wirtschaft + weiterbildung
01_2016
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Der neue Marktführer heißt TTS und kommt aus Heidelberg
Die neue Norm werde von den Unternehmen einen profes-
sionelleren, aber trotzdem individuellen Umgang mit Wis-
sen fordern. Es werde also Zeit, dass Unternehmen sich ein
Wissensmanagement zulegten. Wie genau das notwendige
Wissen zur Durchführung von Prozessen festzuhalten und
für alle Mitarbeiter verfügbar zu machen ist, dazu macht
laut Weingartner die neue ISO 9001 keine Vorschriften.
„Für Berater und Personalmanager, die sich auf das Lernen
in Organisationen spezialisiert haben, steckt in dieser Ent-
wicklung viel Musik“, sagte Weingartner. „Noch nie war eine
ISO-Norm so spannend, denn schließlich räumt die neue
Version einem Unternehmen die Möglichkeit ein, genau das
Wissensmanagement zu entwickeln, das zu ihm passt.“
Als weiteres wichtiges Zukunftsthema identifizierte Wein-
gartner die Verlagerung von IT-Investitionen in die „Cloud“.
In den USA hätten bereits 70 Prozent aller Unternehmen mit
über 2.000 Mitarbeitern eine ausgefeilte Cloud-Strategie.
Dazu gehöre auch, dass die Schulung und Entwicklung der
Mitarbeiter in die Cloud „wandere“. „Darauf werden sich die
Anbieter von Lerntechnologien rasch einstellen müssen“,
prognostizierte Weingartner.
Spitzenreiter.
Die TTS GmbH, Heidelberg, steht erstmals an der Spitze des Umsatzrankings
der deutschen E-Learning-Branche. Wir wollten herausfinden, auf welche Trends sich der neue
Marktführer gerade einstellt und fragten Harald Weingartner, Geschäftsführer der TTS GmbH,
einem Full-Service-Anbieter für Talent Management und Corporate Learning. Wichtig für ihn ist,
dass zum Jahreswechsel die Qualitätsnorm „ISO 9001 Version 2015“ kommen wird.
Harald Wein-
gartner,
Geschäfts-
führer der TTS
GmbH, riskiert
einen Blick in
die Zukunft.
Da die Menschen an ihrem Arbeitsplatz immer schneller
mit innovativen Veränderungen konfrontiert würden, käme
dem Lernen „on-the-job“ eine stark wachsende Bedeu-
tung zu. Sobald im Verlauf des Arbeitsalltags zum Bei-
spiel Probleme bei der Bedienung eines Computers oder
mit Abläufen im Produktionsprozess auftauchten, müsse
ein unmittelbarer „Performance Support“ möglich sein.
Oft würden Kollegen und Vorgesetzte um Rat gefragt. Um
Key User und Vorgesetzte zu entlasten, hat die TTS GmbH
einen Performance Support entwickelt, der die Mitarbeiter
im „Moment of Need“ mit zwei Klicks zur richtigen Lösung
führt. Dort erhalten sie nicht nur Informationen, was zu
tun ist, sondern werden im Kontext der aktuellen Aufgabe
durch die einzelnen Arbeitsschritte geführt. „Wir arbeiten
mit Nachdruck an weiteren Tools und Methoden, um den
Performance Support zu optimieren und flächendeckend
nutzbar zu machen“, so Weingartner.
Der vierte von TTS Geschäftsführer Weingartner identifi-
zierte Trend dreht sich um das Thema „Talent Management“
und die Entwicklung moderner Führungskräfte. Je schnel-
ler Unternehmen auf Wettbewerber und Kundenwünsche
reagieren müssten, desto weniger könnten sie hierarchisch
organisiert sein. Dezentralisierung der Entscheidungen und
eine „Demokratisierung“ der Führungskultur hätten in vielen
Unternehmen schon dazu geführt, dass mehr in Netzwerken
zusammengearbeitet werde. „Talent-Management-Systeme
werden sich darauf einstellen müssen“, betonte Weingart-
ner. Und außerdem forderten Unternehmen immer nach-
drücklicher, dass strategische, konzeptionelle und techni-
sche Reibungsverluste von Anfang an vermieden würden.
Die TTS GmbH ist Full-Service-Anbieter für Talent Manage-
ment und Corporate Learning. Mit Lösungen im IT- und SAP-
Umfeld unterstützt der IT-Dienstleister Unternehmen darin,
ihr Potenzial zu entfalten. Das Portfolio von TTS beinhaltet
Talent Management (SAP Human Capital Management und
SAP SuccessFactors), Corporate Learning (Training und
E-Learning) sowie die TTS-Software TT-performance-suite
(Autoren- und Dokumentationslösung & Performance-
Unterstützung). Neben dem Stammsitz in Heidelberg ist
TTS in neun weiteren europäischen Metropolen sowie den
USA vertreten.
Martin Pichler
Foto: Marc Fippel Fotografie