tagen
Zentraler Punkt Ihrer Arbeit ist das Schaffen eines Raumes, in
dem echter Dialog, Mitwirkung und Inspiration gelingen kann.
Wie genau schaffen Sie das?
Flinker:
In konventionellen Tagungen dominieren in aller Regel
Vorträge und Podiumsdiskussionen. Da ist nur wenig Raum
für Austausch und Mitwirkung – bestenfalls eben in den
Kaffeepausen. Open Space stellt den Dialog aller Teilnehmer
in den Mittelpunkt. Sie werden zu den Hauptakteuren. Wir
leiten sie an, vollkommen anders miteinander zu sprechen, zu
denken, zu entscheiden und zu handeln. Wir initiieren dazu
besondere Gesprächsstrukturen und Arbeitsformen, die es den
Teilnehmenden ermöglichen, einander besser zu verstehen
und zu kooperieren. Dies hat viel mit der inneren Haltung und
mit Wertschätzung zu tun. Die Teilnehmer äußern in den Ab-
schlussfeedbacks oft, dass sie von der Qualität der Gespräche
und Zusammenarbeit überrascht, sogar tief beeindruckt sind.
Warum nennen Sie sich Facilitator und nicht etwa Moderator?
Flinker:
Wir unterscheiden ganz wesentlich zwischen der Rolle
eines Moderators und der eines Facilitators. Moderieren be-
deutet, Gespräche inhaltlich zu lenken. Facilitieren bedeutet
wörtlich: ermöglichen, erleichtern, fördern, unterstützen. Ein
Facilitator ist also jemand, der eine Gruppe mit geeigneten Ge-
sprächsformaten, Rahmenbedingungen und Workshopstruk-
turen darin unterstützt, bestens zu kommunizieren, zu koope-
rieren und Ergebnisse zu erzielen. Er hält sich inhaltlich völlig
raus und hilft der Gruppe, erfolgreich zu sein. Wir verstehen
uns als Facilitatoren, weil wir aus unserer langjährigen Erfah-
rung wissen, dass so wesentlich bessere und nachhaltigere
Ergebnisse erzielt werden.
R
Bei der Arbeit.
Open-
Space- Experte Axel Flinker
ist Inhaber des Trainings
instituts Agonda
speziali-
sierte sich zusammen mit
Anne-Kathrin Schalhorn
vor mehr als zehn Jahren
auf die Konzeption und
Durchführung von „dialog
orientierten Workshops“.
Foto: www.agonda.de
