 
          
            10
          
        
        
          Problem:
        
        
          Risiken weisen komplizierte Zusam-
        
        
          menhänge zu anderen Risiken auf, deren Ge-
        
        
          samtwirkungen über mehrere Perioden schwer
        
        
          zu bewerten sind.
        
        
          Ziel:
        
        
          Risikonetze im Detail zu verstehen und
        
        
          gleichzeitig deren Zusammenwirken im Zeit-
        
        
          ablauf quantitativ abzubilden.
        
        
          Methode:
        
        
          Untersuchung über das Zusammen-
        
        
          wirken der verschiedenen Kategorien an Inno-
        
        
          vationsrisiken im Zeitablauf.
        
        
          Beschreibung:
        
        
          Risiken im weiteren Sinn sind
        
        
          positive oder negative Zielabweichungen. Sie
        
        
          sind Ergebnis aus den Aktivitäten des Unter-
        
        
          nehmens oder deren Unternehmensumwelt.
        
        
          Die Strukturen von Risiken sind daher ebenso
        
        
          kompliziert wie deren Wirkungsintensitäten
        
        
          veränderlich. Dem Risikomanagementprozess
        
        
          kommt die Aufgabe der gezielten und formalen
        
        
          Auseinandersetzung mit den Risiken der Unter-
        
        
          nehmung zu. Ziel ist auf Basis der Risikoanaly-
        
        
          seergebnisse geeignete Steuerungsmaßnah-
        
        
          men einzuleiten. Doch wie sind Risiken zu beur-
        
        
          teilen, wenn deren Wirkungen sich im Zeitab-
        
        
          lauf verändern? Wie ist die Wirkung auf das
        
        
          Unternehmen, wenn sich Risiken gegenseitig
        
        
          beeinflussen und sogenannte Rückkopplungs-
        
        
          effekte verursachen? Jede Branche hat spezifi-
        
        
          sche Risiken. So ist beispielsweise der Maschi-
        
        
          nen- und Anlagenbau als Innovationsgeber im
        
        
          globalen Umfeld charakterisiert. Bis heute be-
        
        
          steht kein Konsens bezüglich der Kategorisie-
        
        
          rung und Ausprägung von Innovationsrisiken.
        
        
          Aus dem Branchenprofil können jedoch rele-
        
        
          vante Innovationsmerkmale abgeleitet werden:
        
        
          ·
        
        
          Technologieführerschaft,
        
        
          ·
        
        
          Preisliche Wettbewerbsfähigkeit,
        
        
          ·
        
        
          Qualität,
        
        
          ·
        
        
          Entwicklungszeit,
        
        
          ·
        
        
          Entwicklungskapazitäten (Intern/Extern),
        
        
          ·
        
        
          Technische Qualifikation und
        
        
          ·
        
        
          Wissenstransfer Extern.
        
        
          Bei tieferer Analyse der einzelnen Positionen
        
        
          können vielfältige und mehrdimensionale Inno-
        
        
          vations-Risikonetze identifiziert werden. Bei-
        
        
          spiel dafür ist das Technologierisiko. Fehlendes
        
        
          Know-how als Risikoursache kann verschiede-
        
        
          ne Folgerisiken nach sich ziehen:
        
        
          ·
        
        
          Qualitätsrisiken,
        
        
          ·
        
        
          Kapazitätsrisiken
        
        
          (Mitarbeiter F&E/ Maschinenauslastung),
        
        
          ·
        
        
          Kostenrisiken und
        
        
          ·
        
        
          Zeitrisiken.
        
        
          Über Rückkopplungseffekte können hier sowohl
        
        
          verstärkende als auch ausgleichende Wirkungen
        
        
          identifiziert werden. Mit dem Einsatz etablierter
        
        
          Analyseinstrumente durchlaufen Risiken den
        
        
          Risikomanagementprozess weitgehend isoliert.
        
        
          Selbst im Aggregationsprozess, wo die Gesamt-
        
        
          risikosituation des Unternehmens bestimmt wer-
        
        
          den soll, werden Wirkungszusammenhänge ent-
        
        
          weder rudimentär erfasst oder „dem Zufall“
        
        
          (Monte-Carlo-Simulation) überlassen.
        
