personalmagazin 5/2018 - page 34

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MANAGEMENT
_MBA
personalmagazin 05/18
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
aktuellen Trendthemen gibt es bei uns
in den Wahlfächern. Besonders gefragt
sind dabei Kurse zu Fintech, Big Data,
Private Equity und Entrepreneurial Fi-
nance, also Investitionen in eigene oder
andere Start-ups. Zudem können unsere
Alumni für geringe Gebühren jedes Jahr
im Sommer einwöchige Kurse in Chica-
go besuchen und erfahren dann dort das
Allerneueste. Manche kommen jedes
Jahr, um auf dem Laufenden zu bleiben
und natürlich auch zum Netzwerken.
personalmagazin:
Und wie sieht es mit
Teilnehmern aus Deutschland aus?
Waites:
Unter den 75 Teilnehmern in
London haben wir meist fünf bis sieben
Deutsche. Das ist zwar eine recht klei-
ne Gruppe, aber durchaus repräsentativ
für Deutsche in Executive-MBA-Pro-
grammen. Oft kommen sie eher aus glo-
bal tätigen Unternehmen wie BMW oder
Siemens, die besser verstehen, welche
Vorteile ein globaler MBA bringt. Etliche
sind aber auch aus demMittelstand oder
aus Familienunternehmen, die sich zum
Beispiel neu ausrichten wollen. Grund-
sätzlich gibt es inzwischen in Deutsch-
land ein besseres Verständnis darüber,
was ein gutes MBA-Studium ist.
personalmagazin:
Warum entscheiden sich
die Teilnehmer für einen Executive MBA?
Waites:
Traditionell haben wir drei Typen:
Die „Advancer“, also diejenigen, die mit-
hilfe des MBA-Abschlusses in ihrer Kar-
riere weiterkommen möchten. Das ist
noch immer die größte Gruppe. Dann
gibt es die „Changer“, die in eine andere
Funktion oder Branche wechseln wollen
„Der ROI ist entscheidend“
INTERVIEW.
Vor 75 Jahren startete die Booth School of Business an der University of
Chicago den weltweit ersten Executive MBA. Direktorin Rachel Waites zieht Bilanz.
personalmagazin:
75 Jahre sind ein stolzes
Alter für einen Studiengang. Wie geht es
dem Programm heute?
Rachel Waites:
Der Markt und damit auch
die Konkurrenz sind natürlich enorm
gewachsen. Heute gibt es weltweit mehr
als 300 Executive-MBA-Programme.
Trotzdem erfreut sich unser Programm
noch immer einer stabilen Nachfrage
und zwar an allen drei Standorten in
Chicago, London und Hongkong, wo
jeweils rund 75 Teilnehmer im Jahr
mit dem Studium beginnen. Insgesamt
haben wir also an den drei Standorten
weltweit derzeit 227 Studenten.
personalmagazin:
Wie unterscheidet sich
das Studium an den drei Standorten?
Waites:
Das unterscheidet sich überhaupt
nicht. Es sind dieselben Inhalte, diesel-
be hohe Qualität und dieselben Profes-
soren. Bei uns unterrichten nur unsere
eigenen Professoren.
personalmagazin:
Also ist es ein sehr ameri-
kanisches Programm?
Waites:
Unsere Professoren sind sehr in-
ternational. Sie leben zwar in Chicago,
kommen aber aus aller Welt. Auch die
Fallstudien sind global. Und außerdem
ist ein amerikanischer MBA für viele
auch weiter attraktiv. Schließlich ist es
das Original. Die Chicago Booth School
of Business hat einen sehr guten Ruf in
der Forschung. Die University of Chica-
go hat 90 Nobelpreisträger, acht davon
gingen aus der Business School hervor.
Erst 2017 hat Richard Thaler den No-
belpreis in Wirtschaftswissenschaften
bekommen.
personalmagazin:
Aber was bringt mir das
als MBA-Student?
Waites:
Die Qualität unserer Forschung
zieht Top-Professoren aus der ganzen
Welt an. Unsere Lehre ist daher aka-
demisch fundierter, als es in manch
anderen Programmen der Fall ist. Und
unsere Teilnehmer haben Zugang zur
neuesten Forschung.
personalmagazin:
Derzeit ist die Digitali-
sierung der große Trend. Beim Blick in
Ihren Lehrplan findet man dazu nichts.
Waites:
Ein MBA ist per Definition ein
General-Management-Programm
mit
Kernfächern wie Finance, Operations
und Strategie und die haben sich seit
75 Jahren nicht verändert. Kurse zu den
RACHEL WAITES
ist Director of Recruit-
ment and Admissions am Londoner Campus
der Booth School of Business, University of
Chicago.
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