Controller Magazin 6/2016 - page 25

funktionen kaum „aufwendiges Rechnungs-
wesen und Controlling“.
Sandt: Da „to control“ steuern bedeutet,
ist Steuerung durchaus nicht auf finanziel-
le Größen festgelegt oder gar eingeengt.
Vielmehr kommt es in Abhängigkeit von Unter-
nehmen und Branche darauf an, wie und wo-
mit lässt sich wirksam steuern. Daher gibt es
verschiedene Ansätze und Wege, Unterneh-
menssteuerung auszuüben. Finanzielle Kenn-
zahlen sind nur eine Variante. Man kann ein
„Steuerungspaket“ (
management control sys-
tems as a package
) anstreben und dieses
„Steuerungspaket“ verschieden konfigurieren,
beispielsweise eine Komponente Personal-
steuerung (
people control
), eine Komponente
hinsichtlich konkreter Handlungsanweisungen
– umgangssprachlich Checklist, in der Fach-
sprache
action control
sowie mit der Kompo-
nente Ergebnissteuerung (
results controls
).
Diese können formal oder informal sein (siehe
Abbildung 2).
Biel:
Können Sie uns bitte den Aspekt Verhal-
tenssteuerung noch etwas erläutern?
Sandt:
Bei der Verhaltenssteuerung sind viele
bzw. fast alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
Fach- und Führungskräfte betroffen. Daher be-
darf es auch unterschiedlicher, sich ergänzen-
der Ansätze.
Biel:
Was bedeutet das, was wir hier diskutie-
ren, für die Controllerinnen und Controller, zu-
mal vor dem Hintergrund der Zielvorstellung
gefähigkeit von Kennzahlen und zum anderen
um deren Nachvollziehbarkeit und Verständ-
lichkeit.
Sandt:
Das trifft das Problem und die Notwen-
digkeit, zwei unterschiedliche und in einem ge-
wissen Maße auch
gegensätzliche Aspekte
zu berücksichtigen und zu integrieren.
Biel:
Wir haben uns das Thema gegeben „Un-
ternehmenssteuerung durch Kennzahlen“.
Aber Unternehmenssteuerung kann darüber
hinaus auch auf anderen Ebenen stattfinden.
Beispielsweise recht facettenreich durch Ver-
haltenssteuerung (siehe u. a. Interview „Ver-
haltensorientiertes Rechnungswesen und
Controlling – haben wir Nachholbedarf?“ mit
Univ.-Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger, Con-
troller Magazin 4/16). Ferner durch Führung
und Kultur (siehe u. a. Interview „Unterneh-
menskultur – Sozialromantik oder betriebs-
wirtschaftlicher Erfolgsfaktor“ mit Dr. Gregor
Schönbon im Controller Magazin 3/16) oder
über Organisations- und Prozessgestaltung
(siehe u. a. Interview „Systemisches Control-
ling – Modethema oder Bereicherung?“ mit
Dr. Dr. Günther Bauer im Controller Magazin
5/16.) Offenbar gibt es
zahlreiche Stellhe-
bel, die der Unternehmenssteuerung
ins-
gesamt zur Verfügung stehen. Sehen Sie zwi-
schen den Kennzahlen als zahlenorientierte
Informationsgröße und den anderen Steue-
rungsmechanismen eine Klammer, einen Zu-
sammenhang? Manchmal verkünden Unter-
nehmensvertreter, z. B. Discounter, sie
brauchten wegen dieser anderen Steuerungs-
Abb. 2: Kategorien von Steuerungselementen (in Anlehnung an Merchant, K.A., Van der Stede W.A.:
Management Control Systems, Performance Measurement, Evaluation and Incentives, 3rd edition,
Financial Times, Prentice Hall 2012)
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