Immobilienwirtschaft 6/2015 - page 58

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Technologie, IT & Energie
i
Digital Real Estate
Die Digitalisierung ist der Treiber vieler
Veränderungen in Gesellschaft, Wissenschaft
und Wirtschaft. Vernetzt zu leben, wird immer
mehr zur Selbstverständlichkeit.
und es wird viele, viele Leute geben, die
nach diesen Daten ein Verlangen haben.
Es wird ganz große Chancen geben, ge-
rade was die datenbasierte Behandlung
von Energieressourcen angeht, aber auch
Gefährdungen. Insofern finde ich das toll,
dass die Wohnungs- und Immobilienwelt
jetzt im Zentrum einer gesellschaftlichen
Debatte steht. Unter anderem bin ich da-
von überzeugt, dass die Kernfragen, mit
denen dieWohnungswirtschaft sich heute
auseinandersetzt, schwerlich ohne Digita-
lisierung gelöst werden können.“
Bei der Bewältigung der wichtigsten
Aufgaben, die sich der Wohnungswirt-
schaft stellen, kann die Digitalisierung
einen entscheidenden Beitrag leisten.
Für Unternehmen derWohnungswirt-
schaft gilt es, mithilfe digitaler Konzepte
und Services
relevante Daten so zu strukturieren, dass
sich das Portfoliomit seinen Invest- und
Desinvestitionsentscheidungen besser
managen lässt,
effizienter zu arbeiten,
Compliance-Anforderungeneinzuhalten,
Nachhaltigkeit zu sichern und Energie-
effizienz zu steigern,
den Umgang mit dem demografischen
Wandel mit den Kunden zu gestalten,
den Kundenservice zu verbessern, die
Zufriedenheit der Mieter zu erhöhen
und
Kooperationen mit Partnern auf Basis
schneller Informations- und Kommuni-
kationswege optimal zu gestalten – mit
der offenen Frage „Make or Buy?“.
Passende Lösungen finden
Es gibt seit
Jahren digitale IT-Anwendungen, die die
alltäglichen Arbeitsabläufe und Prozesse
der Wohnungswirtschaft vereinfachen.
Die Perspektive für die nahe Zukunft liegt
in der Integration der Services – hin zu di-
gitalen Mehrwertdiensten, die die Trends
der Digitalisierung auf den Alltag in der
Wohnungswirtschaft herunterbrechen:
Das Konzept des Ambient Assisted Li-
ving (AAL): Sensoren und einfach zu
bedienende Anwendungen und digital
vermittelte Dienstleistungen des Woh-
nungsunternehmens ermöglichen das
selbstbestimmte Leben für Mieter auch
im hohen Alter.
Eine smarte Heizungssteuerung erkennt
Vorlieben der Mieter und generiert in-
dividuelle Nutzerprofile und ein indivi-
duellesWohlfühlklima. Zudem erhalten
Vermieter auf verlässlicher Datenbasis
Erkenntnisse über das Heizverhalten
ihrer Kunden.
Ein intelligentes Energiemanagement,
etwa durch die Kombination von Block-
heizkraftwerk und Photovoltaik-Strom,
sorgt für Kosteneffizienz und zuneh-
mende Autarkie.
Mit steigender Akzeptanz von Gesund-
heitssensoren in der Wohnung entwi-
ckelt sich das Wohnungsunternehmen
künftig auch zum potenziellen Dienst-
leister auf demFeld der Gesundheitsver-
sorgung und Pflege.
Vision vom digitalen Immobilienma-
nagement
In der Vergangenheit wurden
auch die immobilienwirtschaftlichen IT-
Landschaften von ERP-Systemen domi-
niert – entweder inhouse oder als Service
aus der Cloud betrieben. In diese ERP-
Systeme wurdenmit der Zeit immer mehr
neue Lösungen integriert. Damit stieg die
Komplexität.
Mit der heutigen Technologie können
Wohnungsunternehmen die Vielfalt der
möglichen Services und Anwendungen
vernetzen. Daraus entsteht eine neue ho-
mogene und flexible Lösungswelt – sofern
die Vernetzung vorausschauend durch-
dacht wird. Aareon hat diese Vision der
IT-Landschaft für das digitale Zeitalter
unter dem Namen Aareon Smart World
zusammengefasst. Diese (siehe Grafik auf
Seite 57) vernetzt Immobilienunterneh-
men mit Eigentümern, Mietern und Ge-
schäftspartnern sowie bereits technische
Geräte in Wohnung und Gebäuden mit-
einander.
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Stephan Rohloff, Aareon AG, Mainz
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