DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 10/2018 - page 95

oder bestehende Lösungen weiterentwickelt, er-
klärt eine Sprecherin. Seit ersten Impulsen 2012
hätten sich Kooperationen im gegenseitigen In-
teresse ausgebaut; Vonovia habe Dienstleister für
seine Herausforderungen gesucht, die PropTechs
einen Zugang zum Markt.
Start-ups verbünden sich
Auch Partnerschaften untereinander gewinnen in
der PropTech-Szene an Bedeutung, z.B. zwischen
reinen Softwareanbietern und Dienstleistungs-
unternehmen. Verbände wie GPTI fördern solche
Strategien – und könnten den PropTechs auchmit
Blick auf eine finanzielle Basis eine stärkere Stim-
me verleihen. Noch sei die Zahlungsbereitschaft
für digitale Leistungen in der tradierten Branche
nämlich eher gering, sagt Ubach-Utermöhl. „Der
Leidensdruck fehlt.“
Die im internationalen Vergleich in Deutschland
unterdurchschnittlich ausgeprägte Geldgeber-
Landschaft setzt die Start-ups zusätzlich unter
Druck. Experten wie Beyerle sehen so man-
che Geschäftsidee spätestens in der zweiten
Finanzierungsrunde vor dem Aus. Auch Eilers
von der Deutschen Wohnen bewertet diese
Unternehmensphase als die eigentlich kritische
für Jungunternehmen. Kiwi.Ki-Mitgründerin
Claudia Nagel hat derweil vor dem Hintergrund
ihres eigenen Erfolgs einen Venture-Capital-
Fonds aufgelegt, mit dem sie Start-ups fördern
will – und zwar nicht solche im frühen Stadium,
sondern die, die schon ein paar Jahre Erfahrung
gesammelt haben und vor der Verankerung im
Markt stehen. In einem Interview fordert Nagel
dabei mehr finanzielle Offenheit in der tradierten
Immobilienbranche und warnt davor, ins Hinter-
PropTech steht für Property Technology.
Es bezeichnet eine junge Branche, die
Immobiliendienstleistungen im Zuge der
Digitalisierung mit technischen Lösungen
verknüpft. Das passiert sowohl im B2B- als
auch im B2C-Bereich. Im Vordergrund
steht dabei der Anspruch, bestehende Pro-
zesse effizienter zu gestalten, um so bspw.
Kosteneinsparungen zu erzielen.
WAS IST PROPTECH?
treffen zu geraten. Viele Start-ups entwickelten
Lösungen, die sich leicht auf andere Wirtschafts-
zweige übertragen ließen, erklärt sie: Wenn die
Gründer in anderen Branchen bessere Bedingun-
gen, mehr Kapital und Unterstützung fänden,
würden sie sich eben dorthin orientieren.
Auf der „Future: PropTech“ treffen
Immobilien-Entscheider, PropTech-Gründer
und Investoren aufeinander
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