„Die praktische Umsetzung hält noch nicht, was
der theoretische Anspruch verspricht“, sagt Jens
Duffner, Leiter der Unternehmenskommunikation.
„Auch wirtschaftlich können wir imMoment kein
positives Fazit ziehen.“
Eine Technologie, zwei Meinungen – das Potenzial
von Eisspeichern wird in der Wohnungswirtschaft
sehr unterschiedlich eingeschätzt. Dabei ver-
spricht die Technologie gleich mehrere Vorteile:
Mit Eisspeichern lässt sich auf eine Art und Weise
heizen und kühlen, die sowohl die Umwelt als auch
den Geldbeutel der Mieter schont und die zudem
dieMöglichkeit bietet, zeitweise anfallende Strom-
überschüsse in Wärme umzuwandeln.
Konkret handelt es sich beimEisspeicher umeinen
bis zu 1.500m
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großen, unterirdischen Behälter,
der mit normalemLeitungswasser gefüllt ist. Die-
ser Speicher dient sowohl zumHeizen (imWinter)
als auch zumKühlen (imSommer). „In der Heizpe-
riode entzieht die Wärmepumpe dem Eisspeicher
so viel Wärme, dass dieser auf 0° Celsius abkühlt
und dann zu vereisen beginnt“, schildert Bernd
Schwarzfeld vom Hamburger Ökoplan Büro für
zeitgemäße Energieanwendung das Prinzip. Der
Clou dabei: Wenn Wasser zu Eis wird, wird Kris-
tallisationsenergie frei, diemithilfe einer Wärme-
pumpe zum Heizen oder zur Warmwasserberei-
tung genutzt werden kann. ZumEnde des Winters
ist der Speicherinhalt dann weitgehend gefroren,
sodass er als Kältequelle für die Gebäudekühlung
zur Verfügung steht. Ein Eisspeicher steht somit
nie allein, sondern wird immer zusammen mit
anderen Komponenten eingesetzt, nämlich einer
Wärmepumpe sowie i.d.R. einem Feld aus Solar-
kollektoren oder -absorbern, die Wärme aus der
Sonne und der Außenluft gewinnen.
Rund 40 Anlagen realisiert
Nach Angaben des Energiesystemherstellers
Viessmann hat die Wohnungswirtschaft bisher
bundesweit rund 40 Eis-Energiespeicheranlagen
installiert – für ein Spektrum, das vom klei-
Die schematische Darstellung
zeigt, dass sich der Eisspeicher
neben dem Gebäude befindet
Einschalung für ei-
nen Eis-Energiespei-
cher. Die Abmessun-
gen des Speichers
werden nach der
jeweils benötigten
Leistung individuell
berechnet
Quelle: Viessmann
Quelle: Viessmann