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Die 164 internationalen und nationalen Messen verzeichne-
ten 9.771.954 Besucher. Insgesamt 172.878 Aussteller präsen-
tierten sich (davon 101.891 aus anderen Ländern) auf einer
Standfläche von 6.257.868 Quadratmetern. Außerdem hat der
Auma die Ergebnisse von 144 Messen mit regionalem Besu-
chereinzugsgebiet ermittelt. Diese Veranstaltungen umfassten
50.992 Aussteller, 1.462.241 Quadratmeter Aussteller-Stand-
fläche und 5.628.993 Besucher. Der Umsatz der deutschen
Messeveranstalter erreichte 2015 trotz eines turnusgemäß
schwächeren Messeprogramms im Inland fast das Ergebnis
des Jahres 2014. Nach vorläufigen Ergebnissen erzielten die
Veranstalter Erlöse von rund 3,4 Milliarden Euro nach 3,45
Milliarden Euro im Jahr davor. Zwar kam 2015 kein über-
durchschnittlicher Zuwachs aus der Durchführung von Aus-
landsmessen, aber die Bedeutung des Servicegeschäfts (vom
Catering bis zum Standbau) wächst stetig. Darüber hinaus
haben eine Reihe von Messegesellschaften ihre Aktivitäten im
Digitalsektor verstärkt mit der Absicht, auch dort in einigen
Jahren größere Umsätze zu erzielen.
Außerdem planen mehrere Messeplätze umfangreiche Inves­
titionen in ihre Gelände (teilweise im dreistelligen Millionen-
bereich), zum einen, um die Substanz zu erhalten, da manche
Hallen 30 oder 40 Jahre alt sind und eine Grundsanierung be-
nötigen. Zum anderen auch, um einen qualitativen Vorsprung
zu sichern vor den zahlreichen Messeplatz-Neubauten im
Ausland, vor allem in Ostasien. Deutlich wurde im Jahr 2015
an verschiedenen Beispielen, dass es unverändert möglich ist,
Messen mit internationalem Anspruch auf Anhieb erfolgreich
im Markt zu platzieren. Voraussetzung ist aber offensichtlich
eine gewisse Mindestgröße des Marktsegments.
Prognose 2016
Die Ergebnisse des 1. Quartals 2016 zeigen, dass sich die posi-
tive Grundtendenz des Jahres 2015 fortsetzt. Für das gesamte
Jahr 2016 erwartet der Auma auf den geplanten 185 Messen
ein Wachstum der wichtigsten Kennzahlen in einer ähnlichen
Größenordnung wie 2015, also etwa ein bis zwei Prozent mehr
Aussteller und Besucher. Die ausstellenden Unternehmen in
Deutschland wollen in den Jahren 2016 und 2017 mehr Geld
als bisher in Messebeteiligungen im Business-to-Business-
Sektor investieren. Im Durchschnitt wollen sie in den beiden
Jahren zusammen 326.000 Euro für ihre Messepräsenz ausge-
ben. Das sind 4,6 Prozent mehr als 2014/2015. Das ergab eine
Befragung von 500 repräsentativ ausgewählten Unternehmen
durch TNS Emnid im November 2015 im Auftrag des Auma.
Ein solcher Anstieg wurde in den letzten zehn Jahren nur
zweimal übertroffen. Rund 27 Prozent der Aussteller wollen
2016/2017 mehr investieren, nur 14 Prozent weniger. Knapp
60 Prozent planen konstante Aufwendungen.
Die Investitionen der Messegesellschaften werden sich in die-
sem Jahr voraussichtlich ebenfalls leicht erhöhen, wie auch
die Zahl der Beschäftigten. Auch die generelle Stimmungslage
schätzen die meisten Veranstalter etwas besser ein als zum
Jahreswechsel 2014/2015. Sicherlich muss manche Erhöhung
des Messe-Etats auch Preissteigerungen auffangen. Unab-
hängig davon zeigt die Untersuchung aber, dass Messebetei-
ligungen in der deutschen Wirtschaft weiter eine sehr hohe
Akzeptanz als Marketinginstrument haben. Denn Unterneh-
men investieren auf Dauer nur dann mehr Geld, wenn der
Nutzen stimmt. Auch andere Ergebnisse unterstreichen diese
Einschätzung. Denn ausstellende Unternehmen geben gegen-
wärtig rund 44 Prozent ihrer Marketingbudgets im Business-
to-Business-Sektor für Messebeteiligungen aus. Dieser Anteil
ist schon seit einigen Jahren stabil, obwohl das Spektrum der
Marketinginstrumente, nicht zuletzt durch die Online-Medien,
ständig größer wird. Dazu passt, dass 84 Prozent der befragten
Aussteller ihre Messebeteiligungen als wichtig oder sehr wich-
tig im Rahmen ihrer Business-to-Business-Kommunikation
betrachten. Das ist nicht selbstverständlich, denn die meisten
ausstellenden Firmen setzen auch eine Vielzahl anderer In-
strumente ein, die aber offensichtlich als weniger wichtig be-
trachtet werden. Der persönliche Kontakt zählt wohl mehr als
vieles andere.
Messeplätze müssen modernisieren
So wird zwar die eigene Website von 90 Prozent der befragten
Firmen als wichtiges oder sehr wichtiges Instrument der Basis-
Kommunikation angesehen, aber schon der Außendienst liegt
mit 76 Prozent deutlich unter den Messen. Rund zwei Drit-
tel der ausstellenden Unternehmen planen 2016/2017 gleich
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Foto: Messe München
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