 
          
            102
          
        
        
          
            Risk Management Association e. V.
          
        
        
          Unternehmen der Versicherungsbranche
        
        
          werden derzeit durch strengere Anforde
        
        
          rungen an das Risikomanagement vor neue
        
        
          Herausforderungen gestellt. Dies liegt
        
        
          an den gestiegenen zahlreichen regulatori
        
        
          schen Änderungen ähnlich wie in der
        
        
          Bankenbranche.
        
        
          Ebenfalls verlangen neue Geschäftsmodelle,
        
        
          die durch die Digitalisierung ermöglicht werden,
        
        
          neue Fragestellungen in Sachen der Regulie-
        
        
          rung. Auf Grund der Tatsache der verpflichten-
        
        
          den Einhaltung der Richtlinien zur Risiko
        
        
          minimierung hat sich bei Versicherungen das
        
        
          Compliance-Risikomanagement zu einem zent-
        
        
          ralen Bereich entwickelt. Zwar ist ein größeres
        
        
          Bewusstsein der Branche gegenüber Risiken
        
        
          zu erkennen, dies resultiert aber bereits durch
        
        
          die schwerwiegenden Folgen die durch ein
        
        
          mangelhaftes Compliance-Risikomanagement
        
        
          drohen. Daher gilt es ausreichend ins Compli-
        
        
          ance-Risikomanagement zu investieren und
        
        
          dabei dieses in neue Geschäftsmodelle und
        
        
          -prozesse einzubinden.
        
        
          Bei einer weltweiten Studie der Boston Consul-
        
        
          ting Group (Studie: Managing Insurers‘ Compli-
        
        
          ance Risks In A Changing Environment) bei
        
        
          17 großen Versicherungen wurde aufgedeckt,
        
        
          dass lediglich 15% der Befragten das Compli-
        
        
          ance-Risikomanagement als Teil der Unter
        
        
          nehmensstrategie ansehen. Viele Versiche-
        
        
          rungsunternehmen sehen die Regulierung als
        
        
          Bedrohung der Geschäftstätigkeit und als
        
        
          zusätzlicher Kostenfaktor. Stattdessen sollten
        
        
          Compliance-Maßnahmen als Maßnahmen zur
        
        
          Risikominimierung, aber auch als Maßnahmen
        
        
          zur Effizienzsteigerung des Unternehmens
        
        
          verstanden werden. Um dies zu erreichen, müs-
        
        
          sen die Versicherer Budget für die Einführung
        
        
          oder den Ausbau eines Compliance-Risiko
        
        
          managements zur Verfügung stellen und dieses
        
        
          in die gesamte Geschäftsstrategie integrieren.
        
        
          Eine Organisation der Strukturen findet hierbei
        
        
          einerseits in Risikoarten und Prozesse und
        
        
          anderseits in Aufgaben statt. Zusätzlich zeigt die
        
        
          Studie, dass das Investitionsvolumen der Versi-
        
        
          cherungen rund fünf Mal niedriger ist als bei
        
        
          Banken in Bezug auf Compliance. Auch bei den
        
        
          Mitarbeiterkapazitäten sind Banken mit 2% der
        
        
          gesamten Mitarbeiter im Compliance-Risikoma-
        
        
          nagement gegenüber der Versicherungsbranche
        
        
          mit 0,05% im Vorteil. Für Versicherungen
        
        
          bedeutet das, dass im Compliance-Bereich das
        
        
          Business-Know-How immer wichtiger wird als
        
        
          die juristische Expertise.
        
