Wirtschaft und Weiterbildung 1/2018 - page 31

denste Einsatzgebiete operationalisieren:
neben Design Thinking etwa die Metho-
den „Business Model Canvas“ und „Lean
Start-up“. Produkte werden bei diesen
Methoden nicht am Schreibtisch oder im
Labor entwickelt. Vielmehr werden Ideen
früh zu Prototypen, mit Kunden getes-
tet und schrittweise verbessert. Die Idee
einer schrittweisen, iterativen, fehlerto-
leranten Entwicklung von Produkten,
Dienstleistungen und sogar Geschäftsmo-
dellen wird vielen Projektverantwortli-
chen als attraktive Alternative des hierzu-
lande sehr verbreiteten „Du-hast-genau-
einen-Versuch“-Ansatzes erscheinen.
Ein weiteres Beispiel dafür, wie Konzepte
im Silicon Valley konsequent weiterentwi-
ckelt wurden, ist die Holakratie: In dieser
Organisationsform finden wir eine völlig
neue, verteilte Macht über Repräsentan-
ten. Auch bei Google wird die Entschei-
dungsmacht der Manager für viele klas-
sische Personalthemen wie Einstellung,
Gehaltsfindung, Leistungsbewertung
aktiv durch kollektive Abstimmungsfor-
men ersetzt.
Die wichtigsten Konzepte
Die Beispiele zeigen: Die Methoden und
Konzepte aus dem Silicon Valley bieten
viele Ansätze, die sich zweifellos auch in
deutschen Unternehmen gut anwenden
lassen. Die Konzepte sind methodisch
ausgefeilt, gut operationalisiert und er-
probt. Sie ermöglichen kurzgetaktete und
bei Bedarf iterative Produktentwicklun-
gen. Dazu passen auch die Führungs-
konzepte aus dem Silicon Valley – agile
Führung, Digital Leadership, die Google
„Work Rules“. Und auch die Effizienz
bleibt nicht auf der Strecke. Im Gegenteil:
Agilität und Flexibilität vertragen sich gut
mit schlanken Prinzipien aus dem Lean
Management.
Um deutsche Unternehmen zu ermuti-
gen, Methoden und Konzepte aus dem
Silicon Valley zu nutzen, haben wir ein
Buch zu diesen Konzepten geschrieben
und es unter die „Dachmarke Silicon Val-
ley“ gestellt (siehe Kasten „Buchtipp“).
Die Darstellungen erfassen die Konzepte
im Kern und berücksichtigen die wich-
tigsten Instrumente zu deren Umsetzung.
Dabei soll der Leser nicht nur eine Be-
wertungskompetenz entwickeln („dieses
Konzept kann auch für meinen Bereich
sinnvoll sein“) – er sollte auch nach dem
Lesen gleich mit dem ersten Schritt begin-
Dr. Sven Grote
ist Inhaber der
Unternehmensbe-
ratung Fokus-K mit
den Arbeits- und
Forschungsschwerpunkten Kompetenz-
messung, -modellierung, -entwicklung,
-management.
Dr. Sven Grote
Jasperallee 53, 38102 Braunschweig
Tel. 0531 12268846
AUTOREN
Dr. Rüdiger Goyk
ist Berater mit Spe-
zialisierung
auf
„werthaltige Kom-
munikation“
in
Unternehmen und Organisationen mit
Fokus auf die Verbesserung der E-Mail-
Kommunikation.
Dr. Rüdiger Goyk
Sembritzkistrasse 26
12169 Berlin
Tel. 030 20644677
R
wirtschaft + weiterbildung
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