25
        
        
          12/16  personalmagazin
        
        
          Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
        
        
        
          system, das als SaaS-Lösung (Software as
        
        
          a Service) ohne Installation sofort verfüg-
        
        
          bar ist, zahlen Unternehmen ab 299 Euro
        
        
          monatlich. Weitere Produkte von 22 Con-
        
        
          nect sind das „Employer-Branding-Pro-
        
        
          fil“, eine für mobile Endgeräte optimierte
        
        
          Karriereseite, und der „Jobfinder“ zur
        
        
          Vorselektion von Bewerbern auf Karriere-
        
        
          messen. „Alle ‚Talents-Connect‘-Produkte
        
        
          lassen sich reibungslos mit bestehenden
        
        
          Bewerbermanagementsystemen zusam-
        
        
          menschalten, ohne Qualitätsverlust und
        
        
          lange Vorlaufzeiten“, sagt Wolfram.
        
        
          Knapp vier Jahre nach der Gründung
        
        
          erzielt „Talents Connect“ rund 280.000
        
        
          Seitenaufrufe im Monat. Wer sich als
        
        
          Berufsanfänger kostenlos registriert, hat
        
        
          Zugriff auf 5.000 Stellenangebote und
        
        
          ist Teil eines Netzwerks, in dem 1.800
        
        
          Personaler nach Talenten fischen. Die
        
        
          40 Angestellten betreuen auch mehrere
        
        
          Konzernkunden. Sie organisieren etwa
        
        
          das bundesweite Azubi-Recruiting für
        
        
          Eon. Die Hochschule Fresenius und das
        
        
          Verlagsunternehmen Schwäbisch Media
        
        
          haben die Matching-Plattform unter den
        
        
          Namen „Date Your Career“ und „südjobs.
        
        
          de“ adaptiert. Der Jobfinder für Karrie-
        
        
          remessen wird von Unternehmen wie
        
        
          Airbus, Sixt, Metro oder Merck genutzt.
        
        
          „Grundsätzlich kann unsere Innovation
        
        
          überall angewandt werden, wo ein Anfor-
        
        
          derungsprofil als Berechnungsgrundlage
        
        
          dient“, sagt Wolfram. Insgesamt wurden
        
        
          seit 2013 über 30.000 Kontakte zwischen
        
        
          Bewerbern und Unternehmen vermittelt
        
        
          – Tendenz steigend. Der Markt für Re
        
        
          cruiting- und Employer-Branding-Dienst-
        
        
          leistungen im Berufseinsteigersegment
        
        
          ist nach Expertenschätzungen allein in
        
        
          Deutschland rund 2,3 Milliarden Euro
        
        
          schwer. Von diesemKuchen wolle sich 22
        
        
          Connect in den kommenden Jahren eine
        
        
          dicke Scheibe abschneiden, so Wolfram.
        
        
          Neue Produkte, neue Märkte
        
        
          Das Start-up hat einige neue Produkte
        
        
          im Köcher. Zusammen mit Eon wurde
        
        
          vor Kurzem eine digitale Jobmesse ge-
        
        
          testet, bei der in nur drei Stunden mehr
        
        
          als 1.000 Besucher aktiv waren und rund
        
        
          50 Bewerbungen eingingen Andere Plä-
        
        
          ne betreffen die interaktive Karrierepla-
        
        
          nung sowie ein Bewerber-Matching, das
        
        
          die private Lebenssituation inklusive
        
        
          Wohnen und Freizeit einbezieht. „Durch
        
        
          Big-Data-Analysen können wir schon
        
        
          heute sagen, welche Bewerber welche
        
        
          Jobs möchten und was der Arbeitsmarkt
        
        
          von Berufseinsteigern erwartet“, sagt
        
        
          Wolfram. „Zukünftig werden wir dank
        
        
          dieser Analysen und unseres Matching-
        
        
          Algorithmus dann auch einen bestimm-
        
        
          ten Job empfehlen können, der vielleicht
        
        
          vom Arbeitsinhalt nicht so gut passt wie
        
        
          ein anderer, der aber ein regionales, so-
        
        
          ziales und kulturelles Umfeld bietet, wel-
        
        
          ches die Defizite mehr als ausgleicht.“
        
        
          Auch zum Cross-Border-Matching,
        
        
          also zur Erweiterung auf internationa-
        
        
          le Stellenausschreibungen deutscher
        
        
          Unternehmen, haben die Produktent-
        
        
          wickler von „Talents Connect“ Ideen.
        
