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Der Austausch mit den Mitarbeitern und die Verteilung von
Mitarbeiterinformationen sind zentrale Bestandteile einer er-
folgreichen internen Kommunikation. Allerdings besteht in
Unternehmen häufig das Problem, dass nicht alle Mitarbeiter
einen PC-Zugang haben und sich daher abgekoppelt fühlen
können. Ähnlich war auch die Situation bei Leonardo Hotels:
Nur die Hälfte der Belegschaft verfügte über eine Firmen-E-
Mail-Adresse. So mussten Führungskräfte als Multiplikatoren
verpflichtet werden, um die Informationen zu den Mitarbei-
tern zu bringen. Das bekannte Phänomen der „stillen Post“
war allerdings hierbei ein Problem. Die Belegschaft konnte
zwar auch über verschiedene andere Kanäle, etwa ein Intra-
Leonardo Hotels: Die interne
Kommunikation wird digital
PRAXISBERICHT.
Mit einer speziellen Mitarbeiter-App informiert die Leonardo Hotels
Group ihre 2.500 Mitarbeiter europaweit an 35 Standorten. Dabei kommt die Lösung
des HR-Start-ups „Beekeeper“ zum Einsatz. Das Resultat: Mehr Mitarbeiterengagement
und eine europaweite Vernetzung zwischen den Standorten.
net, Newsletter und eine Mitarbeiterzeitschrift erreicht wer-
den, es gab jedoch keine Möglichkeit, einzelne Mitarbeiter
direkt anzusprechen. Das hat sich mit der Einführung einer
Mitarbeiter-App grundlegend geändert: Heute werden alle
2.500 Mitarbeiter an 35 Standorten in Europa über eine Platt-
form vernetzt, sodass jeder Einzelne direkt angesprochen wer-
den kann. Da die Standorte der Leonardo Hotel Group über
zehn europäische Länder verteilt sind, fiel in der HR-Abteilung
schnell die Entscheidung, Englisch als Hauptkommunikations-
sprache zu nutzen. Die englische Sprache wurde auch deshalb
gewählt, weil die Kommunikation mit den Gästen ohnehin
überwiegend in dieser Sprache abläuft.
Ziele und Hindernisse
Mit der Einführung der App sollte den Mitarbeitern gezeigt
werden, dass sie ein wichtiger Teil des Unternehmens sind. Sie
sollten sich aktiv einbringen können und ein stärkeres Zuge-
hörigkeitsgefühl zum Unternehmen entwickeln. Kurz gesagt:
Leonardo wollte mit dem Projekt die Mitarbeiterkommunika-
tion verbessern, das Mitarbeiterengagement erhöhen und die
Mitarbeiterbindung stärken.
Die App ist so angelegt, dass sie den Erfolg und die Wirksam-
keit der Maßnahme auf diese Ziele hin analysiert, was eine
zentrale Bedingung für die Budgetfreigabe war. Entscheidend
war dabei die aktive Rolle der HR-Abteilung, die den Kontakt
zum Chief Financial Officer (CFO) gesucht hatte und mit ihm
letztlich einen wichtigen Fürsprecher gewinnen konnte. Ge-
meinsam mit dem CFO des Unternehmens, der das Tool zu-
nächst genau geprüft hat, konnte die HR-Abteilung schließlich
auch den Vorstandsvorsitzenden (CEO) vomWert des Projekts
überzeugen – und so war auch im Vorstand die anfängliche
Skepsis bereits nach der ersten Präsentation in reges Interesse
umgeschlagen.
Verantwortlichkeiten
In erster Linie zeichnet die HR-Abteilung für das gesamte Pro-
jekt verantwortlich. Zentral war jedoch auch die Unterstüt-
zung durch den externen Lösungsanbieter, der die technische
Umsetzung mit Know-how und Erfahrung begleitete. Da die
App auf einem externen Server läuft und damit weitgehend
unabhängig von der unternehmenseigenen Infrastruktur ist,
Smart.
Mit einer speziellen Smartphone-App können die Mitarbei-
ter persönlich angesprochen und in Echtzeit erreicht werden.
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