        
          Handlungsempfehlung:
        
        
          Um geeignete Steue-
        
        
          rungsmaßnahmen der Risiken einzuleiten, ist
        
        
          bereits in der Analyse deren Wirkungsstruktur
        
        
          mit einzubeziehen. Die Analysemethode sollte
        
        
          daher Aufschluss über
        
        
          ·
        
        
          das gesamte Risikonetz als auch das
        
        
          Einzelrisiko geben,
        
        
          ·
        
        
          sowohl komplizierten Strukturen als auch
        
        
          die Dynamiken der Risiken erfassen und
        
        
          ·
        
        
          entscheidungsorientierte Ergebnisse
        
        
          ermöglichen.
        
        
          Ausblick:
        
        
          Risikomanagement ist nicht nur für
        
        
          Großunternehmen relevant. Besonders für klei-
        
        
          ne und mittelständische Unternehmen sowie
        
        
          Familienunternehmen ist Substanzerhaltung
        
        
          und somit unternehmerisches Risikomanage-
        
        
          ment mittlerweile zum Erfolgsfaktor geworden.
        
        
          Die zunehmend komplexen Wertschöpfungs-
        
        
          strukturen erhöhen den Anspruch an das Risi-
        
        
          komanagement. Das beinhaltet aussagekräf-
        
        
          tige Risikoanalysen zu generieren, um nicht nur
        
        
          reagieren, sondern agieren zu können. Das The-
        
        
          ma Risikonetze ist ein Thema, das an Bedeutung
        
        
          gewinnt. Um deren Entwicklungen abzubilden, ist
        
        
          die Simulation eine wertvolle Methode. Untersu-
        
        
          chung alternativer Systemzustände sowie
        
        
          Rückkopplungen und Zeitverzögerungen können
        
        
          speziell mit der System Dynamics Simulation
        
        
          analysiert werden.
        
        
          Ausgewählte Literatur:
        
        
          Gleißner, W. (2011): Grundlagen des Risiko-
        
        
          managements im Unternehmen. Controlling,
        
        
          Unternehmensstrategie und wertorientiertes
        
        
          Management, Vahlen.
        
        
          Gutmannsthal-Krizanits, H. (1994): Risikoma-
        
        
          nagement von Anlagenprojekten, Gabler.
        
        
          Romeike, F., Spitzner, J. (2013): Von Szenario-
        
        
          analyse bis Wargaming. Betriebswirtschaftliche
        
        
          Simulationen im Praxiseinsatz, Wiley-VCH.
        
        
          Sterman, J. D. (2010): Business Dynamics,
        
        
          Systems Thinking and Modeling for a Complex
        
        
          World, Tata McGraw-Hill.
        
        
          
            Analyse über das Zusammen-
          
        
        
          
            wirken von Innovationsrisiken
          
        
        
          von Ralf Dillerup
        
        
          und Daniela Kappler
        
        
          Sprecher dieser Artikelreihe: Prof. Dr. Nicole Jekel,
        
        
        
        
          Daum (Rechnungswesen, Projektcontrolling), Prof.
        
        
          Dr. Nicole Jekel (Performance, Marketing-Control-
        
        
          ling, Gamification), Prof. Dr. Heike Langguth (Finan-
        
        
          zierung, Investition, Unternehmensbewertung), Prof.
        
        
          Dr. Hans Schmitz (Controlling und IT, Controlling und
        
        
          Verhalten), Prof. Dr. Carsten Wilken (Controlling für
        
        
          den Mittelstand)
        
        
          
            Autoren
          
        
        
          Prof. Dr. Ralf Dillerup
        
        
          ist Professor für Strategie und Controlling an
        
        
          der Hochschule Heilbronn. Er ist Mitglied im
        
        
          Arbeitskreis der Controlling-Professuren an
        
        
          Hochschulen.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
        
          Daniela Kappler
        
        
          ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Control-
        
        
          ling an der Hochschule Heilbronn.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          A
        
        
          Arbeitskr
        
        
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          Arbeitskreis Controlling-Professuren an Hochschulen
        
        
          
            Analyse über das Zusammenwirken von Innovationsrisiken