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          12/16  personalmagazin
        
        
          Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
        
        
        
          Das Interview führte
        
        
          
            Christoph Stehr.
          
        
        
          le Orientierung und vor allem Offenheit.
        
        
          Damit meine ich die Offenheit, etwas
        
        
          ganz Neues zu lernen, sich in einer un-
        
        
          bekannten Umgebung zu bewegen, auf
        
        
          Menschen anderer Kulturen zu treffen
        
        
          und auf Augenhöhe ein gemeinsames
        
        
          Unternehmen zu gründen.
        
        
          
            personalmagazin:
          
        
        
          
            Mit welchen Lehrmetho-
          
        
        
          
            den arbeitet das GMP plus?
          
        
        
          
            Winkelmann:
          
        
        
          Wir verbinden interaktiven
        
        
          Unterricht mit Teamarbeit, „experien-
        
        
          tial learning“, Fallstudien und nutzen
        
        
          kreative Brainstorming-Methoden und
        
        
          innovative Präsentationstechniken.
        
        
          
            personalmagazin:
          
        
        
          
            Die räumliche Entfer-
          
        
        
          
            nung zwischen Deutschland und den
          
        
        
          
            Programmregionen dürfte ein ziemliches
          
        
        
          
            Manko sein. Wie schlagen Sie die Brücke
          
        
        
          
            über viele tausend Kilometer hinweg?
          
        
        
          
            Winkelmann:
          
        
        
          Ich würde nicht von einem
        
        
          Manko sprechen – im Gegenteil. Die
        
        
          räumliche Entfernung zwischen der
        
        
          WHU in Düsseldorf und den Orten, an de-
        
        
          nen die Lernzentren gebaut werden, ist
        
        
          ein wichtiges Element des Programms.
        
        
          Auch im Berufsalltag stehen Führungs-
        
        
          kräfte häufig vor der Herausforderung,
        
        
          mit Personen zusammenzuarbeiten, die
        
        
          nicht direkt im Büro nebenan sitzen.
        
        
          Das Führen von virtuellen Teams ist eine
        
        
          Fertigkeit, die Führungskräfte bei uns in
        
        
          einem geschützten Raum erlernen und
        
        
          praktisch erleben können.
        
        
          
            personalmagazin:
          
        
        
          
            Wie wollen Sie das GMP
          
        
        
          
            plus weiterentwickeln?
          
        
        
          
            Winkelmann:
          
        
        
          Derzeit sind wir mit den Pro-
        
        
          jektländern Kambodscha, Mongolei und
        
        
          Sri Lanka sehr gut aufgestellt. Sri Lan-
        
        
          ka ist erst in diesem Jahr neu dazuge-
        
        
          kommen. Ein Teil der Aufgabe unserer
        
        
          diesjährigen Teilnehmer bestand also
        
        
          darin, den Markteintritt in Sri Lanka
        
        
          vorzubereiten. Dass in Zukunft weitere
        
        
          Länder dazukommen, ist auf jeden Fall
        
        
          denkbar. Das didaktische Konzept wird
        
        
          jedes Jahr weiterentwickelt, dies gehört
        
        
          zu unserem kontinuierlichen Verbesse-
        
        
          rungsprozess.
        
        
          
            personalmagazin:
          
        
        
          
            Welchen Stellenwert hat
          
        
        
          
            allgemein das GMP plus für die Execu-
          
        
        
          
            tive Education an der WHU? Ist es eine
          
        
        
          
            besonders schmückende Blume in einem
          
        
        
          
            bunten Strauß von Weiterbildungsan-
          
        
        
          
            geboten, oder verbinden Sie damit eine
          
        
        
          
            konzeptionelle Ansage für die Zukunft
          
        
        
          
            Ihrer Business School?
          
        
        
          
            Winkelmann:
          
        
        
          Das GMP plus vereint im
        
        
          Kern das, was die Bildungsangebote der
        
        
          WHU ausmacht – nämlich die Verbin-
        
        
          dung aus Unternehmertum und werte
        
        
          basierter Führung.
        
        
          Die Business School WHU – Otto Beisheim School of Management sitzt in Vallendar
        
        
          und Düsseldorf. Doch das Engagement der Schule geht weit über Deutschland hinaus
        
        
          – das „General Management Plus Program“ führt die Teilnehmer in Schwellenländer.
        
        
          Das „General Management Plus Program“, kurz „GMP plus“, soll den Teilnehmern un
        
        
          ternehmerische Kompetenzen vermitteln. Sie sollen diese bei einem „Business Impact
        
        
          Project“ auch unmittelbar anwenden. Die Teilnehmer bauen, finanziell unterstützt von
        
        
          einem Investor, ein Lernzentrum in einem Schwellenland auf. So erhalten Menschen in
        
        
          unterentwickelten Regionen Zugang zu Bildung – und Führungskräfte die Chance, sich
        
        
          als Sozialunternehmer zu bewähren.
        
        
          Das GMP plus wird konzipiert und ausgerichtet vom Bereich Executive Education der WHU
        
        
          und der 2009 gegründeten Non-Profit-Organisation Bookbridge, die Lernzentren in Kam
        
        
          bodscha, der Mongolei und Sri Lanka errichtet. Die Teilnehmer lernen, unternehmerisch
        
        
          zu denken, neue Geschäftschancen zu erkennen und gesellschaftliche Verantwortung zu
        
        
          tragen. Seit dem Start im Jahr 2013 hat das Programm dreimal stattgefunden, mit insge
        
        
          samt 71 Absolventen. Bei jedem Programmdurchlauf entstand ein neues Lernzentrum:
        
        
          2014 in Tonloab, Kambodscha, 2015 in Siem Reap, Kambodscha, und 2016 in Bandara
        
        
          wela, Sri Lanka. Das Programm umfasst fünf Module mit insgesamt 18 Programmtagen
        
        
          innerhalb von sechs Monaten (Modul I: vier Tage am WHU-Campus Düsseldorf mit Team
        
        
          building und Projektvorbereitung; Modul II: ein Tag mit virtuellen Sessions; Modul III: vier
        
        
          Tage am WHU-Campus Düsseldorf mit Pitch des Businessplans vor einem Investor; Modul
        
        
          IV: acht Tage am Projektstandort im Schwellenland; Modul V: anderthalbtägiger Wrap-up-
        
        
          Workshop am WHU-Campus Düsseldorf).
        
        
          Das Programm „GMP plus“ der WHU
        
        
          
            ÜBERBLICK
          
        
        
          WHU-Programmleiterin
        
        
          Rebecca Winkelmann bei der
        
        
          Preisverleihung
        
        
          © SPRING MESSE MANAGEMENT GMBH