wirtschaft und weiterbildung 10/2017 - page 50

training und coaching
Studiengängen ist der neue MME TIME
(Studiengebühren 30.000 Euro) dabei mit
80 Prozent Management-Inhalten deut-
lich stärker auf Management fokussiert.
„Die Teilnehmer wollen in ihrer Manage-
mentkarriere weiterkommen“, so Profes-
sor Piller. Interessant sei dabei vor allem
das „German Engineering“ und die Ein-
bettung in das Technologie-Umfeld. Der
akademische Titel sei da eher zweitran-
gig.
Erst im Mai hatte die RWTH eine neue
Business School gegründet, in der sie nun
alle Angebote bündelt, wo „Management
drin ist“. Bisher waren die MME-Studi-
engänge bei den Ingenieurwissenschaf-
ten angesiedelt. Dabei strebt die RWTH
Business School langfristig auch eine gute
Positionierung in Rankings der Financial
Times (FT) an, die neben MBA-Program-
men auch MIM-Studiengänge rankt. Die
Positionierung im Ranking ist vor allem
im internationalen Markt sehr wichtig.
Für den Professor sind dabei die Chan-
cen, mit dem neuen MME TIME in ein
paar Jahren im MIM-Ranking platziert
zu werden, größer, als mit dem an der
Schule angebotenen Executive MBA im
MBA-Ranking zu landen.
Tatsächlich schneiden deutsche Business
Schools im MIM-Ranking der FT deutlich
besser ab als im MBA-Ranking. So er-
reicht die WHU – Otto Beisheim School
of Management einen im September ver-
öffentlichten Ranking-Platz 7 weltweit,
die Mannheim Business School landet
auf Platz 12, die HHL Graduate School
of Management auf Platz 20, die Frank-
furt School of Finance & Management auf
Platz 41 und die Universität zu Köln auf
Platz 66. Führend ist Frankreich mit 23
von 95 platzierten Schulen. Die Domi-
nanz der Europäer liegt allerdings auch
daran, dass es in den USA kaum MIM-
Studiengänge gibt, während die US-Schu-
len beim MBA die Rankings dominieren.
So ist mit der Arizona State University
nur eine einzige US-Schule im MIM-Ran-
king auf Platz 87 vertreten.
Bewertet werden dabei nur Vollzeitpro-
gramme für Studenten mit wenig oder
keiner Berufserfahrung und mit mindes-
tens 30 Absolventen pro Jahr. Zudem
müssen die Schulen eine AACSB- oder
EQUIS-Akkreditierung haben. Spezia-
lisierte Studiengänge werden nicht ge-
rankt, wobei unklar ist, wo die Grenze
ist. So findet man im Ranking etwa einen
Master of Management Science and En-
gineering, einen Master in Global Ent-
repreneurship Management und einen
Master in Business Engineering. Dabei
wächst der MIM-Markt derzeit deutlich
stärker als der MBA-Markt. Laut Angaben
des Graduate Management Admission
Council (GMAC) meldeten im vergan-
genen Jahr 58 Prozent der europäischen
MIM-Programme mehr Bewerber. Bei den
zweijährigen Vollzeit-MBA-Studiengän-
gen waren es nur 43 Prozent. 2012 waren
es noch 61 Prozent. Andrew Crisp, Mit-
gründer des britischen Marktforschungs-
R
Leipzig.
Diese Masterstudenten nutzen eine Vorlesungspause zur Gruppen-
arbeit auf dem HHL-Campus, einem Park am Ufer des Flusses „Weiße Elster“.
Foto: HHL Leipzig
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