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Personal & Karriere
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zukunftswerkstatt
wie Arbeitsflächen oder einen Konfe-
renzraum zur Verfügung zu stellen. Un-
ter dem Titel „WYAO“ enthält das Projekt
Elemente aus „Shared Office“ und „Acce-
lerator“. Das WYAO erhält im Gegenzug
eine individuell vereinbarte Beteiligung an
dem jeweiligenUnternehmen, welches die
Flächen bezieht. So investiert das WYAO
mithilfe eines Investors in ein Portfolio an
Start-ups und ist entsprechend auch am
Erfolg der Unternehmensgründer interes-
siert. Die neu gegründeten Firmen sollen
profitieren, weil sie nicht nur räumlich
mit anderen Start-ups zusammenarbeiten,
sondern durch den fachlichen und inhalt-
lichen Austausch Synergieeffekte erzielen
können. „Gründer stehen in Deutschland
nicht selten vor der Herausforderung, ge-
eignete Büroflächen zu finden“, sagt Prof.
Jan Mutl, Executive Director des REMI
an der EBS und Mitglied der Jury. „Die-
ses innovative Konzept schafft Abhilfe,
unterstützt Unternehmensgründer und
sorgt darüber hinaus in den leerstehenden
und oftmals schwierig zu vermittelnden
Immobilien für eine kreative Wertschöp-
fung.“ Für die Immobilieneigentümer er-
gebe sich durch dieses Konzept die Mög-
lichkeit, Mieteinnahmen zu generieren.
Die Branche kann profitieren
„Innova-
tive Ideen auch in der Realität umzusetzen,
ist für die Immobilienwirtschaft eine zen-
trale und zeitlose Herausforderung“, sagt
Jochen Schenk, Vorstand der Real I.S. AG
undMitglied der Jury. „Die Studenten zei-
gen uns hierfür wertvolle Wege auf.“ Die
Siegerprojekte sind mit jeweils 1.000 Euro
Preisgeld dotiert. Sie wurden im Rahmen
der gemeinsamen Forschungsstelle „So-
vereign – Real Estate Innovation“ des Real
Estate Management Institute (REMI) und
des Institute for Transformation in Busi-
ness and Society (INIT) der EBS von den
Studierenden erarbeitet.
I
n der Kategorie „Best Start-up next“
wurde das Projekt „Nenupha Homes“
für die visionärste Geschäftsidee mit
den besten Wachstumsaussichten ausge-
zeichnet. Die Idee: schwimmende, ener-
gieeffiziente Wohnungen für Studierende
und Touristen. Diese „Floating Homes“
erzeugen ihren eigenen Strom mit einer
Photovoltaikanlage auf dem Dach und
mit einer Turbine, die unter der Platt-
form vom durchströmenden Flusswasser
angetrieben wird. Ausgestattet mit statio-
nären Energiespeichern wird zudem die
überschüssige Energie gespeichert und
bei Bedarf an die Bewohner abgegeben.
Die energieautarken „Nenupha Homes“
könnten beispielsweise auf dem Rhein
installiert werden, um so als Studenten-
wohnheim für die EBS zu dienen, meinen
die fünf Studierenden Filip Tomljanovic,
Simon Löfgren, Angel Higareda, Antonio
Pator und Matthieu de Vallavielle, die die
Idee entwickelt haben. Eine saisonale Zwi-
schennutzung während der Sommermo-
nate oder in den Semesterferien für Tou-
risten an einem anderen Standort entlang
des Rheins sei ebenso möglich. „Diese
Idee ist sehr innovativ, weil sie vor dem
Hintergrund der aktuellen Wohnungs-
knappheit eine flexible und ganzjährige
integrative Lösung für eine alternative Un-
terkunft aufzeigt und dabei denGedanken
der Nachhaltigkeit nicht außer Acht lässt“,
sagt Jurymitglied Prof. Dr. Peter Russo,
Direktor des INIT an der EBS.
Kreativer Leerstandsabbau
Das Sie-
gerprojekt in der Kategorie „Best Start-
up now“ ist ein Konzept, das eine sofort
umsetzbare Geschäftsidee darstellt, die in
Berlin bereits als Prototyp getestet wird.
Die Idee, die von den Studierenden Leo
Laun, Maxime Colin-Lalu und Martina
Wettstein entwickelt wurde, besteht darin,
in leerstehenden Immobilien in Randla-
gen Unternehmensgründern Büroflächen
und die notwendige Grundausstattung
Innovationen in Wohnraum
Noch sind es nur Ideen – aber
sie haben Potenzial, meint
eine Jury, die die Siegerpro-
jekte des Real I.S. Innovation
Award 2015 ausgezeichnet
hat. Studierende der EBS
Universität für Wirtschaft und
Recht haben sich Gedanken
über Zukunftsprojekte der
Immobilienwirtschaft ge-
macht.
Foto: Michael Bamberger
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Redaktion Immobilienwirtschaft, Freiburg
Abbau von Leerstand: Das Sieger-
projekt in der Kategorie „Best
Start-up now“ ist ein Konzept
dafür, das bereits getestet wird