DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 10/2018 - page 93

Partner und Vordenker in Sachen Innovation und
Digitalisierung.
Hinter dem Kongress steckt die Beteiligungs-
gesellschaft Blackprintpartners mit Alexander
Ubach-Utermöhl als Co-Geschäftsführer, Mitgrün-
der und Mitprägender des Begriffes „PropTech“.
„Wir waren unsicher, ob sich der Name etablieren
würde“, erinnert sich Ubach-Utermöhl an die An-
fangszeit 2016. „Die traditionellen Branchenver-
treter wussten nicht so richtig, was sich dahinter
verbirgt und scheuten die Nähe zum unkonven-
tionellen Nachwuchs.“ Dabei waren da längst
dutzende digitale Geschäftsmodelle auf dem
Markt – ausgelöst durch die im Vorjahr in Kraft
getretenen Änderungen im Maklerrecht, die den
Vermietungsmarkt für neue Geschäftsmodelle in-
teressant machten. Ihre Zahl stieg zunächst rasch;
zum einen galt es, zu den Entwicklungen in ande-
ren Branchen wie etwa Finanzen aufzuschließen,
zumanderen probierten sich viele technologieaf-
fine Gründer ohne unmittelbaren Bezug zur Immo-
bilienwirtschaft auf diesen Geschäftsfeldern aus.
Nach den Makler-Start-ups kamen
die aus der Verwalterbranche
Auf manchen Senkrechtstart folgte eine Bruch-
landung, doch einige aus der Anfangszeit haben
sich gehalten und professionialisiert: McMakler
etwa lässt sich öffentlich längst von PR-Firmen
vertreten und profitiert darüber hinaus davon,
dass Kommunikation auf allen (sozialen) Medi-
enkanälen zu ihrem Kerngeschäft und Grundver-
ständnis gehört. Andere Teilbereiche zogen nach;
zuletzt schien etwa vor allemdas Verwaltungsge-
schäft besonders attraktiv für neue digitale Lö-
sungen von der Mieter-App bis zum integrierten
Dienstleistungsportal. Mit der „German PropTech
Initiative“ (GPTI) hat sich außerdem ein Bran-
chenverband etabliert, eine Meetup-Gruppe lädt
regelmäßig zu bundesweiten Austauschtreffen
ein, mehrere Einzelinvestoren und Booster un-
terstützen Gründer bei den ersten Schritten mit
Geld und Erfahrung.
Catella-Analyst Thomas Beyerle schätzt, dass 80%
der Gründer nicht aus der Branche kommen, son-
dern von extern – etwa aus dem Konsumgüterbe-
reich. „Sie entdecken die Immobilienbranche als
relativ trägen Gegenstand.“ Folglich handele es
sich bei vielen Dienstleistungen und Produkten
um Ableitungen aus Themen der Digitalisierung
allgemein. „Die meisten schneiden sich ein Stück
aus dem Wertschöpfungszyklus heraus.“
Die Zahl der PropTechs schwankt je nach Quelle;
GPTI etwa rechnet mit etwas mehr als 400 im-
mobilienwirtschaftsaffinen Start-ups imdeutsch-
sprachigen Raum. Auch die Zahl der Pleiten zu de-
finieren ist schwierig – häufig lässt sich nur aus der
statisch gewordenen Facebook-Seite und einem
stagnierenden Twitter-Konto schließen, dass die
Gründer nicht mehr aktiv sind.
IT-Struktur als Schlüssel
Nachhaltige Erfolge verbuchen vor allemFirmen,
die sowohl technische Voraussetzungen als auch
die Mentalität in der Branche kennen und z.B.
Zu den deutschen PropTechs gehört u.a. das Berliner Start-up Kiwi.Ki.
Das Unternehmen hat sich auf schlüssellose Schließsysteme spezialisiert
Quelle: Kiwi
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