Kautionsmanagement für Fortgeschrittene
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Banking und Kautionsverwaltung, speziell auf Ihre Abläufe zugeschnitten.
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ausgereift ergänzt die Profi-Anwendung des Spezialisten für wohnungs-
wirtschaftliche Bankdienstleistungen Ihre Bestandssysteme perfekt.
Außerdemwerden über Bildungsgänge Berufsbil-
der aufgewertet: Der Hausmeister erfährt gerade
eine wichtige Renaissance. Dieses Berufsbildwur-
de lange Zeit in seiner Bedeutung für Wohnungs-
unternehmen unterschätzt. Häufig wurde erst
nach dem Outsourcing erkannt, wie wichtig die
Präsenz imQuartier ist. Ein Hausmeisterlehrgang
mit Abschluss ist gut für das Selbstwertgefühl und
hebt nachweislich die Qualität.
Fazit: Es wird tatsächlich mehr Bildungsgänge
und Abschlüsse geben. Werten Sie es als Quali-
tätsmerkmal einer vitalen Branche.
Wozu würden Sie jungen Menschen raten,
die einen Karriereweg in der Wohnungswirt-
schaft einschlagen wollen?
Die Ausbildung zur Immobilienkauffrau bzw. zum
Immobilienkaufmann ist immer noch der beste
Start. Daran hat sich nichts geändert. Der Ausbil-
dungsberuf ist anspruchsvoll und vielseitig. Er ist
die perfekte Basis für dieweitere Entwicklung. An-
schließend würde ich, wenn die Lebensumstände
passen, ein berufsbegleitendes Bachelorstudium
empfehlen. Aber nicht irgendeines, denn Bache-
lor ist nicht gleich Bachelor. Und wenn die Kräf-
te und die Motivation noch reichen, dann sollte
auch noch ein Master folgen. Wer sich diesen Weg
nicht zutraut, sollte mindestens einen Abschluss
als Immobilienfachwirt ins Visier nehmen. Aber
den Fachwirten muss klar sein: Es wird bei den
nächsten Karriereschritten künftig immer mehr
Mitbewerber mit Hochschulabschluss geben.
Viel wichtiger aber sind die Fragen: Was macht
mir eigentlich Spaß und was liegt mir besonders?
Wo liegen meine Talente? Unter Umständen ist
der Bilanzbuchhalterlehrgang die besteWahl. Und
schneller kann man vermutlich nicht Teamleiter
oder Abteilungsleiter werden, denn hier ist der
Arbeitsmarkt völlig leergefegt. Die Unternehmen
haben bei der Neubesetzung von Stellen aller-
größte Sorgen.
Es gibt ja bereits eine Debatte um zu viele
nicht ausreichend qualifizierte Bachelor-
absolventen und um die Masterabsolventen
bzw. ihre Erwartungen, die sich so schwer
erfüllen lassen.
Natürlich kenne ich die Diskussion um die Ba-
chelor- und Masterabschlüsse. Sie hat mehrere
Ursachen.
Erstens: Die Erwartungshaltungen der Absolven-
ten sindmanchmal vielleicht doch etwas zu hoch.
Wer mit 23 Jahren einen Hochschulabschluss hat,
wird doch nicht automatisch mit spätestens 25
Jahren eine Führungskraft. Dem vielen Wissen
fehlt Lebens- und berufliche Erfahrung. Das müs-
sen wir kommunizieren. Eine frühzeitige Klar-
stellung hilft, Enttäuschungen bei den jungen
Menschen zu vermeiden. Ihre Stunde wird schon
noch kommen.
Zweitens: Es gibt in den Unternehmen die Angst
vor einem sinnlosen Investment. Die Sorge, nach
dem erfolgreichen Abschluss den Absolventen
und den Finanzierungszuschuss gleichermaßen
zu verlieren. Hier stellt sich jedoch die Frage nach
der Alternative. Wer gute Leute im Team haben
möchte, muss ihnen etwas bieten. Welche Stra-
tegie ist auf Dauer besser: Weiterbildung nicht
fördern und damit leben, dass deshalb gute Leute
gehen. Oder eine Förderung installieren und die
Abgänge verschmerzen. Nach meinen Erfah-
rungen gehen bei der zweiten Variante weniger
Mitarbeiter.
Drittens: Lassen Sie uns gemeinsam Konzepte
entwickeln, wie wir junge, ambitionierte Kräfte
imUnternehmen halten, ohne dass Aufstiegsposi-
tionen frei werden. Es gibt in jedemUnternehmen
Projekte, an denen sie sich neben ihren Sachbe-
arbeitertätigkeiten beweisen können. Das bringt
das Unternehmen und die jungen Leute weiter.
In diesem Zusammenhang würde ich auch die
Finanzierung des Studiums neu bewerten: Wenn
z. B. die Bachelor- oder Masterthesis über ein
wichtiges Projekt imUnternehmens geschrieben
wird, profitieren beide Seiten. Wir haben immer
wieder Arbeiten, für deren Qualität eine Unter-
nehmensberatung ein Vielfaches der Studienge-
bühren verlangt hätte. Diese Möglichkeiten sind
noch zu wenig bekannt. Wir haben das zu wenig
kommuniziert, werden es aber ändern.
So weit, so gut. Aber ist die starke Akade-
misierung hilfreich? Braucht die Branche
wirklich so viele Hochschulabsolventen?
Ja, die Branche braucht sie unbedingt. Der Al-
tersdurschnitt in der Wohnungswirtschaft liegt
erstens deutlich über dem Durchschnitt der üb-
rigen Wirtschaft. Wir brauchen also dringend gut
ausgebildete Nachwuchskräfte, die allmählich in
Führungsverantwortung hineinwachsen. Und wir
werden viele brauchen! Die GdW-Statistik gibt da
eine eindeutige Antwort.
Die Anforderungen an die Unternehmen und ihre
Mitarbeiter sind in den vergangenen zwei Jahr-
zehnten zweitens kontinuierlich gestiegen. Des-
halb brauchen wir auch mehr Höherqualifizierte
als in der Vergangenheit.
Unsere Branche ist drittens im Wettbewerb um
die guten Schulabsolventen schlichtweg nicht
wettbewerbsfähig, wenn die Karrierewege über
Bachelor undMaster nicht angebotenwerden kön-
nen. Die jungen Menschen erwarten genau diese
Möglichkeiten von uns. Sie werden nicht mehr in
Unternehmen gehen, die sich dem verschließen.
Und: Würden Sie Ihren Kindern raten, auf einen
Hochschulabschluss zu verzichten?
Herr Leuchtmann, besten Dank für das
Gespräch!
Das Interview führte Olaf Berger.
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