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2.2016
D
er Blick zurück könnte für die Immobilienbranche kaum
schöner sein: 2015 war ein Jahr der Superlative. Die Um-
sätze auf dem Immobilien-Investmentmarkt schossen
bei Gewerbeimmobilien auf 55,1 Milliarden Euro hoch,
sie liegen damit laut JLL geringfügig über der bisherigen
historischen Topmarke von 54,7 Milliarden Euro im Jahr 2007.
Der Euphorie folgte damals allerdings der jähe Absturz. 2008
brach der Immobilienmarkt im Zuge der globalen Finanzmarkt-
krise drastisch ein. Das Transaktionsvolumen sackte um fast 65
Prozent auf 19,7 Milliarden Euro ab. Ein Jahr später wurde sogar
nur noch ein Fünftel des Transaktionsvolumens von 2007 regis-
triert. Es dauerte Jahre, bis sich die Märkte erholten.
„Momentan herrscht eitel Sonnenschein“, sagt Fabian Klein,
Head of Investment Germany beim Maklerhaus CBRE. Das
Transaktionsvolumen hätte sogar noch höher ausfallen können.
„Bei entsprechendem Angebot hätte die Marke von 100 Milliar-
den Euro geknackt werden können“, betont Klein. Sind dieMärkte
kurz davor heiß zu laufen? „Nein“, sagt Dr. Frank Pörschke, CEO
Germany des Maklerhauses JLL. Die Verhältnisse seien mit de-
nen von 2007 überhaupt nicht vergleichbar. Dabei gibt es einige
Ähnlichkeiten. So zogen damals wie zurzeit gerade ausländische
Immobilienkäufer die Umsätze nach oben. „Dieser Trend könnte
sich in diesem Jahr noch verstärken“, prognostiziert Klein. Gera-
de für angelsächsische Investoren bleibe der deutsche Gewerbe-
undWohnimmobilienmarkt – trotz zumTeil deutlich gestiegener
Preise – weiter, auch wegen des schwachen Euro, attraktiv.
2016 ÄHNLICHES ERGEBNIS ERWARTET
Pörschke rechnet damit,
dass das Transaktionsvolumen 2016mit rund 50Milliarden Euro
erneut fast das Niveau von 2015 erreicht. „Erst 2017 könnte es
deutlich weniger werden, falls die Europäische Zentralbank wie
bereits die US-Notenbank die Leitzinsen heraufsetzen und ihre
expansive Geldpolitik zurückfahren sollte“, sagt er. Deutschland
zählt international zu den attraktivsten Immobilieninvestment-
ländern, da es aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke als Stabi-
litätsanker in Europa gilt. „Der Immobilienzyklus hierzulande ist
relativ weit vorangeschritten, weshalb antizyklische, opportunis-
tische Anleger Deutschland meist den Rücken gekehrt haben“,
weiß Matthias Pink, Head of Research Investment Germany des
Maklerhauses Savills. Das werde aber dadurchmehr als kompen-
siert, dass risikoscheuere Anlegergruppenwie Pensionskassen aus
den USA und Kanada, Versicherungen sowie asiatische Staats-
fonds nach Deutschland drängten. Eine äußerst beliebte Anla-
geklasse bei ausländischen Investoren sind Logistikimmobilien.
„Das liegt vor allem daran, dass sich hier noch recht attraktive
Renditen erzielen lassen“, erklärt Kai Oulds, Head of Logistic In-
vestments bei CBRE Germany. Gut fünf Prozent Rendite seien
aktuell erreichbar. Das klingt bescheiden gegenüber bis zu sieben
Prozent, die mit dieser Objektart noch vor eineinhalb bis zwei
Jahren erzielt werden konnten.
DIE DREI VOR DEM KOMMA
„Verglichen mit Büro- oder Einzel-
handelsimmobilien ist das jedoch ganz passabel“, findet Oulds.
Dort bewegten sich die Renditen allenfalls im Bereich von vier
Prozent. Bei Bürogebäuden in München könne auch die Drei
vor dem Komma erscheinen, merkt der Experte an. Die beiden
großenWachstumstreiber des Segments sind der Online-Handel
sowie die Optimierung von Zuliefererketten in der Industrie. Das
Transaktionsvolumen bei Logistikimmobilien zog 2015 auf den
Rekordwert von über drei Milliarden Euro an. „Doch es wird
schwieriger, neue Standorte zu erschließen“, gibt Karsten Jungk
vom Immobilienberater Wüest & Partner zu bedenken. In
SUMMARY
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Experten rechnen damit, dass das Transaktionsvolumen 2016
ein ähnlich hohes Niveau erreichen wird wie im vergangenen Jahr.
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Das Segment mit der stärksten Dynamik
könnte auch in Zukunft der Hotelmarkt sein. Dort zog das Transaktionsvolumen 2015 um fast 50 Prozent an.
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Trotz einiger Parallelen zu den Zeiten vor der Finanzkrise
wird die derzeitige Situation noch nicht als bedrohlich angesehen.
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Foto: Dzmitry Kliapitski/shutterstock.com
Transaktionsvolumen
Wohnimmobilien
24
Mrd. Euro
2015: Rekord-Zahlen für Deutschland
Transaktionsvolumen
Gewerbeimmobilien
55
Mrd. Euro