personalmagazin 5/2018 - page 32

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MANAGEMENT
_MBA
personalmagazin 05/18
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Z
um Unterricht in Vallendar flog
Brunella Jaime jedes Mal von
Florida ein. Dort arbeitete die
Peruanerin als Verkaufsreprä-
sentantin für Lateinamerika bei Siemens
Energy. Sie habe sich trotz der langen
Anreise für den Kellogg-WHU Executive
MBA entschieden, weil er besser zu ih-
ren Vorstellungen passte als Studiengän-
ge in ihrer Nähe, sagt sie. 2016 schloss
sie das Studium ab. Heute ist sie Stra-
tegieberaterin bei Siemens in Erlangen.
Brunella Jaime ist bei Weitem nicht
die Einzige, die einen Langstreckenflug
für ihr Studium auf sich nimmt. In der
aktuellen Klasse des Executive MBA an
der Kellogg-WHU reisen Teilnehmer aus
San Francisco, Indien, Hongkong und
Nigeria an. Seit 2010 kommt mehr als
die Hälfte der Teilnehmer aus dem Aus-
land. „Das ist ein Trend, der sich auch
fortsetzen wird“, glaubt Professor Jürgen
Weigand, akademischer Direktor des
21-monatigen Studiengangs.
Der Kellogg-WHU Executive MBA ist
das älteste MBA-Programm an einer
deutschen Business School, das sich
explizit an erfahrene Führungskräfte
richtet. Als er 1997 startete, war der Exe-
cutive MBA in Deutschland noch weit-
gehend unbekannt. Und dass die kleine
Privatuni WHU damals eine führende
US-Schule als Partner gewann, entpupp-
te sich dabei als geschickter Schachzug.
Inzwischen gehören sieben Schulen
zum „Kellogg Executive MBA Global Net-
work“. Mit diesem Modell ist Kellogg die
einzige Schule, die im weltweiten Ran-
Von
Bärbel Schwertfeger
king der Financial Times gleich viermal
vertreten ist. An jedem Standort gibt es
ein eigenes Programm.
Das Netzwerkmodell überzeugt
Der Charme des Ganzen besteht in der
Vernetzung. Am Ende des ersten Stu-
dienjahres kommen die mehr als 300
Teilnehmer aus aller Welt für zwei Wo-
chen auf dem Campus in Evanston zu-
sammen. Im zweiten Studienjahr kön-
nen sie aus den „Global Electives“ der
sieben Partnerschulen einen Kurs aus-
wählen. Dabei ist der Campus in Miami
auf Finanzmärkte fokussiert, der in Tel
Aviv auf Technologie und Venture Capi-
tal. Obwohl nur ein Kurs Pflicht ist, ab-
solvierten die meisten - gegen Aufpreis
- zwei bis drei Kurse.
Seit Kurzem gibt es zudem Pop-up-
Kurse in anderen Städten. Zum Beispiel
bearbeiteten die Teilnehmer nach einer
Online-Vorbereitung eine Woche in Lis-
sabon eine Live-Fallstudie mit einem
Weinproduzenten. Das globale Netzwerk
sei für viele das absolute Highlight und
daraus ergäben sich manchmal auch in-
teressante Kooperationen, so Weigand.
Sehr gut kommen auch die Leadership-
Kurse an. „Unsere Teilnehmer wollen
nicht nur Managementwissen erwerben,
sondern auch ihre Führungsfähigkeiten
weiterentwickeln“, erklärt der Professor.
So gebe es vor jedem Modul an der WHU
einen Leadership-Kurs zu Themen wie
Resilienz, Selbstpositionierung, Neuro-
leadership oder digitales Leadership
„Früher hieß es, in der Altersgrup-
pe brauche man das nicht mehr“, sagt
Weigand. Heute habe man erkannt, wie
wichtig die Auseinandersetzung mit der
eigenen Person sei.
Deutsche Erfolgsgeschichte
EINBLICK.
In den USA gibt es den Executive MBA wesentlich länger als in Deutschland.
Doch durch ein gutes Netzwerk ist auch die deutsche Kellogg-WHU heute vorne dabei.
BÄRBEL SCHWERTFEGER
ist freie
Journalistin in München.
Der Executive MBA an der Kellogg-WHU zieht Führungskräfte aus der ganzen Welt an.
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