        
          „Überhaupt spielt die Internationali-
        
        
          sierung für uns eine extrem wichtige
        
        
          Rolle“, sagt Wolfram. „Nicht um jeden
        
        
          Preis, sondern genau dort, wo wir mit
        
        
          unserem Anspruch – Innovation, Effizi-
        
        
          enz und Qualität – messbare Mehrwerte
        
        
          für Kunden erzeugen können.“
        
        
          
            CHRISTOPH STEHR
          
        
        
          ist freier Journalist in
        
        
          Hilden.
        
        
          
            VIDEO
          
        
        
          Wie „Talents Connect“ für Recruiter funk-
        
        
          tioniert, können Sie sich in einem Video
        
        
          in der Personalmagazin-App ansehen.
        
        
          © VIMEO.COM
        
        
          
            BILDERGALERIE
          
        
        
          Weitere Informationen zum Start-up
        
        
          22 Connect und „Talents Connect“ fin-
        
        
          den Sie in der Bildergalerie in der App.
        
        
          ram. Allerdings birgt dieses „Matching
        
        
          mit Gefühl“ auch das Risiko, dass sich
        
        
          Bewerber ungeprüft wohlfeile Etiketten
        
        
          wie Teamplayer, Querdenker oder Netz-
        
        
          werker anheften. „Natürlich ist jeder
        
        
          bestrebt, sich interessant zu machen“,
        
        
          räumt Wolfram ein, „aber nach unserer
        
        
          Erfahrung wissen die meisten Jobsucher,
        
        
          dass es nichts bringt, sich total zu ver-
        
        
          stellen. Spätestens im Vorstellungsge-
        
        
          spräch fliegt eine solche Maskerade auf.“
        
        
          Jobmarkt als Ökosystem
        
        
          Von „Talents Connect“ sollen beide Sei-
        
        
          ten profitieren. Nicht nur das Unterneh-
        
        
          men merkt, wer zu ihm passt, sondern
        
        
          auch der Bewerber erkennt Jobs, die
        
        
          seinen persönlichen Vorlieben entspre-
        
        
          chen. Angebot und Nachfrage sollen
        
        
          sich so schneller und effektiver ausglei-
        
        
          chen, wofür das Gründerteam von „Ta-
        
        
          lents Connect“ gern die Metapher eines
        
        
          Ökosystems bemüht. Große Firmen mit
        
        
          starken Arbeitgebermarken würden
        
        
          entlastet, weil sie weniger Bewerbungen
        
        
          von Kandidaten erhielten, die nur den
        
        
          großen Namen hinterherliefen, obwohl
        
        
          sie eigentlich keine Konzernkarriere
        
        
          wollten. Gleichzeitig müssten große
        
        
          Konzerne unpassenden Bewerbern
        
        
          nicht mehr einfach absagen, sondern
        
        
          könnten diese im Zuge eines „Talent
        
        
          Sharing“ an kleine Unternehmen, die
        
        
          an das Ökosystem angeschlossen sind,
        
        
          weiterempfehlen. Somit könnten kleine,
        
        
          nicht so bekannte Unternehmen ihre
        
        
          Vorzüge wie kurze Entscheidungswege
        
        
          oder mehr Verantwortung beim Berufs-
        
        
          start besser ins rechte Licht rücken.
        
        
          Personalmanagern verspricht Wolf-
        
        
          ram, dass sie mit „Talents Connect“ Zeit
        
        
          und Geld sparen. „Bei einigen Kunden
        
        
          verringern wir die ‚cost-per-hire‘ um bis
        
        
          zu 50 Prozent, die ‚time-to-hire‘ um bis
        
        
          zu 30 Prozent und senken die Menge an
        
        
          Fehlbewerbungen bis zu 25 Prozent“,
        
        
          sagt er. „Das sind enorme Hebel, die mehr
        
        
          Raum geben, Toptalente optimal zu iden-
        
        
          tifizieren und für das Unternehmen zu
        
        
          gewinnen.“ Für den Zugang zum Bewer-
        
        
          berpool und zum Bewerbermanagement-