Unüblich jedoch ist die Art und Weise, wie der
25-Jährige das macht. Weder Stift noch Papier
kommen zum Einsatz. Stattdessen: ein iPad.
Seit einigen Monaten testen Jörg Zimmer und
sein vierköpfiges Team die Vorgehensweise, alle
Mieterfragen und -wünsche direkt vor Ort digital
und mobil mittels Tablet-PC zu erfassen und zu
bearbeiten. Egal, ob es sich um Informationen zu
losen Kacheln in der Küche, defekten Fenstern
oder sogar komplette Protokolle einer Wohnungs-
übergabe handelt: Zimmer und Kollegen erfassen
systematisch Informationen, Texte und Fotos mit
Hilfe einer speziellen Software auf demGerät, das
diese anschließend mobil an das EDV-System der
GWG Viersen überträgt. Dort werden die Daten in
einer elektronischen Mieterakte gespeichert und
archiviert. „Unsere Erfahrungen sind positiv“, sagt
Jörg Zimmer.
Gestaltung des Mieterkontaktes
Mieterberater mit Tablet-PCs? Willkommen
im Zeitalter von „Mieterbetreuung 2.0“. Dabei
stehen aber nicht nur Digitalisierung und neue
Technologien im Vordergrund. Ganz grundsätz-
lich geht es für Unternehmen der Wohnungs-
wirtschaft heute und in Zukunft darum, wie sie
den Kontakt zum Mieter gestalten wollen. Denn
der wird zunehmend geprägt von einem neuen
Rollenverständnis. So seltsam es vor zwei Jahr-
zehnten noch geklungen hätte, Mieter als Kunden
zu bezeichnen, so selbstverständlich ist es heute.
Was aber bedeutet es, wenn Mieter Kunden und
Vermieter Kundenbetreuer sind? Welche Chancen
und Risiken gehen damit einher? Undwie schaffen
es Unternehmen der Wohnungswirtschaft, diese
veränderten Kundenbeziehungen klug und nach-
haltig zu pflegen?
Den persönlichen Draht festigen
Fragen, die man Diether Thelen stellen kann.
Der 62-Jährige ist Jörg Zimmers Vorgesetzter
und Vorstand der GWG
Viersen, die entlang
des Niederrheins im
Kreis Viersen und in den
Städten Krefeld, Meer-
busch und Geldern gut
4.500 Mietwohnungen
betreut. Mit 27 Jahren Berufserfahrung in der
Wohnungswirtschaft ist der Betriebswirt ein kun-
diger Branchenkenner.
„Vor etwas über zwei Jahren stellte sich uns die
Frage immer dringlicher, wie wir den Umgang
mit den Mietern verbessern können“, erinnert er
sich. Thelen und seine gut 50Mitarbeiter machten
damals vermehrt die Erfahrung, dass die Kontakt-
möglichkeiten immer unübersichtlicher wurden:
Mieter riefen an, schickten SMS und E-Mails oder
fragten ihre GWG-Berater spontan vor Ort umRat.
Eine Vielfalt an Varianten, die es den Betreuern er-
schwerte, den Überblick zu behalten. Welcher
„Wir sind schneller, effizienter und transpartener.
Und das schätzen unsere Kunden. iPads gehören bald
zu unserer Standardausstattung.“
Jörg Zimmer