9
          
        
        
          rung ab, 57 Prozent ermitteln die Kosten einer
        
        
          Implementierung, 61 Prozent überprüfen regel-
        
        
          mäßig den Erfolg des Instrumenteneinsatzes,
        
        
          50 Prozent der Unternehmen nutzen hierzu
        
        
          Kennzahlen wie den ROI.
        
        
          Auffällig ist, dass 75 Prozent der Unternehmen
        
        
          keine weiteren neuen Strategischen Manage-
        
        
          mentinstrumente implementieren wollen – hier
        
        
          steht vielmehr die Verschaffung eines Über-
        
        
          blicks über die bereits existierenden Instrumen-
        
        
          te im Vordergrund. Diejenigen Unternehmen,
        
        
          die neue Instrumente einführen möchten, füh-
        
        
          ren dies vornehmlich auf neue Aufgabenstel-
        
        
          lungen zurück (24 Prozent der Nennungen).
        
        
          
            Fazit / Handlungsempfehlungen
          
        
        
          Aus den Ergebnissen der durchgeführten Online-
        
        
          Umfrage geht hervor, dass Strategische Manage-
        
        
          mentinstrumente in hohem Maße in der Unter-
        
        
          nehmenspraxis Anwendung finden. Die Ergeb-
        
        
          nisse legen zudem den Schluss nahe, dass eine
        
        
          gewisse Instrumentensättigung erreicht ist. Die
        
        
          fünf am häufigsten verwendeten Instrumente
        
        
          sind folgende: Budgetierung, Marktanalyse, Re-
        
        
          turn on Investment/Return on Capital Employed,
        
        
          SWOT-Analyse und Benchmarking. Aus der Um-
        
        
          frage geht ebenfalls hervor, dass die Unterneh-
        
        
          mensgröße die Nutzung, hier bezogen auf die
        
        
          Anzahl, Strategischer Managementinstrumente
        
        
          nur in geringem Maße beeinflusst. Dies könnte
        
        
          u. a. auch daran liegen, dass größenunabhängig
        
        
          bereits ein gewisser Konsens hinsichtlich der
        
        
          einzusetzenden Instrumente erreicht worden ist.
        
        
          Nachholbedarfe zeigt der vorliegende Beitrag
        
        
          insbesondere bezogen auf das formalisierte
        
        
          Management der entsprechenden Instrumente.
        
        
          In vielen Unternehmen sind Rollen und Verant-
        
        
          wortlichkeiten bzgl. Pflege und Nutzung der In-
        
        
          strumente nicht abgeklärt oder zumindest nicht
        
        
          transparent. Zusätzlich führt nur ca. die Hälfte
        
        
          der Unternehmen ein formalisiertes „Instru-
        
        
          menten-Controlling“ durch. Gerade letzteres
        
        
          sollte im Interesse von Controllern liegen. Kurz-
        
        
          fristig kann das Abmanagen nicht mehr benö-
        
        
          tigter Instrumente Effizienzpotenziale hervor-
        
        
          bringen. Controller werden zudem meist Kenn-
        
        
          zahlen ableiten und berechnen müssen, die zur
        
        
          Bewertung des Erfolgs von Instrumenten geeig-
        
        
          net sind – in späteren Karrierestufen wie dem
        
        
          CFO oder gar dem CEO werden sie jedoch mit
        
        
          den Instrumenten arbeiten und diese zur Stei-
        
        
          gerung des Unternehmenserfolgs einsetzen
        
        
          müssen. Hier wird das Verständnis der Wir-
        
        
          kungsweise von Strategischen Management-
        
        
          instrumenten erfolgsrelevant sein.
        
        
          
            Literaturempfehlungen
          
        
        
          Baltzer, Björn (2013): Einsatz und Erfolg von
        
        
          Controlling-Instrumenten, Wiesbaden
        
        
          Becker, Wolfgang/Baltzer, Björn/Ulrich, Pa-
        
        
          trick (2014): Wertschöpfungsorientiertes Cont-
        
        
          rolling, Stuttgart
        
        
          Buchholz, Liane (2013): Strategisches Cont-
        
        
          rolling, 2. Aufl., Wiesbaden
        
        
          Cohen, Jacob (1977): Statistical Power Analy-
        
        
          sis for the Behavioral Sciences, New York
        
        
          Kerth, Klaus/Asum, Heiko/Stich, Volker
        
        
          (2011): Die besten Strategietools in der Praxis,
        
        
          5. Auflage, München
        
        
          Knott, Paul (2006); A Typology of Strategy Tool
        
        
          Applications, in: Management Decision, 44. Jg.,
        
        
          Nr. 8, S. 1090-1105
        
        
          Knott, Paul (2008): Strategy Tools: Who Really
        
        
          Uses Them?, in: Journal of Business Strategy,
        
        
          29. Jg., Nr. 5, S. 26-31
        
        
          Rigby, Darrell/Bilodeau, Barbara (2005): The
        
        
          Bain 2005 Management Tool Survey, in: Strat-
        
        
          egy & Leadership, 33. Jg., Nr. 4, S. 4-12
        
        
          Schawel, Christian/Billing, Fabian (2012): Top
        
        
          100 Management Tools, 4. Auflage, Wiesbaden
        
        
          Simon, Hermann/Gathen, Andreas (2010):
        
        
          Das große Handbuch der Strategieinstrumente,
        
        
          2. Auflage, Frankfurt am Main
        
        
          Welge, Martin K./Al-Laham, Andreas (2012):
        
        
          Strategisches Management, 6. Auflage, Wiesbaden
        
        
          
            Fußnoten
          
        
        
          1
        
        
          Vgl. Simon/Gathen (2010); Kerth/Asum/Stich
        
        
          (2011); Schawel/Billing (2012); Welge/Al-La-
        
        
          ham (2012).;
        
        
          2
        
        
          Vgl. Knott (2006); Knott (2008).;
        
        
          3
        
        
          Vgl. Rigby/Bilodeau (2005).;
        
        
          4
        
        
          Cohen (1977),
        
        
          S. 83 teilt Korrelationen nach Effekten ein.;
        
        
          5
        
        
          Vgl. Baltzer (2013).
        
        
          
            Autoren
          
        
        
          Univ.-Professor Dr. Dr. habil. Wolfgang Becker
        
        
          ist Ordinarius und Lehrstuhlinhaber an der Otto-Friedrich-Uni-
        
        
          versität Bamberg am Lehrstuhl für BWL, insbes. Unterneh-
        
        
          mensführung und Controlling.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          Katharina Dietz, Master of Science
        
        
          Studium der BWL mit Schwerpunkt Controlling, Finance &
        
        
          Accounting an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Sie hat
        
        
          die Online-Umfrage im Rahmen der Masterarbeit am Lehrstuhl
        
        
          für Unternehmensführung und Controlling durchgeführt und ist
        
        
          bei der BSH Hausgeräte GmbH im Controlling tätig.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          Dr. Patrick Ulrich
        
        
          ist Akademischer Rat am Lehrstuhl für BWL, insbes. Unterneh-
        
        
          mensführung und Controlling an der Otto-Friedrich-Universität
        
        
          Bamberg.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          
            Abb. 10: Existenz eines Instrumentenverantwort-
          
        
        
          
            lichen im Unternehmen
          
        
        
          
            CM November / Dezember 2015