wirtschaft und weiterbildung 1/2019 - page 28

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wirtschaft + weiterbildung
01_2019
titelthema
tegien, Produktoffensiven oder Unterneh-
mensgründungen geht, soll laut MMB-
Institut an folgenden Stellen angesetzt
werden:
1.
Systematische Markt- und
Wettbewerberanalyse.
Der Schwerpunkt sollte auf die bereits
im jeweiligen Marktsegment agierenden
Idealvorstellungen aufzugreifen und zu
analysieren.
3.
Datenanalysen.
Eine unverzichtbare Komponente stellen
Datenanalysen (zum Beispiel Auswer-
tung von Logfiles, Nutzerdaten und auch
Userprofilen) dar. Analysiert werden
sollte in Richtung Kundentypologie, Lern-
verhalten, Lernerfolg, Kompetenzprofile.
4.
Disruptionsmodelle.
Hier geht es um eine systematische Ana-
lyse und Auswahl möglicher disruptiver
Ansätze, die sich möglichst radikal von
den etablierten Angeboten unterscheiden
müssen beziehungsweise diese herausfor-
dern sollten („Kill your Company“).
5.
(Rapid) Prototyping.
Vor der tatsächlichen Umsetzung neuer
Produktkonzepte haben sich bei den
Start-ups unterschiedliche Test- und Eva-
luationsverfahren etabliert, die unter dem
Begriff des „Rapid Prototypings“ zusam-
mengefasst werden können: Kurze, inten-
sive Entwicklungssprints zu wesentlichen
Produkteigenschaften, die anschließend
einem intensiven Review unterzogen und
weiter entwickelt werden.
6.
Make or Buy.
Etablierte Bildungsanbieter können dis-
ruptive Entwicklungen entweder selbst
umsetzen, indem eigene Entwicklungs-
und Vermarktungsteams aufgebaut wer-
den, oder sie investieren in externe Part-
ner, möglicherweise tun sie auch beides.
Diese Entscheidung sollte immer auf
Basis einer genauen Potenzialanalyse er-
folgen, denn häufig werden Aufwand, Ri-
Dr. Ulrich Schmid, Geschäftsführen-
der Gesellschafter des MMB Instituts in
Essen, kam schnell auf den Punkt. „Kein
externer Berater kann einem Bildungs-
unternehmen die Herausforderung ab-
nehmen, die eigene Unternehmenskultur
auf Innovation einzustimmen. Das ist
die primäre Aufgabe der jeweiligen Füh-
rungskräfte“, betonte er Mitte November
Digitale Weiterbildung:
Jetzt den Aufbruch wagen
KONGRESSBERICHT.
Weiterbildungsanbieter wie Fernschulen oder klassische Akademien
sollten sich mehr um Innovationen kümmern, die von der Digitalisierung angestoßen
werden. Das Fachforum des „Forums Distance Learning“ gab zum Thema „Zukunft der
Bildung – Trends und Konsequenzen der Digitalisierung“ wesentliche Anregungen.
Dr. Ulrich Schmid (ganz rechts).
Nach seiner Keynote stellte sich Schmid einer
Diskussion mit Experten aus dem Bereich des Fernlernens.
Foto: Gudrun Porath
2018 auf dem diesjährigen Fachforum des
Verbands „Forum Distance Learning“ in
Berlin. Das Fachforum widmete sich dem
Thema „Zukunft der Bildung – Trends
und Konsequenzen der Digitalisierung“.
„Hilfreich scheint es, die eigene Beleg-
schaft von vornherein mit auf die Reise
zu nehmen, sie vielfältig zu beteiligen
und zu motivieren, anstatt Ängste, und
damit Abwehrreaktionen, hervorzuru-
fen“, ergänzte Schmid. Wenn es um die
Entwicklung geeigneter Innovationsstra-
Start-ups gelegt werden. Diese sind wich-
tige Indikatoren für relevante Entwicklun-
gen und potenzielle Disruptionen.
2.
Empirische Kunden- und
Produktanalysen.
Systematische Kundenbefragungen, Fo-
kusgruppen und Beobachtungen sind
eine unerlässliche Grundlage für jede Art
von kundenzentriertem Innovationspro-
zess. Dabei muss es insbesondere darum
gehen, vermeintlich wirklichkeitsferne
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