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7|2016
MARKT UND MANAGEMENT
Fachgespräch: Nachhaltigkeit und Wohnungsknappheit
„Es gibt kein richtiges Bauen am falschen Standort“
Wohnungsunternehmen sollen heute viele Aufgaben erfüllen: einerseits ökologisch bauen und zur
Senkung des Energieverbrauchs beitragen, andererseits günstigen Wohnraum für breite
Bevölkerungsschichten zur Verfügung stellen. Mit diesem Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit
und Wohnungsknappheit befasste sich ein Fachgespräch, das die Unternehmensgruppe Nassauische
Heimstätte/Wohnstadt organisierte und das wir hier in Auszügen dokumentieren.
Fritz Lietsch: Unserer Runde stellt sich die
schwere Aufgabe, das Thema „Nachhaltigkeit
und Wohnungsknappheit“ unter einen Hut zu
bringen. Möglicherweise ist das so schwer
nicht: Nachhaltigkeit bedeutet immer, lang-
fristig zu denken. Wer langfristig denkt und
nachhaltig agiert, wird Probleme besser in den
Griff bekommen als jemand, der schnell auf
gewisse Dinge reagieren will und muss.
Was bewegt Sie also persönlich undwasmöch-
ten Sie bewegen?
Olaf Cunitz:
Mich bewegt die Frage, wie wir das
starke Bevölkerungswachstum, das Frankfurt wie
auch andere Großstädte erfährt, im Sinne einer
nachhaltigen Entwicklung vernünftig gestalten
können. Wie können wir Frankfurt zukunftsfähig
entwickeln und dabei die Schaffung von Wohn-
raumeinerseits und die Erhaltung von Freiräumen
andererseits unter einen Hut bringen? Ich glaube
die Antwort vorwegnehmen zu können: Der Wi-
derspruch ist keiner. Wenn man Augenmaß und
Vernunft walten lässt, kann man diese Themen
gut miteinander verküpfen.
Axel Gedaschko:
Das Spannungsfeld zwischen
den Ansprüchen, die Gesellschaft und Politik an
Die Teilnehmer des Fachgesprächs (v. l.): Dr. Thomas Hain, Jochen Freivogel, Dr. Julika Weiß, Axel Gedaschko, Olaf Cunitz, Fritz Lietsch