        
          Bei der diesjährigen Jahreskonferenz der RMA
        
        
          am 19. und 20. September in Stuttgart wird das
        
        
          Thema Compliance einer der Themenschwer-
        
        
          punkte sein. Referenten aus Wirtschaft und
        
        
          Lehre referieren über Methoden der Risikoana-
        
        
          lyse, aktuelle Entwicklungen und vieles mehr.  //
        
        
          Anmelden können Sie sich über:
        
        
        
          RiskManagement
        
        
          News
        
        
          Strenge Risikoregeln stellen Versicherungen
        
        
          vor neue Herausforderungen
        
        
          Erstmals seit sieben Jahren erwartet Euler
        
        
          Hermes wieder einen weltweiten Anstieg
        
        
          der Unternehmenspleiten um 2%. Im
        
        
          Vergleich dazu stagnieren die Unterneh
        
        
          mens-pleiten in Deutschland. Die Risiken
        
        
          steigen zwar leicht an, aber dafür winken
        
        
          Deutschland zusätzliche Exporte in Höhe
        
        
          von 104 Milliarden US-Dollar. Der deutsche
        
        
          Export ist daher mit der Formel 1 gut zu
        
        
          vergleichen: hohes Tempo, steigende
        
        
          Risiken, überraschende Überholmanöver
        
        
          und die Gefahr von unerwarteten Remplern
        
        
          aus dem toten Winkel. Deutsche Expor
        
        
          teure drücken hierbei mächtig aufs Gas
        
        
          pedal und sollen laut Euler Hermes in den
        
        
          nächsten beiden Jahren sogar einen stär
        
        
          keren Zuwachs als China ausweisen.
        
        
          Zwar sichert sich Deutschland somit die Pole
        
        
          Position, aber geht somit höhere Risiken ein,
        
        
          die durch eine gute Boxenstrategie und
        
        
          umsichtige Fahrweise abgesichert werden
        
        
          müssen.
        
        
          Da drei der wichtigsten fünf Handelspartner
        
        
          (USA, Großbritannien und China) steigende
        
        
          Insolvenzquoten aufweisen, steigen auch die
        
        
          Risiken für Deutschland. Lediglich in Frankreich
        
        
          und den Niederlanden sind diese rückläufig.
        
        
          Auch durch hohe Insolvenzquoten in den
        
        
          Schwellenländern ist ein weltweiter Anstieg
        
        
          der Risiken bei Exporten zu verzeichnen.
        
        
          Trotz dessen profitiert Deutschland durch star-
        
        
          kes Exportwachstum bei den wichtigsten fünf
        
        
          Handelspartnern. Diese steilen Überholmanöver
        
        
          sind auch auf Währungseffekte zurückzufüh-
        
        
          ren, die sich aber 2016 leicht abschwächen.
        
        
          2015 war die USA erstmal stärkster Handels-
        
        
          partner in Bezug auf Exportzuwächse, die mitt-
        
        
          lerweile jedoch durch Frankreich vom Thron
        
        
          verdrängt wurden. Exporte ins Königreich legen
        
        
          nur minimal zu und stecken in der Boxengasse
        
        
          fest. Trotz stabiler Gewinne sinken die Gewinn-
        
        
          erwartungen durch Turbulenzen in den Schwel-
        
        
          lenländern und belasten den langfristigen
        
        
          Margendurchschnitt.
        
        
          Als weiteres Risiko ist auch ein weltweiter
        
        
          Zuwachs an Zahlungsausfällen um 3% zu ver-
        
        
          zeichnen. Ebenfalls müssen unerwartete
        
        
          „Rempler“ aus dem toten Winkel in Form von
        
        
          Politischen Risiken und Kapitalverkehrskontrol-
        
        
          len im Auge behalten werden. Politische Unsi-
        
        
          cherheiten durch Neuwahlen, soziale Unruhen
        
        
          oder vermehrte Kapitalverkehrskontrollen in
        
        
          Schwellenländer sorgen für erhöhte weltweite
        
        
          Risiken. Daher gilt: Für den Sprung aufs Sie-
        
        
          gertreppchen müssen Unternehmen unabhän-
        
        
          gig von Markt und Branche tätig sein.  //
        
        
          Euler Hermes: „Formel 1 der Exporteure“
        
        
          Ausfuhren steigen – Insolvenzen&Risiken aber auch