Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie prognostiziert für das Jahr 2017
einen weltweiten Umsatz mit Big-Data-
Lösungen von über 50 Milliarden Euro.
Die Akteure der Immobilienwirtschaft
wissen um die Bedeutung der Digitalisie-
rung. Nahezu drei Viertel der Befragten
sehen laut einer aktuellen KPMG-Um-
frage unter 100 Immobilieninvestoren,
Projektentwicklern, Bestandshaltern, Fi-
nanzierern, Asset Managern undMaklern
Auswirkungen in erheblichem Ausmaß –
sowohl für die Immobilienwirtschaft ins-
gesamt, vor allemaber auch für ihr eigenes
Geschäftsmodell. Doch gerade für kleine-
re und mittlere Immobilienunternehmen
(KMU) hält die Digitalisierung nicht nur
Chancen bereit, sondern erfordert auch
erhebliche Anpassungen im Hinblick auf
die Implementierung geeigneter IT-Sys-
Die digitale Welt
mittelständischer Unternehmen
Für kleinere und mittlere
Immobilienunternehmen
(KMU) erfordert die Digita-
lisierung erhebliche Anpas-
sungen. Wie die Unterneh-
men die Probleme meistern,
ist ganz unterschiedlich.
„Ich gehe davon aus,
dass das Outsourcing von
digitalen Dienstleistun-
gen weiter zunehmen
wird. Gründe sind der
steigende Druck zur
Kosteneffizienz und zur
Spezialisierung.“
Malte Priester,
Geschäftsführer von
Intreal Solutions, Hamburg
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