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05/18 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
bei, mit denen sich innovative Mittel-
ständler schmücken. Wurst Stahlbau
kann einen eindrucksvollen Palmarès
vorweisen: beispielsweise Entrepreneur
des Jahres 2010, Hidden Champion 2011,
Großer Preis des Mittelstandes 2012,
Familienfreundlicher Arbeitgeber 2017,
Niedersächsischer
Wirtschaftspreis
2017. Die Teilnahme an Wettbewerben
bringt öffentliche Anerkennung und
wirkt auch nach innen, weil Geschäfts-
führung und Mitarbeiter gemeinsam
passende Projekte planen. Weitere Im-
pulse liefern Kooperationen mit Schulen
und Hochschulen sowie die Mitarbeit in
firmenübergreifenden Netzwerken. So
ist Wurst Stahlbau Gründungsmitglied
der Initiative Neue Qualität der Arbeit
(INQA), engagiert sich bei der „Charta
der Vielfalt“ und bei „Erfolgsfaktor Fa-
milie“, dem Programm des Bundesfami-
lienministeriums, der Spitzenverbände
der deutschen Wirtschaft und der Ge-
werkschaften.
Geteilte Führung, voller Einsatz
Ganz frisch ist der Preis, den der Soft-
warehersteller Projektron im März
entgegengenommen hat: Zum fünften
Mal wurde er bei „Beste Arbeitgeber
in Berlin-Brandenburg“, einem Wettbe-
werb von „Great Place to Work“, in der
Kategorie der Unternehmen mit 50 bis
250 Mitarbeiter ausgezeichnet. In der
Vergangenheit gab es schon mehrfach
den BestPersAward und das Prädikat
Total E-Quality für hervorragende Perso-
nalarbeit. In deren Fokus stehen Perso-
nalgewinnung, Kompetenzentwicklung,
Chancengleichheit und Mitarbeiterbin-
dung. Projektron leitet daraus innova-
tive Maßnahmen ab. Zum Beispiel ist
Führen in Teilzeit möglich, ein Angebot,
das von Männern wie Frauen gleicher-
maßen genutzt wird. In allen Teams und
auf der Führungsebene herrscht Ge-
schlechterparität. „Wir haben für jede
Stelle Entwicklungspfade entworfen und
bieten den Mitarbeitern dazu passende
interne und externe Weiterbildungen
an“, sagt Personalmanagerin Sandra
Gerhardt. „Persönliche Interessen wer-
den ebenfalls berücksichtigt.“
Wohlfühlatmosphäre und maximaler
Freiraum für die Mitarbeiter
Die Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen,
findet das Solinger Softwareunterneh-
men Codecentric. Dafür sorgt an jedem
Standort ein „Feelgood Manager“, der
Newcomer begleitet und die standort-
übergreifende Vernetzung fördert. Die
Teams haben maximalen Freiraum, um
Arbeitsbedingungen und Zuständigkei-
ten festzulegen. Definierte Teamleiter gibt
es nicht. Wer sein Wissen weitergeben
möchte, tut dies während der Arbeitszeit
durch Vorträge, Blog-Artikel, in der Haus-
zeitschrift „Softwerker Magazin“ oder am
„Developer Friday“. Codecentric verfügt
über ein Innovationsbudget, um das jeder
Mitarbeiter „pitchen“ darf, das heißt, er
kann Zeit und Geld gewinnen, um eigene
Ideen voranzubringen und bis zur Markt-
reife zu entwickeln. „In unserem Mitar-
beiterbild gehen wir davon aus, dass je-
der Mitarbeiter das Bestreben hat, jeden
Tag ein Stückchen besser zu werden”,
sagt Personalleiter Michael Treiling.
Start-up-Kultur leben: Mehr als Mate-
Tee und Tischkicker
Flexible Arbeitsformen, Einbindung in
Entscheidungsprozesse, Selbstorgani-
sation, Fairplay und Work-Life-Balance
ziehen sich als rote Fäden durch viele
HR-Konzepte im Mittelstand. Ein ande-
res zentrales Motiv – zumindest bei re-
lativ jungen Unternehmen – ist der An-
spruch, eine Start-up-Kultur zu leben.
Für Nikolai Roth, Gründer und Ge-
schäftsführer des Hamburger Online-
Immobilienmaklers Maklaro, steckt
dahinter „mehr als Mate-Tee und Kicker“.
„Wir geben unseren Mitarbeitern die
Chance, kreativ zu arbeiten, sich aktiv
einzubringen und so tatsächlich etwas
zu bewegen“, sagt er. „Das funktioniert
innerhalb der Strukturen eines Start-up-
Unternehmens sehr gut, weil es noch kei-
ne festgefahrenen Prozesse gibt.“
Maklaro hat keine festen Arbeitszeiten,
wer will, kann von zu Hause arbeiten, im
Betrieb wird Desksharing praktiziert. Die
Teams sind bunt gemischt – Chef und
Werkstudent sitzen gemeinsam in einem
Büro. Aber: „Man muss nicht gleich alle
Hierarchien aufbrechen und den selbstbe-
stimmtenUrlaub oder das selbstbestimmte
Gehalt ausrufen. Wir setzen vor allem auf
Respekt, Vertrauen, Transparenz und
Teambuilding.“ Mitarbeiterevents, vom
Firmenlauf bis zur Pokernacht, fördern
den Zusammenhalt. „Das Ergebnis sind
motivierte Mitarbeiter, die sich mit dem
Unternehmen identifizieren und gerne
arbeiten“, sagt Roth. „Allein um dieses
Potenzial aus den Mitarbeitern herauszu-
kitzeln, lohnt sich der ‚Extra-Aufwand‘“.
CHRISTOPH STEHR
ist freier Wirtschafts-
journalist in Hilden.
„Mitarbeiter aus unterschiedlichen
Altersgruppen haben häufig unter-
schiedliche Mindsets. Da muss man
sich die richtigen Leute ins Boot ho-
len und gut an das Thema heranfüh-
ren. Das erfordert Offenheit und gutes Leadership.“
Nikolai Roth, Gründer und Geschäftsführer, Maklaro GmbH, Hamburg
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