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TITEL
_HR INNOVATION AWARD
personalmagazin 12/16
Winkelmann:
Der besondere Nutzen be-
steht in dem Erleben von Unternehmer-
tum und dem Transfer des theoretisch
Gelernten und praktisch Angewandten
in den eigenen Joballtag. Hinzu kommt,
dass sich die Teilnehmer im Rahmen ei-
nes solchen Programms eng vernetzen,
weil es natürlich ein ganz besonderes
Erlebnis ist, irgendwo in Kambodscha,
Sri Lanka oder der Mongolei ein Lern-
zentrum aufzubauen und zu eröffnen –
das verbindet unheimlich.
personalmagazin:
Welches Feedback erhal-
ten Sie aus den Unternehmen, die ihre
Angestellten in das Programm schicken
und sie dabei teilweise noch finanziell
unterstützen?
Winkelmann:
Personalentwickler, aber
auch die Vorgesetzten unserer Teil-
nehmer melden uns zurück, dass ihre
Mitarbeiter durch das Programm stark
motiviert werden und neues Wissen ein-
bringen. Außerdem haben sie ihre Füh-
rungsfertigkeiten ausgebaut, wie wir
aus den Unternehmen hören.
personalmagazin:
Wie muss man als Persön-
lichkeit gestrickt sein, um aus der Fülle
hochkarätiger Executive-Education-Ange-
bote ausgerechnet Ihres auszuwählen?
Winkelmann:
Die Teilnehmer des GMP
plus sind sehr heterogen, was das Alter,
den beruflichen und auch den Bildungs-
hintergrund anbelangt. Alle zeichnen
sich aber durch eine besonders hohe Be-
reitschaft aus, neben dem Job noch ein
solch umfangreiches Weiterbildungs-
programm zu absolvieren. Weitere
Merkmale sind eine starke internationa-
WHU: Sozial und ganz real
GEWINNER III.
Die WHU – Otto Beisheim School of Management siegt in der Kategorie
„Weiterbildung und E-Learning“ mit „GMP plus“, einer sozialen Lernreise für Manager.
personalmagazin:
Dass Führungskräfte im
Rahmen ihrer Executive-Weiterbildung
soziale Projekte unterstützen, ist heute
fast schon Standard. Was unterscheidet
Ihr Angebot „GMP plus“ vom bekannten
Volunteering-Ansatz?
Rebecca Winkelmann:
Volunteering und
Sozialunternehmertum haben einen
gemeinsamen Kern, nämlich die Idee,
gesellschaftliches Engagement zu ver-
stärken. Das Innovative am GMP plus
ist, dass gesellschaftliches Engagement
und Lernen viel stärker miteinander ver-
knüpft sind. Die Teilnehmer wenden das
Gelernte an, indem sie als verantwortli-
che Sozialunternehmer „ihr“ Lernzent-
rum konzipieren und nach erfolgreichem
Pitch des Businessplans auch tatsächlich
umsetzen. Sprich: Das gesellschaftliche
Engagement ist eine Real-Life-Case-Stu-
dy, in der eins zu eins Unterrichtsinhal-
te übertragen werden. Wir ermöglichen
eine handlungsorientierte Lernreise, eine
Erfahrung, die unter die Haut geht.
personalmagazin:
Sie haben den Aufbau
von Lernzentren in ländlichen Gegenden
in Kambodscha, der Mongolei und Sri
Lanka begleitet. Wie nachhaltig ist diese
Arbeit?
Winkelmann:
Sehr nachhaltig, denn unse-
re Weiterbildungsteilnehmer arbeiten
mit einem lokalen Team zusammen,
etwa um einen Geschäftsführer für das
Lernzentrum zu finden. Das ist aus-
nahmslos eine Person, die aus der Com-
munity vor Ort stammt. Ziel ist es, dass
die Lernzentren sich als Sozialunterneh-
men ab einem bestimmten Zeitpunkt
selbst tragen und so nachhaltig zur Er-
höhung der Bildungschancen beitragen.
personalmagazin:
Welchen besonderen Nut-
zen ziehen die Manager aus GMP plus?
DR. REBECCA WINKELMANN
ist Execu
tive-Education-Leiterin der WHU in Düssel
dorf und hat das „GMP plus“ mitentwickelt.
VIDEO
Im Video in der Personalmagazin-App
können Sie sich anschauen, wie das „GMP
plus“-Programm bei der WHU abläuft.
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