Controller Magazin 6/2016 - page 16

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Stammdaten nicht über die reinen Herstell-
kosten bestimmt, der reine Nutzen entspre-
chend geringer ausfällt, erfolgt eine Wertbe-
richtigung (Impairment) anhand der Wertmin-
derungsarten: Nutzung, Qualität und Sonstige
(siehe Abbildung 6).
Im ersten Schritt werden die Datenherstel-
lungskosten für eine Stammdatendomäne
(zum Beispiel Materialstammdaten) festge-
legt. Darauf folgt die Identifikation der Nut-
zungsintensität, um die erste Wertberichti-
gung vorzunehmen. Zum Beispiel kann fest-
gelegt werden, dass Stammdaten dieser
Stammdatendomäne, die innerhalb der letz-
ten zwölf Monate genutzt wurden, nicht korri-
giert werden. Für alle anderen Daten erfolgt
eine klassenweise, prozentuale Wertberichti-
gung. Eine vollständige Abwertung erfolgt für
Stammdaten, die in den letzten drei Jahren
Einflussfaktoren, eine genaue Prognose, zum
Beispiel über zukünftige und den Stammdaten
direkt zurechenbare Cash-Flows (Methode der
unmittelbaren Cash-Flow-Prognose), eine zu
große Herausforderung darstellen würde. Auf-
grund der Nachteile aus dem marktpreisorien-
tierten und kapitalwertorientierten Bewer-
tungsansatz
dient hier das kostenorientier-
te Verfahren als Bewertungsansatz von
Stammdaten im Unternehmen.
Innerhalb des kostenorientierten Bewertungs-
ansatzes werden zwei Bewertungsansätze
unterschieden: Reproduktions- bzw. Herstell-
kosten als Basis der Wertbestimmung und der
Bewertungsgrundsatz auf Basis der (externen)
Wiederbeschaffungskosten. An dieser Stelle
werden die Datenherstellungskosten als Basis
für die monetäre Bewertung der Stammdaten
genutzt. Dadurch, dass sich der Wert der
orientierten Ansatz wird ermittelt, ob für die zu
untersuchenden immateriellen Vermögens-
werte aktive Märkte bestehen oder Transakti-
onen für vergleichbare Intangible Assets her-
angezogen werden können (vgl. Creutzmann,
2006, S. 17). Beim kapitalwertorientierten
Bewertungsansatz müssen Controller Fragen
nach den finanziellen Überschüssen aus der
Nutzung der Stammdaten beantworten, die
Nutzungsdauer bestimmen und einen Diskon-
tierungssatz zum Risiko durch die Nutzung
definieren.
Stammdaten entstehen primär intern, da in
der Regel kein aktiver Markt besteht. Auf die-
sen Bewertungsansatz für Stammdaten kann
somit nicht zurückgegriffen werden. Ebenso
ist der kapitalwertorientierte Ansatz schwer
realisierbar, da aufgrund der Unternehmens-
komplexität und der Summe aller externen
Abb. 6: Herstellkostenorientierter monetärer Bewertungsansatz von Stammdaten im Unternehmen
Monetäre Bewertung von Stammdaten im Unternehmen
1...,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15 17,18,19,20,21,22,23,24,25,26,...106
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