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Merkmalen: Es handelt sich um eine Transak-
tion „Leistung gegen Entgelt“, wobei Leistung
und Preis (Entgelt) als Parameter zur Steue-
rung der Verkaufs- und Kaufprozesse dienen.
Die Transaktionspartner sind auf unterschied-
lichen Wertschöpfungsstufen angesiedelt, die
Leistungserstellung erfolgt ausschließlich mit
Ressourcen des Anbieters und dessen Zulie-
ferer. Im Rahmen dieser asymmetrischen Rol-
lenverteilung erhält der Anbieter (Hersteller,
Provider) ein sicheres Entgelt (Kontraktein-
kommen), das nicht vom Ergebnis der Weiter-
verwendung seiner Leistung innerhalb von
Produktionsprozessen (B2B-Transaktionen)
oder Konsumtionsprozessen (B2C-Transaktio-
nen) abhängt.
Gerade für das Preiscontrolling ist entschei-
dend, dass Transaktionen nur zustande kom-
men, wenn diverse Infrastrukturen vorhanden
sind. Hierbei handelt es sich sowohl um
Pro-
duktionsinfrastrukturen
(z. B. Automatisie-
rung, multimodale Transportlogistik, technische
Standards) als auch um
Koordinationsinfra-
strukturen
, z. B. elektronische Zahlungsmit-
tel, Selbstbedienungsautomaten, Kommunika-
tionskanäle, neutrale Drittparteien zur Kon-
fliktlösung, Codes of Conduct, Gesetze, AGB,
Vertrauen und Reputation. Die fixen Erstel-
lungskosten (mit Gemeinkostencharakter) für
diese Infrastrukturen sind für die Preisermitt-
lung dann entscheidungsrelevant, wenn es um
Kostenvergleiche unterschiedlicher Geschäfts-
modelle geht, z. B. Verkauf versus Leasing
oder Lizensierung. Dabei spielt für die kosten-
orientierte Preisgestaltung nicht nur die Ge-
samtkostenhöhe eine Rolle, sondern auch de-
ren Verteilung auf Anbieter bzw. Abnehmer,
also wer welchen Anteil der Kosten für einen
Gleisanschluss, Netzzugang oder die Konto-
führung bei bargeldlosem Zahlungsverkehr
übernehmen soll. Häufig sind in die Bereitstel-
lung dieser Infrastrukturen auch Drittparteien
involviert, neben kommerziellen Dienstleistern
(z. B. Qualitätssicherungsagenturen, Betreiber
von Autobahnstrecken) auch staatliche Ein-
richtungen, Branchen- und Berufsverbände
(z. B. Allgemeine Geschäftsbedingungen der
privaten Banken) und Standardisierungsge-
meinschaften.
Neuorientierung des
Preismanagements
Mehrere Faktoren sind dafür verantwortlich,
dass das traditionelle Transaktionsparadigma
seine Orientierungsfunktion nicht adäquat er-
füllen kann: Vor allem werden relevante Kon-
textgegebenheiten ignoriert. Außerdem wird
die faktische Komplexität der Wertschöpfungs-
strukturen unterschätzt.
Komplexe Leistungskonfiguration
Die Unterschätzung der Komplexität von
Transaktionen äußert sich nicht zuletzt darin,
dass als Gegenstand einer jeden Transaktion
eine einzelne Leistung unterstellt wird, obwohl
es tatsächlich um eine Konfiguration aus einer
Kernleistung und einem Kranz komplementä-
rer Unterstützungsleistungen geht, ohne die
eine Transaktion gar nicht zustande käme.
Dieser transaktionsförderliche Service-Kranz
enthält die
Bereitstellung von Steuerungs-
informationen
(z. B. Bedarfsinformationen
- Spezialisierte Lehrveranstaltungen Wirtschaft und Recht
rund um Restrukturierung und Sanierung von Unternehmen
- Expertise in deutschem und österreichischem Recht
- Bearbeitung von Fallstudien aus der Beratungspraxis
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Executive-Level
- Berufsbegleitend (Freitag Nachmittag/Samstag)
- akadem. Grad: Master of Arts in Business (MA)
- Dauer: 4 Semester
- Kosten: € 363,36/Sem. (zzgl. ÖH-Beitrag)
- Zugang: mit abgeschlossenem Erststudium
MASTERSTUDIENGANG
UNTERNEHMENSRESTRUKTURIERUNG & -SANIERUNG
HIGHLIGHTS
FAKTEN
Kontakt: FH-Prof. Dr. Markus W. Exler
Leiter des Instituts für Grenzüberschreitende
Restrukturierung
Mail:
CM März / April 2017